Landkreis will schnelles Internet für alle

Breitbandgipfel

Ingelheim – Vertreter von Kreis, Land, Kommunen und Internetanbietern haben auf Einladung von Landrat Claus Schick im Ingelheimer Kreishaus über Strategien für einen Ausbau der Versorgung des Landkreises mit schnellem Internet beraten.

„Wir wollen den Kreis bei diesem Thema in den kommenden Jahren an die Spitze in Rheinland-Pfalz bringen. Denn ein flächendeckendes, leistungsfähiges Breitbandnetz ist eines der wichtigsten Zukunftsthemen und ein bedeutender Standortfaktor für die Ansiedlung von Unternehmen“,

so Schick.

Die beim Breitbandgipfel vertretenen Internetanbieter berichteten über den aktuellen Ausbaustand im Landkreis. In weiten Teilen sind zwar Bandbreiten von bis zu 100 Mbit/s technisch verfügbar, allerdings nicht flächendeckend. Problem bei der Verfügbarkeit von hohen Bandbreiten ist die sogenannte „letzte Meile“ zum Kunden, also die bestehenden Hausanschlüsse aus Kupfer, die störanfällig sind. Einig waren sich alle Beteiligten darüber, dass Glasfaserkabeln, die deutlich höhere Bandbreiten ermöglichen, die Zukunft gehört. Wann diese Zukunft beginnt, darüber gab es naturgemäß unterschiedliche Meinungen.

„Die kommunalen Vertreter haben in erster Linie die Daseinsvorsorge und die Förderung der lokalen Wirtschaft im Blick, die Anbieter natürlich in erster Linie die Wirtschaftlichkeit“,

erklärt Schick. Bei Neubaugebieten oder Tiefbaumaßnahmen werden auch jetzt schon grundsätzlich Glasfaserkabel oder zumindest Leerrohre für die problemlose Nachrüstung verlegt. Ein flächendeckendes Umrüsten der „letzten Meile“ auf Glasfaser wäre aber extrem teuer und aktuell für die Anbieter nicht rentabel. Große Hoffnung liegt auf dem sogenannten „Vectoring“, einer Technik die Störungen bei Kupferkabeln minimiert, und auch über diesen Übertragungsweg 100 Mbit/s ermöglicht, perspektivisch laut den Anbietern sogar noch deutlich höhere Bandbreiten.

Landrat Claus Schick kündigte zum Ende der Sitzung an, das Thema auf die Tagesordnung der Bürgermeisterdienstversammlung und des Kreisausschusses zu setzen. Ziel ist die Erstellung einer Machbarkeitsstudie, die konkrete Lösungen und deren Kosten untersucht.