Als Hermann Herold 1954 die Funktion als Kreisbrandinspekteur des Landkreises Bad Bergzabern übernahm, waren die Folgen des Krieges noch deutlich spürbar. Neben dem fehlenden Material galt es das Vertrauen zu den französischen Feuerwehrkameraden aufzubauen.
Hermann Herold nutzte die bereits seit 1952 bestehenden Kontakte zu Hermann Gaertner, dem damaligen Leiter der Feuerwehr Wissembourg. Ein erstes offizielles Treffen 1954 führte zu einer Vereinbarung zur Förderung der Feuerwehrarbeit beider Nationen sowie zur gegenseitigen Hilfe im Ernstfall. Capitain Tony setzte diese Zusammenarbeit fort. Grenzbeamte auf beiden Seiten führten die üblichen Kontrollen durch. „Wenn wir mit Blaulicht und Martinshorn zur Unterstützung nach Wissembourg fuhren, öffneten die Grenzbeamten schon beim Herannahen der Einsatzfahrzeuge die Grenze und grüßten uns“, so Hermann Herold in einem Rückblick auf die Anfänge der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit.
Immer wieder berichtet Hermann Herold auch von der großartigen Unterstützung durch den Vizepräsidenten des französischen Feuerwehrverbandes A. Naas. Beim Nationalkongress der französischen Feuerwehren in Strasbourg im Jahr 1959, nahm eine Delegation deutscher Feuerwehrleute zusammen mit ihrem Kreisbrandinspekteur Herold und Landesbrandinspekteur Schäfer teil. Eine große Geste der französischen Kollegen, wie Hermann Herold besonders hervorhebt. „Die Abordnung aus Deutschland wurde von der französischen Bevölkerung ebenso herzlich begrüßt wie alle anderen Nationen“, so Hermann Herold rückblickend und voller Dankbarkeit.
Die Verbesserung der Ausstattung der Feuerwehren im Landkreis Bad Bergzabern war ein besonders Anliegen des Kreisbrandinspekteur Herold. So konnten 1955 das Feuerwehrhaus Bad Bergzabern und 1957 das Feuerwehrhaus Annweiler in Dienst gestellt werden. Beide Wehren wurden auch mit einem Tanklöschfahrzeug ausgestattet. Die Statistik aus dieser Zeit zählte auch 55 Tragkraftspritzen, 17.000m Schläuche und 1.600 Feuerwehrmänner. Hermann Herold konnte mit Unterstützung des Landesbandinspekteurs erreichen, dass im Jahr 1959 dann eine Kleinserie von insgesamt 10 Tragkraftspritzenfahrzeuge TSF-Trupp für den Landkreis Bad Bergzabern beschafft wurden.
1964 feierte die Feuerwehr Wissembourg ihr 150-jähriges Jubiläum. Daran nahmen auch zahlreiche deutsche Feuerwehrangehörige teil. Noch während des Festes kam es im nahe gelegenen Steinseltz zu einem Großbrand in einem landwirtschaftlichen Anwesen. Dieser Brand wurde sowohl von den französischen als auch von den deutschen Feuerwehrleuten bekämpft. Die deutschen Feuerwehrleute erhielten ein großes Lob von Capitain Tony.
1967 konnten dann zwei Unfallhilfswagen beschafft werden. Sie waren mit Stromerzeugern, Trennschleifern sowie Autogenschweißgeräten, Motorsäge und Beleuchtungsgerät ausgestattet. Für die damalige Zeit ein erheblicher Fortschritt bei Verkehrsunfällen.