TechnologieRegion geht gemeinsame Wege bei Gewinnung von Pflegefachkräften

Netzwerkintiative in der TechnologieRegion Karlsruhe

Die TechnologieRegion Karlsruhe (TRK) geht bei der Gewinnung von Fachkräften in allen Branchen einen weiteren Schritt voran. Rund ein Jahr nach der Gründung der branchenübergreifenden TRK-Fachkräfteallianz wird speziell der Bereich Gesundheit und Pflege vertieft.

Ein Pflegenetzwerk soll die Synergien in der TRK bei dem bereits akuten Fachkräftemangel in den Gesundheitsberufen bündeln. Aus der Themengruppe "Gesundheit, Pflege, Erziehung" der Fachkräfteallianz heraus, brachte die TRK am Donnerstag Verantwortliche und Mitarbeiter aus den Bereichen Alten- und Krankenpflege sowie Verwaltung und Politik in der Netzwerkveranstaltung  "Pflegefachkräfte gewinnen und halten" zusammen, um Lösungsansätze und Ideen zu sammeln.

"Unser Hauptanliegen ist es, ein Pflegenetzwerk zu schaffen, das alle Verantwortlichen – Krankenhäuser, Altenpflegeeinrichtungen, Politik, Verwaltung, Kassen und auch die  Gewerkschaften – mit ins Boot nimmt. Nur so können wir als Kompetenzgruppe nach außen unseren Interessen Nachdruck verleihen", erklärte der TRK-Vorsitzende, Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup. "Ein gutes Vorbild dafür sind die Pflegenetze und Bündnisse Mittelbaden und Heilbronn, die man auf die TRK hochzoomen kann."

"Die TRK soll dann als ein wesentlicher Akteur im Netzwerk unterstützend wirken, um Transparenz und Informationen zu schaffen", kündigte TRK-Geschäftsführer Jochen Ehlgötz an, das Pflegebündnis "personell, inhaltlich, organisatorisch und finanziell jetzt auf den Weg zu bringen".

"Alle Verantwortlichen wurden eingebunden. Die klassischen Gräben zwischen öffentlichen, privaten und kirchlichen Einrichtungen mussten überwunden werden", erklärten Hans-Jürgen Schnurr und Peter Koch vom Pflegebündnis Mittelbaden. Nur so könne man das "schlechte Image der Pflegeberufe" verbessern. Image und Bedingungen der Gesundheitsberufe wirkten sich nicht nur auf die Nachwuchssituation aus. Auch bestehende Arbeitskräfte müsse man versuchen zu halten, sowie Fachkräfte aus dem internationalen Bereich anwerben, bekräftigte der TRK-Vorsitzende Mentrup.

"Allein aus dem nationalen Nachwuchs ist bei der immer älter werdenden Gesellschaft der Bedarf nicht zu decken", wies Susanne Pletowski, Vizepräsidentin des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste, daraufhin, daß "jeder dritte Schüler müsste in den Pflegeberuf gehen, um den künftigen Bedarf decken zu können. Daher brauchen wir die Zuwanderung".

"Die TRK arbeitet im Rahmen ihrer Internationalisierungsstrategie bereits an Welcome Centern, die den internationalen Fachkräften den Start im Berufsleben in der Region erleichtern sollen", sieht auch TRK-Geschäftsführer Ehlgötz diese Notwendigkeit. "Im Gesundheitswesen werden wir uns unmittelbar mit der Diakonie vernetzen, die sich in der Planung eines Welcome Centers speziell für Gesundheitsberufe befindet", so Ehlgötz weiter.