Einrichtung eines S-Bahn-Sprinters „derzeit nicht finanzierbar“

Seit Dezember 2012 wartete man im Landratsamt in Mosbach auf eine Antwort aus dem Ministerium für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg. Vor kurzem ist diese Antwort nun endlich eingegangen. Ihr Inhalt freilich enttäuscht Landrat Dr. Achim Brötel und alle, die sich mit ihm für eine Verbesserung des Schienenpersonennahverkehrs im Neckar-Odenwald-Kreis, genauer um eine Einrichtung eines schnellen S-Bahn-Sprinters zwischen Mannheim und Osterburken eingesetzt haben. Diese Einrichtung nämlich, so Minister Winfried Hermann, sei „zu seinem großen Bedauern derzeit nicht finanzierbar“.

Im Dezember letzten Jahres hatte der Kreistag eine Resolution verabschiedet, in der gefordert wurde, einen schnellen S-Bahn-Sprinter auf die Schienen zu bringen, um die den vielen Haltestellen geschuldete lange Fahrtzeit (aktuell eine Stunde 42 Minuten) entscheidend zu verkürzen und die Nutzung der S-Bahn so attraktiver und gegenüber dem Auto konkurrenzfähiger zu machen. Diese Resolution ging noch im Dezember ins Ministerium – von wo man außer einer Eingangsbestätigung dann sehr lange aber nichts hörte.

Im Juni schließlich nahmen in einer Sitzung des Kreistagsausschusses für Wirtschaft, Umwelt und Verkehr ein Referatsleiter des Ministeriums und ein Vertreter der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg mbH (NVBW) Stellung zu den Forderungen – und machten schon damals wenig Hoffnung auf eine Realisierung der Verbesserungsvorschläge.

Damals appellierten die Ausschussmitglieder und der Landrat allerdings trotzdem unisono noch einmal an die Vertreter des Landes, die S-Bahn, die zweifellos eine große Erfolgsgeschichte im Kreis ist, attraktiver zu machen und so auch den Bemühungen der Kommunen, die viel Geld in die Bahnhöfe und die Infrastruktur investierten, Rechnung zu tragen. Mobilität sei gerade im Ländlichen Raum ein „zentral wichtiges Thema“.

Argumente, die augenscheinlich nicht gefruchtet haben. In einfachen Worten: Es fehlt am Geld. 

Ob es bei der Ausschreibung der Verkehrsleistungen am Ende zu Kosteneinsparungen kommt, die einen quasi zusätzlichen „finanziellen Spielraum“ schaffen könnten, dank dessen sich im Nachgang doch noch Verbesserungen für den Neckar-Odenwald-Kreis umsetzen ließen, stellte der Minister in seinem Schreiben zwar in den Raum – die Hoffnung darauf ist allerdings nicht nur beim enttäuschten Landrat gering.