Landkreis muss nun in mobilen Wohneinheiten unterbringen

Rund 700 Asylbewerber leben derzeit in Gemeinschaftsunterkünften im Landkreis Karlsruhe. Anfang 2012 waren es noch 200, die allesamt in einer zentralen Unterkunft in Ubstadt-Weiher untergebracht waren. Um dem enormen Ansturm gerecht werden zu können, hat das Landratsamt in den vergangenen Monaten in allen Städten und Gemeinden im Kreis nach Unterkünften gesucht.

In Bruchsal, Dettenheim, Stutensee, Gondelsheim, Ettlingen und Karlsbad konnten Gebäude angemietet und entsprechende Plätze geschaffen werden, damit ist der freie Wohnungsmarkt im Moment ausgeschöpft. Weitere Gebäude können in der gebotenen Zeit sowie mit vertretbarem Aufwand derzeit nicht gefunden werden. Da das Land Baden-Württemberg dem Landkreis aber weiterhin Flüchtlinge zur Erstunterbringung zuweist, muss der Landkreis nun auf mobile Wohneinheiten zurückgreifen, von denen die ersten in Kürze auf dem landeseigenen Gelände der ehemaligen landwirtschaftlichen Versuchseinrichtung in Rheinstetten aufgestellt werden. Dort werden in leerstehenden Räumen des ehemaligen Lehrgebäudes kurzfristig provisorisch 30 Flüchtlinge einquartiert.

Ein Rückgang der Flüchtlingsströme ist derzeit nicht abzusehen, so dass mit einer Zahl von bis zu 1.000 Personen gerechnet wird, die auf absehbare Zeit untergebracht werden müssen. Der Landkreis hat dadurch erhebliche finanzielle Aufwendungen von derzeit ca. 3,0 Mio EUR, weil die tatsächlich entstehenden Kosten vom Land nur zum Teil gedeckt sind. Unbefriedigend ist auch die lange Verfahrensdauer von i.d.R. über ein Jahr, bis über Asylverfahren entschieden ist. Erst danach können Asylbewerber zurückgeführt oder in Form der sogenannten „Folgeunterbringung“ individuell in den Kommunen untergebracht werden.