
Schadenarme Löschtaktiken sind bei den Feuerwehren zur Zeit ein stark diskutiertes und forciertes Thema. Da kommt das Projekt der Versicherungskammer Bayern, die eine große Anzahl an Feuerwehren mit einem so genannten mobilen Rauchverschluss ausstattet, genau richtig.
Der mobile Rauchverschluss versetzt die eingesetzten Wehren in die Lage, die Ausbreitung von Brandrauch sehr viel besser als bisher zu kontrollieren und zu begrenzen.
Bislang geht die Feuerwehr bei Brandeinsätzen in mehrgeschossigen Gebäuden meist über den Treppenraum vor. Hierbei besteht die Gefahr, dass durch das erforderliche Öffnen von Türen der wichtigste Rettungsweg für fliehende Menschen infolge von Rauchausbreitung massiv gefährdet wird. Mit einem mobilen Rauchverschluss lassen sich rauchfreie Treppenräume als Rettungswege für die Selbst- und Fremdrettung sicherstellen, Rauchgasinhalationen vermeiden, kritische Einsatzsituationen entschärfen und umfangreiche Sachschäden verhindern.
Einbau in wenigen Sekunden
Der Einbau eines Rauchverschlusses ist einfach und kann unabhängig von der Türbreite innerhalb weniger Sekunden von einer einzigen Person durchgeführt werden. Im eingebautem Zustand gewährt er einen einfachen und schnellen Durchgang für die Einsatzkräfte, einen geringen Rauchdurchgang beim Passieren, eine Schlauchdurchführung und er ist beständig gegen hohe Temperaturen und Flammeneinwirkung
Das Transportmaß eines Rauchverschlusses wurde der Größe eines Schlauchtragekorbes angeglichen, so dass eine Lagerung im Feuerwehrfahrzeug und ein Transport an die Einsatzstelle unproblematisch möglich sind. Die Verwendung eines mobilen Rauchverschlusses erfordert keine Änderung des einsatztaktischen Vorgehens bei der Feuerwehr und ist mit oder ohne eine Überdruckventilation sinnvoll.
Vorteile für die Betroffenen
Der bei einem Brand eingetretene Sachschaden kann deutlich reduziert werden, wenn ein mobiler Rauchverschluss in die Wohnungseingangstür bzw. in die Tür zum Brandraum einbaut wird. Dieser mobile Rauchverschluss kann nach dem Ende der Löscharbeiten noch mehrere Tage in der Zugangstür zum Brandbereich verbleiben und daher auch nach dem Abstellen des Lüfters der Feuerwehr eine Rauch- und Geruchsausbreitung verhindern.
Im Rahmen einer Feierstunde in den Räumlichkeiten der pfälzischen Pensionsanstalt in Bad Dürkheim hat der Pressereferent der Versicherungskammer Bayern Helmut Steck im Beisein des Präsidenten des Landes-Feuerwehrverbandes Otto Fürst 70 Rauchverschlüsse an pfälzische Feuerwehren übergeben. Vertreter der Feuerwehren aus Landau und der Verbandsgemeinden des Landkreises Südliche Weinstraße (siehe Bildunterschrift) waren ebenso vertreten wie zahlreiche Beigeordnete der Verbandsgemeinden.
Künftig können auch die Feuerwehren Landau mit zwei Rauchverschlüssen, Annweiler, Bad Bergzabern, Edenkoben, Herxheim, Maikammer, Landau-Land und Offenbach auf dieses durchaus nützliche und das Schadensausmaß reduzierende Einsatzmittel zurückgreifen.
Bild: v.l.n.r.:
Achim Bachmann, stellv. Wehrleiter Annweiler
Karl-Heinz Rübsam, Wehrleiter Herxheim
Peter Anselmann, Wehrleiter Landau-Land
Dirk Hargesheimer, Stadtfeuerwehrinspekteur Landau
Helmut Steck, Pressereferent Versicherungskammer Bayern
Klaus Michel, Wehrleiter Annweiler
Michael Bumb, stellv. Stadtfeuerwehrinspekteur Landau
Josef Ziegler, Wehrleiter Offenbach
Joachim Wagner, stell. Wehrleiter Offenbach
Udo Mertz, Wehrleiter Bad Bergzabern