Frauenfußball-Länderspiel Mannheim: Zu viele Journalisten sind nicht willkommen

Der Badische Fußballverband (BFV) kann mit Recht darauf stolz sein, dass das Länderspiel der Frauenfußball-Nationalmannschaften aus Deutschland und der Slowakei auf seinem Verbandsgebiet ausgetragen wird. Die nationalen Frauenfußball-Mannschaften sind beliebt, Deutschland ist amtierender Europameister. Das Carl-Benz-Stadion in Mannheim ist eine angemessene und würdige Austragungsstätte. Keine Schickimicki-Arena, sondern ein stimmiges Sportfeld mit handsärmeligen Charme.

Der BFV sprach in seinen Medien-Einladungen davon, dass er sich über eine „rege Berichterstattung“ freuen würde. Da hatte der Verband die Rechnung ohne den Deutschen Fußballbund, dem DFB, gemacht. Der Dachverband verweigerte nämlich Journalisten die Akkreditierung, also die Möglichkeit, vor Ort zu sein und über das Spiel berichten zu können. Angeblich wegen „begrenzter Kapazitäten“.

Erst auf Nachfrage wurde erklärt, was das bedeuten solle: Die Raum für die Pressekonferenz sei zu klein, um allen Reportern Einlass zu gewähren. Nur soviel: Journalisten sind nicht aus Zucker, schon gar nicht Sportjournalisten. Ein wenig Gedränge halten sie aus. Außerdem muss man nicht unbedingt zur Pressekonferenz gegangen sein, um über das Fußballspiel berichten zu können. Das Spiel findet auf dem Platz statt, nicht danach im Medienraum.

Die eigentliche Frage lautet jedoch:

Können es sich die deutschen Verbände überhaupt leisten, Journalisten abzuweisen, die sich dem Frauenfußball als Thema angenommen haben? Der Schaden ist weiter reichend als nur für dieses eine Länderspiel in Mannheim. Die  abgewiesenen Redakteure werden so schnell keine Lust mehr verspüren, über Frauenfußball zu berichten, sei es nun die Nationalmannschaft oder das örtliche Stadtteam.