„Gewinnversprechen“ mit Call ID Spoofing mit Polizeirufnummer

Polizei warnt

Telefonbetrüger greifen neuerdings zu einer besonders dreisten Methode, dem sogenannten Call ID-Spoofing. Dabei wird Verbraucher/Innen durch gefälschte Telefonnummern im Display vorgegaukelt, dass es sich um einen bekannten Anrufer handelt.

Beim Call ID Spoofing rufen Telefon-Betrüger z.B. unter der Nummer einer Behörde an und geben sich als Mitarbeiter aus. Damit untermauern die Betrüger ihre vorgegebene falsche Identität.

Am Freitag, 8.8.2014, klingelte bei einem 67-jährigen Mann aus dem Rhein-Pfalz-Kreis das Telefon. Angeblich habe er bei der Firma „Euromillion“ 39.500 Euro gewonnen. Die weiteren Modalitäten sollten am nächsten Tag mitgeteilt werden. Am Samstag, 9.8.2014, meldete sich der offensichtlich gleiche Anrufer wieder und gab an, der 67-Jährige müsse vor Auszahlung des Gewinns für entstandene Gebühren fünf Paysafecards zu je 100 Euro erwerben und diese an die Bundesbank einzahlen.

Der 67-Jährige reagierte misstrauisch auf den Anruf – da kann ja jeder kommen. Er fragte bei der Polizei in Schifferstadt nach, wie er sich verhalten soll. Diese riet keinesfalls eine Zahlung zu leisten. Als der 67-Jährige dies dem Anrufer mitteilte, reagierte dieser empört über die angeblich geschäftsschädigende Auskunft der Beamten. Er würde dies bei der Polizei sofort richtig stellen.

Kurze Zeit später meldete sich ein angeblicher Polizeibeamter der Polizeiinspektion Schifferstadt und erklärte, dass mit der Firma alles in Ordnung sei. Er habe bei der Bundesbank nachgefragt und eine positive Rückmeldung erhalten. Im Display des Opfers erschien tatsächlich die ihm bekannte Rufnummer der Polizeiinspektion Schifferstadt. Diese war jedoch getürkt.

Am Montag, 11.8.2014, erfolgten sogar weitere Anrufe der Ganoven. Demnach habe es einen Zahlendreher bei der Gewinnsumme gegeben. Den Gewinner würden nicht nicht nur 39.000 Euro, sondern 93.000 Euro erwarten. Diese würden ihm durch eine Geldtransportfirma aus Freiburg in bar überbracht werden. Allerdings müsse dafür eine Transportversicherung in Höhe von 5200 Euro im Voraus geleistet werden. Nochmals meldete sich nun der angebliche Polizeibeamte aus Schifferstadt und erklärte, dass alles seine Richtigkeit habe – wiederum unter der Telefonnummer der Polizei in Schifferstadt.

Auch jetzt fiel der 67-Jährige nicht auf diese Masche rein.

Er erstattete Anzeige wegen versuchten Betruges bei der Polizei.

Diese Masche ist bei der Polizei bereits unter „Call ID Spoofing“ bekannt.

Die Polizei gibt Tipps: So können Sie sich schützen

  • Seien Sie immer skeptisch, wenn sich Personen am Telefon als Amtsträger ausgeben. Alle Behörden werden Ihnen aus Nachfrage immer eine Rückrufnummer bzw. eine Erreichbarkeit nennen.
  • Fragen Sie im Zweifelsfall bei Ihrer örtlichen Polizeidienststelle nach, ob der Anruf tatsächlich von der Polizei kam.
  • Warnen Sie auch Freunde, Bekannte und Ihre Eltern bzw. Großeltern vor dieser neuen Betrugsmasche.