Was viele schon ahnten, ist nun offiziell: Der 32. Fiducia Baden-Marathon muss ohne die Europahalle auskommen. Wenn auch nicht ganz, das Foyer kann für die Startnummerausgabe noch genutzt werden. Mehr Europahalle ist 2014 nicht, weder für den Baden-Marathon am 21.September noch für andere Veranstaltungen. Die Zahl „200“ schwebt über allen derzeitigen Möglichkeiten, mit der erst 30 Jahre alten Sport- und Veranstaltungsarena noch etwas anzufangen. 200 ist die maximale Anzahl derjeniger, die sich noch gleichzeitig dort aufhalten dürfen, sagt ein Gutachten, für mehr reicht der aktuelle Brandschutz nicht.
Das Marathon-Organisationsteam um Fried-Jürgen Bachl hat auf die schlechte Nachricht früh reagiert und eine kleine Zeltstadt am Kopfende des Startplatzes auf der Herrmann-Veit-Strasse vor der Halle organisiert. Das heißt, die Fläche des Marathon-Marktes wird von 450qm (2013) auf ca. 300 schrumpfen, geduscht wird zukünftig im Zelt.
Das Podium der ersten Pressekonferenz für den 32. Fiducia Baden-Marathon war bemüht zu betonen, dass alles nach Plan läuft. Nach Carsten Pfläging aus dem Vorstand der Fiducia IT AG (und selbst Halbmarathonläufer) sprach sich Sportbürgermeister Martin Lenz deutlich für eine langfristige Zukunft des Baden-Marathon aus. Fried-Jürgen Bachl wies auf seine Bemühungen hin, dass dieses Jahr sicherlich keine geschlossenen Bahnschranken zu erwarten sind, ihm gelang offenbar nun eine deutlich verbesserte Kommunikation zum Leviathan Bahn. Zwei kleinen Streckenänderung wird es geben: Ab Friedrichsplatz durch den kleinen Nymphengarten und um möglichen Hochwassern des Flüsschens Alb von vorneherein zu entgehen, wird dort nicht mehr gelaufen. Sondern etwas oberhalb durchs Mühlburger Feld, dass ganz ähnlich pflanzenbewachsen ist wie das Albgrün.
Tatsache ist, dass der Baden-Marathon den Steinen ausweichen kann, die ihm das Schicksal in den Weg legt. Nur wenige Lauf-Großveranstaltungen kommen heuer ohne ein gewisses Problemmanagement aus, dafür verändern sich vor allem die urbanen Teile des Landes zu stark.
Cornelia Vogel, Leiterin des 6. Karlsruher Tanzmarathons, hat den wohl derzeit angenehmsten Job rund um die 42,195 Kilometer. Karlsruhe zeigt sich geradezu tanzwütig, was die vielen Gruppen betrifft, die sich neben der Strecke rhythmisch zur Musik bewegen wollen. Zur Pressekonferenz hatte sie „Las adelitas tapatias“, eine mexikanische Tanzgruppe mitgebracht. Sie wird an der Durlacher Allee stationiert werden. Neu in diesem Jahr wird Hawaiianischer Hula in der Nordweststadt und eine Musicalgruppe auf der Hohenzollernstraße (Südweststadt) sein.
Die aktuellen Anmeldezahlen liegen zwar etwas unter dem Stand vor Vorjahr, davon lässt sich Fried-Jürgen Bachl jedoch nicht aus der Ruhe bringen: „Der Trend geht derzeit dazu über, sich erst kurz vor dem Lauf anzumelden. Ich gehe davon aus, dass wir ähnliche Teilnehmerzahlen wie 2013 haben werden“, so Bachl. Weiterhin attraktiv mit steigenden Teilnehmerzahlen zeigt sich der Teammarathon, bei dem sich drei Läufer die Strecke (21,1/14/7km) teilen. Kurioserweise hat dort Fiducia-Konkurrent SAP (Mannheim) bereits 55 Mannschaften, also 165 Angestellte angemeldet. Am 21. September könnte es also auch darum gehen, wer die schnellsten (Computer)-Rechner des Landes in Laufschuhen sind.