Umfassende Hochwasserschutzmaßnahmen entlang des Rhein

Landrat informiert sich in Dettenheim über den Baufortschritt

Dettenheim / Kreis Karlsruhe. Überflutete Keller und Straßen wie jüngst aufgrund des Starkregens in Bretten oder weiträumige Überflutungen im Juni 2013, als Pfinz, Saalbach, Alb und Kraichbach über die Ufer traten, sind Ereignisse, die lange nachwirken und die Bevölkerung ängstigen. Aus diesem Grund wird im Landkreis Karlsruhe intensiv in den Hochwasserschutz investiert. Für den Hochwasserschutz entlang des Rheins ist das Land Baden-Württemberg in der Pflicht.

Landrat Dr. Schnaudigel informierte sich über den Stand der Schutzmaßnahmen und war am vergangenen Dienstag gemeinsam mit Bürgermeisterin Ute Göbelbecker am Rheinhochwasserdamm XXX (RHWD XXX) in Dettenheim, den das Regierungspräsidium Karlsruhe aktuell saniert. „Wir greifen auf die bereits bestehenden Dämme zurück und ertüchtigen sie, damit sie einem 200-jährlichen Hochwasser standhalten“, erläuterte Referatsleiterin Elke Rosport vom Regierungspräsidium Karlsruhe die gesetzlichen Vorgaben. Insgesamt 580km Länge umfassen die Dämme, die in der Verantwortung des Regierungspräsidiums Karlsruhe liegen. Da erscheint der Abschnitt XXX, der von Eggenstein-Leopoldshafen über Linkenheim-Hochstetten nach Dettenheim verläuft, mit seinen 21 km relativ kurz. Jeder Abschnitt sei für einen durchgängigen Hochwasserschutz wichtig und die Planung und Durchführung entsprechend komplex, betonte die Referatsleiterin. Bevor ein Bagger anrollen kann, ist ein umfassendes Planfeststellungsverfahren mit Anhörung vieler Beteiligter notwendig, welches das Landratsamt Karlsruhe für den RHWD XXX durchgeführt hat.

„Nach dem Planfeststellungsbeschluss und der Klärung der Finanzierung haben wir 2011 mit dem Bau in Dettenheim begonnen und werden voraussichtlich bis Ende 2016 alle Abschnitte in Dettenheim fertiggestellt haben“, skizzierte Projektleiter David Bystricky das Vorhaben. 

Nach dem Grundsatz, dass bei Hochwasser kein Wasser den Damm durchdringen darf, damit der Damm nicht erodiert, werden u.a. Dammprofile geändert, Dammhöhen angeglichen, Böschungsneigungen angepasst und die Dammsubstanz erneuert.

„Wir gehen dabei abschnittsweise vor: Wir beginnen an Stellen, die logistisch gesehen gut erreichbar sind und einen hohen ökologischen Wert besitzen. So können die Tiere in die angrenzenden Flächen umziehen und nach Fertigstellung wieder zurückkommen. Was nach Beendigung der Bauarbeiten aussah wie eine tote Landschaft mit lediglich Sand und Kies ist bald darauf wieder grüner Lebensraum für Pflanzen und Tiere“,

beschreibt David Bystricky die Vorgehensweise, die nach Auskunft von Bürgermeisterin Ute Göbelbecker wie auch die gesamte Maßnahme große Akzeptanz in der Bevölkerung findet. 

Landrat Dr. Christoph Schnaudigel zeigte sich zufrieden über den Ausbau des Hochwasserschutzes.

„Aktuelle Ereignisse – nicht nur bei uns – zeigen immer wieder, wie wichtig es ist, Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Auch die Städte und Gemeinden im Kreis haben in den vergangenen Jahren in enger Abstimmung mit dem Landratsamt gezielt in den Hochwasserschutz investiert, was sich langfristig auszahlt“, so der Landrat.