Darmstadt – Im Regierungspräsidium Darmstadt (RP) haben sich am heutigen Mittwoch (29.04.15) wieder über 100 Tierärztinnen und Tierärzte aus dem Regierungsbezirk Darmstadt zu aktuellen Themen im Hinblick auf den Arzneimitteleinsatz in der tierärztlichen Praxis informiert. Die Fortbildungsveranstaltung wurde nun bereits zum fünften Mal durch das RP in Zusammenarbeit mit der Hessischen Landestierärztekammer durchgeführt.
Themen in diesem Jahr waren unter anderem die Reduktion des Antibiotikaverbrauchs in der landwirtschaftlichen Tierhaltung, die Maßnahmen des RP gegen die zunehmende illegale Einfuhr von Tierarzneimitteln aus dem Ausland im Rahmen des Internethandels sowie der ordnungsgemäße Umgang mit Betäubungsmitteln in der tierärztlichen Praxis.
Als Gastreferentin berichtete Dr. Dagmar Sommer über die Aufgaben des Paul-Ehrlich-Instituts in Langen und die Bedeutung der Tätigkeiten dieser Bundesoberbehörde im Bereich Tierimpfstoffe für den Praxisalltag. Abschließend informierte das RP noch über die neuen gesetzlichen Regeln zur Ausstellung von EU-Heimtierausweisen für Hunde und Katzen durch niedergelassene Tierärzte sowie zur aktuellen Lage im Hinblick auf die gefährliche Tierseuche „Afrikanischen Schweinepest“.
Regierungspräsidentin Brigitte Lindscheid wies in Ihren Grußworten darauf hin, dass der in Ihrem Hause intensiv gelebte Dialog zwischen Überwachungsbehörde, Tierärztekammer und Praktikern ihr persönlich sehr wichtig sei. Denn die Sachkunde der Tierärztinnen und Tierärzte, der maßvolle Einsatz von Tierarzneimitteln und das Einhalten der komplexen arzneimittelrechtlichen Bestimmungen seien von wesentlicher Bedeutung nicht für die tierische, sondern letztlich auch für die menschliche Gesundheit.
Aufgrund der ungebrochen großen Resonanz der Tagung plant das RP weiterhin die jährliche Durchführung von Informationsveranstaltungen dieser Art.
Hintergrund
Das RP Darmstadt führt zu aktuellen arzneimittelrechtlichen Fragestellungen in Kooperation mit der Landestierärztekammer jährliche Informationsveranstaltung für praktizierenden Tierärztinnen und Tierärzte des Regierungsbezirks durch. Ziel der Veranstaltung ist es, über aktuelle rechtliche Entwicklungen, ausgewählte Problemfelder und häufig festgestellte Verstöße im Rahmen der Tierarzneimittelüberwachung zu informieren.
Tierärztinnen und Tierärzte verfügen in Deutschland über das sogenannte Dispensierrecht, d.h. sie betreiben in ihren Praxen eigene Hausapotheken, über welche sie Arzneimittel im Großhandel einkaufen, diese anwenden und an Tierbesitzer abgeben können. Im Gegensatz zur Humanmedizin, wo der Patient benötigte Arzneimittel über die Apotheke beziehen muss, können Tierärzte die notwendigen Medikamente selbst in Verkehr bringen. Um möglichen Missbrauch zu vermeiden, gelten dabei strenge gesetzliche Regeln. Für die Überwachung der arzneimittelrechtlichen und betäubungsmittelrechtlichen Vorgaben in den Tierarztpraxen sind in Hessen die Regierungspräsidien zuständig.