Verschiedene Gemeinden im Rhein-Neckar-Kreis sollen derzeit auf Initiative des zuständigen Landratsamtes Asylbewerber aufnehmen. Grund sind die stark gestiegenen Zahlen von Asylbewerbern im gesamten Bundesgebiet, so auch in Baden-Württemberg und im Rhein-Neckar-Kreis. Bis zu einer endgültigen Lösung werden auch in Schwetzingen Asylbewerber durch den Rhein-Neckar-Kreis untergebracht werden.
Oberbürgermeister Dr. Pöltl versteht, dass dies nicht nur Begeisterung auslöst und die Menschen sich sorgen, hat aber im Vorfeld in Gesprächen mit dem Landkreis und der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) als Grundstückseigentümer der Kasernen darauf hingewirkt, dass es eine nur befristete Unterbringung in der kleineren Kilbourne-Kaserne geben wird. OB Dr. Pöltl: „Mir ist wichtig, dass wir im Interesse der befristet untergebrachten Menschen und unserer Bürgerinnen und Bürger dafür sorgen, dass hier vor Ort von Anfang an alle Behörden, Institutionen und sozialen Einrichtungen den Rhein-Neckar-Kreis als zuständige Behörde für die Unterbringung der Asylbewerber aktiv begleiten und unterstützen, damit wir für insgesamt akzeptable Rahmenbedingungen sorgen können. Ich bin mir sicher, dass uns dies gemeinsam gelingen wird. Ich werde die Beteiligten auch zu einem „Runden Tisch Asyl“ bitten, der von Anfang an eine gute Information und Zusammenarbeit ermöglicht. Ich bitte auch um Vertrauen gegenüber den verantwortlichen Mitarbeitern des Rhein-Neckar-Kreises und aller anderen beteiligten und unterstützenden Institutionen, die das gerade sorgfältig vorbereiten. Ich gehe davon aus, dass die Verantwortlichen die Öffentlichkeit weiter informieren werden, wenn neue Details bekannt sind.“. Die Unterbringung durch den Rhein-Neckar-Kreis wird im Herbst beginnen.
Zur bis jetzt friedlich verlaufenen Kundgebung der NPD am Samstag in der Bahnhofanlage sagt Pöltl, dass er froh sei, dass es dem Ordnungsamt in Gesprächen mit der NPD gelungen ist, den Standort der Kundgebung vom Schlossplatz weg zu verlegen. Gleichzeitig dankt er der Polizei für die gute Zusammenarbeit. Er macht jedoch auch sehr deutlich: „Die Demonstrations- und Meinungsfreiheit sind hohe Güter, die ich überaus respektiere. Die Kundgebung der NPD in unserer Stadt mit ihren ausländerfeindlichen und menschenverachtenden Parolen ist für mich aber eine unwürdige Veranstaltung , die ich strikt ablehne und missbillige. Das Asylrecht gehört zu den essentiellen Grundrechten unseres Rechtsstaats. Es ist für eine Gesellschaft wie Deutschland selbstverständlich, politisch Verfolgten Asyl zu gewähren, besonders mit den schlimmen Erfahrungen unserer Geschichte. Das Schicksal vieler politischer Flüchtlinge und unterdrückter Menschen – man denke derzeit nur an die schrecklichen Bilder und Berichte aus Syrien – darf nicht Inhalt dumpfer politischer Parolen werden. Schwetzingen ist kein Ort der Ausländerfeindlichkeit, sondern eines toleranten Miteinanders.“