Anästhesisten des Kreiskrankenhauses Bergstraße erklären Jugendlichen Erste Hilfe durch Herzdruckmassage bei Herzstillstand

Aktion „Ein Leben retten. 100 Pro Reanimation“

ÜBEN FÜR DEN ERNSTFALL, im Rahmen der Aktion „Ein Leben retten. 100 Pro Reanimation“ sind Ärzte und weitere Mitarbeiter des Kreiskrankenhauses Bergstraße in Schulen unterwegs gewesen.

“Ein Leben retten. 100 Pro Reanimation“, so das Motto der bundesweiten Woche der Wiederbelebung, an der sich Anästhesisten und weitere Mitarbeiter des Kreiskrankenhauses Bergstraße, eine Einrichtung des Universitätsklinikums Heidelberg, dieser Tage beteiligten. In mehreren Schulen der Region haben sie Jugendlichen gezeigt, wie bei einem Herzstillstand ein Leben gerettet werden kann. Ziel der Aktion ist, das Bewusstsein für die schnelle Hilfe durch die Herzdruckmassage zu fördern und Menschen zu ermutigen, diese im Ernstfall ohne Zögern anzuwenden.

Nach zwei Tagen am Starkenburg-Gymnasium in Heppenheim zog der neue Chefarzt der Anästhesie und Intensivmedizin am Kreiskrankenhaus, PD Dr. Armin Kalenka, eine positive Bilanz. Das Interesse von Schülern, Lehrern und der Schulleitung war groß. Von den siebten Klassen aufwärts wurde Jugendlichen gezeigt, wie die Herzdruckmassage funktioniert. Einfach und ohne Hilfsmittel kann sie jeder bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes anwenden: Gedrückt wird in der Brustmitte hundert Mal pro Minute mit dem Handballen. Die Hände liegen dabei übereinander, die Arme sind gestreckt. Damit einher geht die Ansage, die Situation rasch zu erfassen, den Notarzt unter der Rufnummer 112 zu alarmieren und mit der Herzdruckmassage schnellstmöglich zu beginnen. “Prüfen, Rufen, Retten“ ist der Dreiklang, der von Ärzten propagiert wird. Pulsfühlen und Mund-zu-Mund-Beatmung seien in diesem Moment kein Thema, so Dr. Kalenka. Vielmehr müsse die Blutzirkulation des Patienten durch den Druck wieder in Gang gebracht werden.
 
Angesprochen wurden die Jugendlichen in der ihnen eigenen Sprache. Ein pfiffiges Video zeigte das richtige Vorgehen, später konnte an Puppen geübt werden. Dabei wurde deutlich: Die Herzdruckmassage ist anstrengend, gut, wenn sich Helfer abwechseln können. Bei den Schülern kam die Botschaft an. Hilfreich seien die Erklärungen gewesen, sagten am Starkenburg-Gymnasium Lena Steffen (17) und Mona Adrian (16.). Vor allem die praxisnahe Darstellung fand Zustimmung. Auch von Lehrerseite kam Beifall. Susanne Dörsam und Ella Schestakov sprachen von einer guten Idee, sie betonten: „Das nimmt die Hemmschwelle“. Das Projekt sei sicherlich auch für andere Schulen interessant. 

Der plötzliche Herztod ist in Deutschland mit bis zu 100.000 Fällen eine der häufigsten Todesursachen. Schnelle Hilfe kann Leben retten. Auch kann sie vor dramatischen Folgeschäden schützen, denn bereits drei Minuten nach einem Herzstillstand wird das Gehirn nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Allerdings bleibt gerade in Deutschland in vielen Fällen die notwendige Erste Hilfe aus. Die Aktion „Ein Leben retten. 100 Pro Reanimation“, hinter der führende Anästhesistenverbände und das Bundesgesundheitsministerium stehen, möchte dies ändern. Dr. Kalenka sieht das Kreiskrankenhaus Bergstraße bei seinem Engagement im Verbund mit anderen Kliniken der Metropolregion Rhein-Neckar. Er ist gewillt, die öffentliche Präsenz des Heppenheimer Hauses auch an dieser Stelle über die Aktionswoche hinaus fortzusetzen. Dr. Kalenka und sein Team sind bereit, auch in Zukunft in Schulen, bei Vereinen und an anderen Stellen die lebensrettenden Maßnahmen zu erklären. Aktuell waren sie außer in Heppenheim in Bensheim, Wald-Michelbach und Weinheim an Schulen.

Mehr zur Aktion „Ein Leben retten. 100 Pro Reanimation“ im Internet: www.einlebenretten.de