OB für neuen Kurs

Rathaussanierung

Mainz – Für Oberbürgermeister Michael Ebling ist ein festes Budget bei der geplanten Rathaussanierung, das nicht überschritten werden darf, eine vielversprechende Lösung:

„Da wir das Geld am Ende nur einmal ausgeben können, sollten wir diesen Kurs einschlagen. Je mehr wir beim Rathaus einsparen können, desto mehr Spielraum ermöglichen wir der öffentlichen Hand bei der in rund zwei Jahren anstehenden Sanierung unserer „Gut Stubb“, des Kurfürstlichen Schlosses“,

gibt der Oberbürgermeister die Richtung vor. Der Gedanke, bei der Rathaussanierung mittels einer Deckelung der Ausgaben ein enges finanzielles Korsett einzuziehen, wurde zwischen dem OB und Finanzdezernent Günter Beck vorbesprochen und bereits im Dialog mit den Baufachleuten konkretisiert. Wie bei jedem anderen Hausbesitzer auch stünden zunächst ein trockenes Dach, ein trockener Keller, Fenster, Hülle und Technik auf dem Programm.

„Wir brauchen eine realistische Zahl, mit der garantiert ist, dass man die nächsten Jahrzehnte in unserem Rathaus vernünftig arbeiten kann und dass der Stadtrat sein Zuhause weiterhin in einem wirklich funktionierenden Ratssaal hat, der einer Landeshauptstadt würdig ist. Im Stadtvorstand haben wir uns auf einen Korridor von 45 bis 50 Mio. Euro Sanierungssumme festgelegt“.

Bürgermeister und Finanzdezernent Günter Beck ergänzt: „Unsere Auffassung bleibt: Die unvermeidbare Grundsanierung des vierzig Jahre alten Arne-Jacobsen-Baus soll nicht mehr als maximal 50 Mio. Euro kosten. Dieses Budget würde unserer Verantwortung für das Gebäude gerecht werden und wäre zu stemmen, ohne nachfolgende Generationen über Gebühr zu belasten“.

Die Verwaltung wird dem Stadtrat vorschlagen, ein VOF-Verfahren mit der Vorgabe durchzuführen, dass maximal 45 bis 50 Mio. Euro zur Verfügung stehen.

„Innerhalb dieses Verfahrens müssen dann die in diesem finanziellen Rahmen möglichen Sanierungselemente definiert werden“,

erklärt der OB. Im gleichen Atemzug könne und müsse man die ganze Energie gemeinsam auf die schrittweise Realisierung der Schlosssanierung lenken, beschreibt der Oberbürgermeister die Verschiebung der Koordinaten. Im Stadtvorstand wurden am Dienstag die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie hierzu von Baudezernentin Marianne Grosse vorgestellt. Der Termin hatte sich verzögert, weil auf Wunsch der CDU-Stadtratsfraktion der Vorschlag einer Unterbringung des Rathauses im Schloss in Kombination mit dem Umbau des sogenannten Allianz-Gebäudes mit geprüft werden sollte. Marianne Grosse:

„Zusammenfassend sahen die Gutachter hier allerdings keine Realisierungschancen aufgrund der ungeeigneten Räumlichkeiten im Schloss“.

Hinzu komme, dass aufgrund fehlender Alternativen auf dem Mainzer Immobilienmarkt im Allianz-Gebäude in naher Zukunft in guter Nachbarschaft mit dem Kulturclub „schon schön“ eine Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge entstehen solle – und dass das Rathaus leer stünde, weil laut der Fachleute auch ein Umbau zum Hotel insbesondere aufgrund der Denkmalschutzbedingungen nahezu ausgeschlossen werden muss.

„Immerhin hat der umstrittene Vorschlag einer Umwidmung unseres Schlosses zum Rathaus aber mit dazu beigetragen, die Koordinaten der dringend notwendigen Sanierung beider denkmalgeschützter Gebäude neu zu bestimmen und Prioritäten festzulegen. Dafür bin ich ausdrücklich dankbar“,

machte Michael Ebling deutlich. An welcher Stelle genau in Nachbarschaft des Schlosses ein neues Hotel entstehen könne, müsse noch abschließend geklärt werden, betonte auch Wirtschaftsdezernent Christopher Sitte. Von Bedeutung sei, so Sitte weiter, dass es laut Gutachten zwei geeignete Hotelstandorte in unmittelbarer Nähe des Schlosses gebe. Der Oberbürgermeister:

„Wichtig ist, dass wir mit beiden Projekten in der beschriebenen Prioritätensetzung voran kommen“.

In seiner Sitzung am 02. Dezember sollte sich der Stadtrat hierzu eine Meinung bilden können, erwartet der OB.