
Ab 1. Januar 2015 wird im Landkreis Bad Dürkheim der Sperrmüll auf Abruf eingesammelt. Dies bedeutet: Bürgerinnen und Bürger können selbst über die Abfuhr ihres sperrigen Abfalls entscheiden.
Pro Haushalt kann zwei Mal im Jahr die Abholung von Sperrmüll und Altholz beauftragt werden. Die Straßensammlung zu festgelegten Terminen für ganze Gemeinden oder Ortsteile entfällt. Dies hat der für den Abfallwirtschaftsbetrieb (AWB) zuständige Werkausschuss beschlossen.
„Aus den Städten und Gemeinden kam immer wieder die Anregung, die Sammlung auf Abruf umzustellen“, weiß Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld.
Ein Grund für die Diskussion: In den Tagen vor der Sperrmüllabfuhr werden die Straßen immer wieder von Autos und Kleintransportern abgefahren, die den Müll nach brauchbaren Gegenständen durchsuchen.
„Oft werden dabei die Straßen verschmutzt, der Verkehr behindert, gerade abends wird es manchmal laut“, schildert Ihlenfeld die Beschwerden von Anwohnern und Bürgermeistern.
Zudem würden die gesammelten Abfälle häufig an einem zentralen Platz nachsortiert und die nicht benötigten Gegenstände in Ortsrandlage illegal entsorgt.
Vertrag läuft aus
Gelegenheit zur Umstellung bot jetzt das Auslaufen des Hauptentsorgungsvertrags. Dieser endet zwar erst am 31. Dezember 2016. Der Landkreis hatte sich jedoch die Option vorbehalten, die Sperrmüllabfuhr ab 1. Januar 2015 auf Abruf umzustellen. Daher hat der Werkausschuss beschlossen, dieses System für ein Jahr zu testen.
„Dass der Vertrag ausläuft, ist eine gute Gelegenheit, Erfahrungen mit dem Sperrmüll auf Abruf zu sammeln“, so Landrat Ihlenfeld.
Nach der Vereinbarung im Vertrag erfolgt die Umstellung auf die Abrufsammlung kostenneutral. Der bisherige Aufwand für Sammlung und Transport belief sich auf etwa 240.000 Euro im Jahr. Insgesamt wurden 2013 über die Straßensammlung 3.700 Tonnen gesammelt, zusätzlich wurden 5.300 Tonnen über die vier Wertstoffhöfe angeliefert.
Erfahrungen sammeln
Der Abfallwirtschaftsbetrieb weist darauf hin, dass es auch bei Sperrmüll auf Abruf zu Problemen kommen kann.
„Manchmal werden weitere Abfälle aus anderen Haushalten dazu gestellt. Das kann insbesondere dann zum Problem werden, wenn die zusätzlichen Abfälle nicht als Sperrmüll gelten und nicht bei der Abfuhr mitgenommen werden“, so Werkleiter Klaus Pabst.
Oder wenn die Menge dadurch größer wird als angemeldet: Denn dann kann diese entweder nicht mitgenommen werden oder der Tourenplan verzögert sich, was ebenfalls zu Beschwerden führen kann.
„Wir testen jetzt ein Jahr lang die Vor- und Nachteile. Unsere Erfahrungen fließen in die Entscheidung über einen neuen Hauptentsorgungsvertrag ein, der ab 2017 gilt“, sagt Pabst.
Bereits seit 2013 werden Schrott und Elektroschott auf Abruf abgeholt. Der AWB habe damit gute Erfahrungen gesammelt, so Pabst, auch wenn das Mengenaufkommen nicht mit der Sperrmüllabfuhr vergleichbar sei.
Sperrmüll selbst beauftragen
Ab Januar 2015 kann jeder Haushalt im Landkreis zwei Mal pro Jahr ohne weitere Gebühr die Abholung von Sperrmüll und Altholz bestellen. Abgeholt werden haushaltsübliche Mengen, also bis zu etwa drei Kubikmeter, wobei großzügig verfahren wird. Eine komplette Hausentrümpelung wird aber, wie bisher auch, nicht von der Sperrmüllsammlung erfasst.
Der Auftrag kann persönlich, schriftlich, per Mail (abfallwirtschaft@kreis-bad-duerkheim.de), Fax und telefonisch bei den zuständigen Sachbearbeiterinnen (siehe Gebührenbescheid) erteilt werden. Die Bürgerinnen und Bürger werden direkt über den Abfuhrtermin informiert. Für die Tourenplanung wird um eine ungefähre Mengenangabe bzw. Benennung der abzuholenden Gegenstände gebeten. Die Anmeldung wird auch von Mietern akzeptiert. Alle Gemeinden und Städte werden in einem Turnus von längstens vier Wochen angefahren.