Frankfurt am Main – Nicht nur die S-Bahn, auch Strecken der Frankfurter U-Bahn erhalten ein neues Stellwerk. Deshalb müssen die Linien U6 und U7 für knapp zwei Wochen, zwischen Samstag, 7. Mai, und Donnerstag, 19. Mai 2016, größtenteils unterbrochen werden.
Das betrifft alle Stationen dieser beiden Linien zwischen Kirchplatz, Bockenheimer Warte, Alte Oper, Hauptwache, Konstablerwache, Zoo und Ostbahnhof bzw. Johanna-Tesch-Platz. Nur auf Teilabschnitten im Frankfurter Westen können Ersatzbusse fahren; im Osten wird es zusätzliche Fahrten auf regulären Linien (U-Bahn und Straßenbahn) geben, die sich als Ausweichmöglichkeiten anbieten.
Da wegen des Ausfalls der beiden Linien außergewöhnlich viele Stationen und auch wichtige Umsteigepunkte nicht bedient werden, empfehlen traffiQ und VGF allen Fahrgästen, sich rechtzeitig vorab zu informieren. Denn im dichten Frankfurter Nahverkehrsnetz besteht eine Vielzahl von Möglichkeiten, ans Ziel zu kommen. Dabei wird der U4, die die Bockenheimer Warte mit der Innenstadt und Enkheim verbindet, sicher eine besondere Bedeutung zukommen. Am hilfreichsten für die Suche nach geeigneten Verbindungen auf manchmal vielleicht ungewohnten Wegen ist die Fahrplanauskunft im Internet (www.rmv.de), die die geänderten Fahrpläne berücksichtigt. Auch das RMV-Servicetelefon 069 / 24 24 80 24, das rund um die Uhr zu erreichen ist, hilft gerne weiter.
Die Sperrungen, Umleitungen und Alternativen im Einzelnen:
Die Linie U6 verkehrt ausschließlich im Westen zwischen Heerstraße und Industriehof. Zwischen Industriehof und Ostbahnhof finden keine Fahrten statt. Die Linie U7 verkehrt während der Stellwerksarbeiten auf ihrer gesamten Strecke (Hausen – Enkheim) nicht.
Im Westen: zwischen Hausen, Praunheim und Innenstadt
Von der Heerstraße bis Industriehof fährt die U-Bahn-Linie U6 planmäßig. Als Ersatz für die U7 zwischen Hausen und Industriehof bieten sich die Buslinien 72 und 73 an. Die Linie 72 wird frühmorgens und spät in der Nacht durch zusätzliche Busse zwischen Hausen und Industriehof ergänzt.
Zwischen Industriehof und Bockenheimer Warte wird ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Ab Bockenheimer Warte steht die U-Bahn-Linie U4 zur Fahrt Richtung Hauptbahnhof, Willy-Brandt-Platz, Konstablerwache und Enkheim bereit. Eine zweite Route fahren Ersatzbusse von der Bockenheimer Warte über Alte Oper zur Taunusanlage. Dort besteht die Möglichkeit, auf die S-Bahnen Richtung Hauptwache und Konstablerwache umzusteigen.
Als Ergänzung zum Ersatzverkehr empfehlen sich die Buslinien 34, 60, 72 und 73, die aus Praunheim, Hausen oder vom Industriehof Verbindungen zu den S-Bahn-Stationen „Rödelheim“ und „Westbahnhof“ herstellen. Von dort fahren die S-Bahnen in wenigen Minuten in die Frankfurter Innenstadt.
In der Innenstadt: U4 und S-Bahnen nutzen
In der Innenstadt bieten sich die S-Bahn-Linienan, die zwischen Taunusanlage und Ostendstraße parallel oder in geringem Abstand zur gesperrten U-Bahn-Strecke verkehren. Die U-Bahn-Linie U4 schlägt den etwas größeren Bogen von der Bockenheimer Warte zur Konstablerwache. Sie verkehrt ganztägig und mit allen Zügen zwischen Bockenheimer Warte und Enkheim (über Seckbacher Landstraße) und schafft damit Verbindungen in die Innenstadt, sowohl von den Ersatzbussen vom Industriehof aus als auch von Enkheim.
Im Osten: von Enkheim und Riederwald zur Konstablerwache
Fahrgästen, die sonst zwischen den Stationen „Enkheim“ und „Schäfflestraße“ die U7 nutzen, bietet sich mit der Linie U4 eine gute und schnelle Fahrtalternative. Die Züge, die sonst an der Seckbacher Landstraße beginnen und enden, fahren ab und bis Enkheim.
Ab Johanna-Tesch-Platz bietet die Straßenbahnlinie 18 das beste Angebot. Denn während der Stellwerks-Arbeiten endet und beginnt sie dort. Die Bahnen fahren über Eissporthalle, Wittelsbacherallee, Zoo, Ostendstraße und Börneplatz zur Konstablerwache. Sie ist daher allen Fahrgästen zu empfehlen, die sonst an den Stationen der U7 zwischen Johanna-Tesch-Platz und Konstablerwache ein- und aussteigen.
Zwischen Börneplatz und Gravensteiner-Platz fährt die „18“ ihren regulären Linienweg. Die Haltestellen zwischen Börneplatz / Stoltzestraße und Lokalbahnhof bzw. Offenbach Stadtgrenze kann sie wegen der Umleitung nicht anfahren. Ersatz bietet die Linie 14, die das Allerheiligentor mit dem Lokalbahnhof verbindet, ab Lokalbahnhof kommt man mit der Linie 16 bis Offenbach Stadtgrenze. Zwischen den Riederwälder Stationen „Schäfflestraße“ und „Johanna-Tesch-Platz können keine Bahnen fahren.
Für Fahrgäste, die am Ostbahnhof die Linie U6 nutzen, empfiehlt sich die (Weiter-) Fahrt mit der Straßenbahnlinie 11, zum Beispiel bis zur Ostendstraße, wo auf die S-Bahnen umgestiegen werden kann.
Die Straßenbahnlinie 12 verkehrt ganztägig zwischen Rheinlandstraße und Hugo-Junkers-Straße (über Eissporthalle).
traffiQ und VGF bitten die Fahrgäste zu beachten, dass in vielen Fällen längere Fahrtzeiten eingeplant werden müssen.
Am Pfingstwochenende werden die Streckenverläufe der Linien U4 und 18 nochmals verändert. Hierüber wird rechtzeitig und gesondert informiert.
Zur Erneuerung des Stellwerks
Die VGF erneuert die aus den 1980er Jahren stammende Stellwerkstechnik auf der „C-Strecke“, die als dritte U-Bahn-Stammstrecke Frankfurts mit dem Abschnitt Zoo – Industriehof im Oktober 1986 in Betrieb ging. Zwar funktioniert diese Technik noch, doch mit zunehmend schwerer werdender Ersatzteil-Beschaffung steigt das Risiko von Ausfällen auf den Linien U6 und U7. Vorbereitende Arbeiten finden seit Sommer 2015 statt, um die Sperrpause so kurz wie möglich zu halten. Zum Umschalten vom alten auf das neue Stellwerk ist die Betriebsunterbrechung aber unvermeidlich. In die neue Technik investiert die VGF rund 8,5 Millionen Euro.
Einen ausführlicheren Bericht zu den Arbeiten am neuen Stellwerk findet sich von Mittwoch, 4. Mai, an im Blog der VGF: www.blog.vgf-ffm.de