
Die rheinland-pfälzische Polizei hat von Freitagnachmittag bis zum Samstagmorgen landesweit Verkehrsteilnehmer auf Alkohol und Drogen im Straßenverkehr kontrolliert.
Alkohol und insbesondere Drogen im Straßenverkehr sind schon lange kein ausschließliches Thema der jungen Fahrer mehr, sondern stellen ein gesellschaftliches Problem dar.
Innenminister Roger Lewentz nannte als Ziel des Kontrolltages auch die Aufklärung zu den Gefahren im Zusammenhang mit Alkohol und Drogen im Straßenverkehr zu intensivieren. „Neben den gesundheitlichen Gefahren des Alkohol- und Drogenmissbrauchs setzen berauschte Fahrzeugführer das Leben und die Gesundheit anderer Verkehrsteilnehmer rücksichtslos aufs Spiel“, sagte Roger Lewentz. Bei nahezu jedem dritten Unfall unter Alkohol- und/oder Drogeneinfluss kämen Menschen zu Schaden. Darum gehe die Polizei das ganze Jahr über entschlossen gegen entsprechende Verkehrsteilnehmer vor.
Die Zahl der alkohol- oder drogenbedingten Verkehrsunfälle lag 2013 landesweit bei 2.440. Im Jahr 2013 wurden bei diesen Unfällen über 800 Personen verletzt; 17 verloren ihr Leben. Der Anteil der Unfälle unter dem Einfluss berauschender Mittel an der Gesamtzahl aller aufgenommenen Verkehrsunfälle liegt nahezu unverändert bei 1,83 % (2012: 2,1 %).
Die Altersstruktur bei den Hauptverursachern von Alkoholunfällen zeigt, insbesondere bei den höheren Alkoholisierungsgraden ab 1,6 Promille, eine signifikant hohe Beteiligung der 45 bis 64-jährigen Verkehrsteilnehmer mit 280 Fällen (= 39,16 %), gefolgt von der Altersgruppe der 25 bis 34-jährigen (147 Fälle) und der Gruppe der 35 bis 44-jährigen Verkehrsteilnehmer (144 Fälle).
Die Zahl der Drogenunfälle ist seit 2009 leicht, aber stetig rückläufig und betrug in 2013 258 Unfälle (2012: 279). Der überwiegende Teil der Hauptversursacher ist hier der Altersgruppe von 18 – 34 Jahren (164 Personen) zuzurechnen.
Lewentz betonte: „Eine nachhaltige Aufklärung über Alkohol und Drogen und deren Gefahren im Zusammenhang mit dem Straßenverkehr erschein mir von vorrangiger Bedeutung." Bereits an Schulen unterrichten erfahrene Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte Jugendliche und Heranwachsende über die Gefahren der drogenbeeinflussten Verkehrsteilnahme. So gelingt es, auch die Eltern, Lehrer und Ausbildungsverantwortlichen zu erreichen und für das Thema zu sensibilisieren.
Die Ergebnisse des Kontrolltages im Überblick:
Im Kontrollzeitraum stellte die rheinland-pfälzische Polizei 69 Autofahrer unter Alkoholeinfluss fest. 69 Fahrzeugführern wurde eine Blutprobe entnommen. Zudem
fielen 68 Verkehrsteilnehmer auf, weil sie im Verdacht standen, unter Drogeneinwirkung gefahren zu sein. Insgesamt wurden 2.609 Fahrzeugführer während der Kontrollmaßnahmen in ganz Rheinland-Pfalz überprüft, bei der 466 Polizistinnen und Polizisten eingesetzt waren. Die Wasserschutzpolizei kontrollierte darüber hinaus 102 Schiffsbesatzungen.
Gegen 37 Fahrzeugführer musste ein Strafverfahren wegen Fahrens unter Alkohol- bzw. Drogeneinfluss eingeleitet und der Führerschein einbehalten werden. 84 Fahrzeugführer können wegen Fahrens unter Alkohol- oder Drogeneinwirkung mit einem Bußgeldbescheid von mindestens 500 Euro (bei Erstverstoß) rechnen, 16 Fahrzeugführern wird mindestens ein einmonatiges Fahrverbot auferlegt. Zusätzlich verhinderten in 16 Fällen die Einsatzkräfte eine Fahrt unter Alkoholeinfluss, weil der Fahrtantritt rechtzeitig unterbunden werden konnte. Zudem waren 158 Strafverfahren u.a. wegen unerlaubtem Besitz von Betäubungsmitteln einzuleiten.