Landesübung „Starke Nachbarn 2013“

Landesübung „Starke Nachbarn 2013“

Unter diesem Motto wurde am Freitag 20.09.2013 und Samstag 21.09.2013 ein großes Übungsszenario abgehalten.

Die Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd (SGD) sowie die Hochwassermeldezentralen erwarteten an diesen Tagen einen Rekordpegelanstieg des Rheines in Höhe von Ludwigshafen. Da die Stadt zu überfluten drohte, mussten ca. 170.000 Einwohner aus der Stadt gebracht werden. Ebenso wurde das komplette Werk der BASF evakuiert. Während der Evakuierungsmaßnahmen wurden die Einsatzkräfte noch zusätzlich mit einem Gefahrgutunfall konfrontiert, welcher große Teile von Ludwigshafen kontaminierte.

In so einer Situation ist es nötig, dass die umliegenden Kommunen sich gegenseitig unterstützen. Die Stadt Neustadt beteiligte sich mit Ihrer technischen Einsatzleitung unter Federführung der Feuerwehr, sowie Ihren Fachberatern von der Bundeswehr, Deutsches Rotes Kreuz mit Org.-Leiter, Notärzteteam und SEG Betreuung sowie dem Technischem Hilfswerk. Die Aufgabe dieses Teams war es, die über 5000 zugewiesenen Personen aus Ludwigshafen zu evakuieren, aufzunehmen, medizinisch zu betreuen, sowie deren Versorgung für 72 Stunden sicherzustellen. Diese Maßnahmen wurden nicht nur theoretisch auf dem Papier sondern auch praktisch durchgespielt. Dazu wurden aus der Umgebung verschiedene Unternehmen telefonisch kontaktiert, um zu erfahren welche Materialien diese sofort zur Verfügung stellen können. Dabei zeigte sich, dass die Stadt Neustadt in der Lage war, die von der Übungsleitung gestellte Aufgabe in der geforderten Zeit zu lösen. Durch die äußerst gute Zusammenarbeit der beteiligten Organisationen konnten erkennbare Defizite in der Ausstattung des Katarstrophenschutzes ausgeglichen werden.

Die ganze Übung stand unter dem Gesichtspunkt der Zivil-Militärischen Zusammenarbeit (ZMZ). Bei dem Ausmaß dieser Katastrophe ist eine Zusammenarbeit und ein Einbinden der Bundeswehr unerlässlich. Sie stellten auch die Computer bereit, auf denen das Simulationssystem „SIRA“ (von der Firma CAE) die Ausbreitung der Gefahrstoffwolke darstellte. Ebenso wurde die Simulationssoftware „SAFER“ (von der Feuerwehr- und Katastrophenschutzschule) benutzt, welche die Versorgung verletzter Personen darstellte. Beide Systeme waren auf taktischer und strategischer Ebene ein zentraler Bestandteil der Landesübung „Starke Nachbarn 2013“.

An der Übung waren viele verschiedene Organisationen beteiligt, wie Feuerwehr, Polizei, Bundeswehr, Landeskommando Rheinland-Pfalz, der Stab der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) und das Lagezentrum des Innenministeriums. Die Simulationen wurden an der Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzschule in Koblenz durchgeführt. An der Übung waren ca. 500 Personen beteiligt. Hierbei ist hervorzuheben, dass alle Institutionen Hand in Hand arbeiten und die Kommunikation untereinander reibungslos verläuft. Dies war auch ein Grund weshalb diese Übung durchgeführt wurde.