
Am Kreiskrankenhaus Bergstraße in Heppenheim ist am heutigen Donnerstag (22.05.2014) ein neues Herzkatheterlabor seiner Bestimmung übergeben worden. Die Einrichtung hat zentrale Bedeutung in der Diagnostik und Therapie von Patienten mit akutem oder drohendem Herzinfarkt, aber auch andere Herzerkrankungen können hier untersucht und behandelt werden.
Mehr als 2 Mio. Euro sind insgesamt in die Einrichtung und die Räume geflossen, etwa 1 Mio. Euro davon wurden in die Geräte investiert. Die neue Einrichtung löst das bisherige Katheterlabor ab, das vor 17 Jahren in Betrieb genommen wurde.
Das Katheterlabor ist eines der Herzstücke des Kreiskrankenhauses und elementar für die Notfallversorgung bei Herzinfarkten. Es wurde im ersten Obergeschoss komplett neu gebaut und ist digital mit den Softwaresystemen der Klinik vernetzt. Hell eingerichtete Räume machen ein optimales Arbeiten auf 177 Quadratmetern möglich. Zeitgleich mit dem Neubau ist die benachbarte Röntgenabteilung komplett digitalisiert worden.
Errichtet wurde das Labor in einer Bauzeit von sechs Monaten. Nicht zusehen ist das tragende Stahlgerüst. Hieran ist ein Großteil der beweglichen Geräte mit einem Gesamtgewicht von 1,6 Tonnen montiert, was besondere statische Anforderungen an die Konstruktion stellt. Das Gesamtprojekt ist wegweisend für die weitere Sanierung des Kreiskrankenhauses, das seit dem Vorjahr zum Universitätsklinikum Heidelberg gehört. In den kommenden Jahren soll das Haus für rund 58 Millionen Euro von Grund auf erneuert werden.
„Natürlich sind wir stolz, dass wir hier am Standort mit einer so hoch modernen Technologie arbeiten können“, sagt der Chefarzt der Kardiologie am Kreiskrankenhaus und Leitender Ärztlicher Direktor des Hauses PD Dr. Wolfgang Auch-Schwelk mit Blick auf das neue Katheterlabor. Der Kardiologe fügt an: „Die Einrichtung, wie sie nun in Betrieb ist, wertet unseren Standort weiter auf. Wir können jetzt Patienten mit Herzinfarkt oder anderen Herzerkrankungen unter den besten Bedingungen behandeln.“
Dass die Kardiologie des Kreiskrankenhauses zentrale Bedeutung in der medizinischen Versorgung für die Region hat, wurde bei der Übergabe des Herzkatheters immer wieder deutlich. Unter den Teilnehmern der Veranstaltung waren der Vorstandsvorsitzende und Leitende Ärztlichen Direktor des Heidelberger Uniklinikums Professor Dr. Guido Adler, der Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses Stephan Hörl, der Kreisbeigeordnete des Kreises Bergstraße Matthias Schimpf und Heppenheims Bürgermeister Rainer Burelbach. Sie zeigten sich beeindruckt von der modernen Technologie und der Entwicklung des Krankenhauses.
HINTERGRUND
So wird im Katheterlabor gearbeitet. Zur Untersuchung der Herzkranzgefäße wird von der Leiste oder dem Arm kommend ein Katheter durch Arterien oder Venen zum Herz geführt. Für eine präzise Bildgebung sorgt ein Röntgengerät. Auf einem 56 Zoll großen Bildschirm wird dem behandelnden Kardiologen die Innenansicht der Gefäße gezeigte. Erkennt er einen akuten oder drohenden Verschluss, weitet er das Gefäß und setz an der kritischen Stelle einen Stent, ein kleines Metallröhrchen, ein. So lässt sich ein neuerliches Verschließen verhindern. Bei der neuen Anlage am Kreiskrankenhaus sorgt ein intravaskuläres Ultraschallgerät für weitere Möglichkeiten der Bildgebung aus dem Inneren der Gefäße. Gleichzeitig sieht der Arzt auf dem Bildschirm alle notwendigen Herzdaten sowie weitere Vitaldaten des Patienten. Neben dem eigentlichen Behandlungsplatz gehört ein Kontrollstand zum Katheterlabor, über den die Datenverarbeitung läuft. Zudem sind Funktionsräume zum Umkleiden für die Mitarbeiter sowie zur Vorbereitung des Patienten angegliedert.