24 Grundschulkinderbetreuerinnen und Grundschulkinderbetreuer zertifiziert

Stadt lud ins Wiesbadener Rathaus ein

Die neuen qualifizierten Grundschulkinderbetreuerinnen und Grundschulkinderbetreuer

Wiesbaden – Insgesamt 24 Frauen und Männer haben erfolgreich eine Qualifizierung zur Grundschulkinderbetreuerin und zum Grundschulkinderbetreuer abgeschlossen. Ihnen wurden im Festsaal des Rathauses ihre Zertifikate verliehen.

„Sehr bewusst haben wir Sie in den großen Festsaal des Wiesbadener Rathauses eingeladen. Dieser Ort soll Ihnen Ehre erweisen. Sie dürfen stolz auf sich sein“,

so Schuldezernentin Rose-Lore Scholz in ihrer Ansprache an die neuen Grundschulkinderbetreuerinnen und Grundschulkinderbetreuer. Die mittlerweile fünfte und sechste Gruppe hat die Qualifizierung zur Grundschulkinderbetreuerin beziehungsweise zum Grundschulkinderbetreuer erfolgreich geschafft. Bei der Qualifizierung handelt es sich um ein Angebot des Städtischen Schulamtes in Kooperation mit der Evangelischen Familienbildungsstätte. Rose-Lore Scholz dankte in ihrer Begrüßung  Bettina Seibold und Dr. Carla Hildebrand von der evangelischen Familienbildungsstätte ausdrücklich für die gelungene Zusammenarbeit. 

Zielgruppe der Weiterbildung sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in der  Betreuung an den Wiesbadener Grundschulen tätig sind und sich unabhängig von einer klassischen pädagogischen Ausbildung auf diesem Wege qualifizieren.

160 Wochenstunden mit vielfältigen Seminaren standen auf dem Lehrplan: Grundlagen der Pädagogik,  Aufsichtspflicht oder zum Beispiel Kommunikationstechniken wurden als Module  der Qualifizierung angeboten. Insgesamt haben seit August 2013 72 Personen diese Qualifizierungsmaßnahme durchlaufen; 24 und damit alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer des letzten Doppelkurses erhielten am 8. September im Festsaal des Rathauses ihr Zertifikat. 

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden begleitet von ihren Partner und Kindern, Kolleginnen und Kollegen. All jene waren gekommen, die die Absolventen auf ihrem Weg der berufsbegleitenden Weiterqualifizierung begleitet und unterstützt  haben. Musikalisch untermalt wurde die Verleihung durch den Auftritt des Kinderchors der Hebbelschule.

„Die Qualifizierung wird sehr gut angenommen. Aufgrund der großen Nachfrage wurde dieser Qualifizierungsdurchlauf, wie auch im vergangenen Jahr, als Doppelkurs angeboten, so dass zwei Kurse parallel abgehalten wurden“, erläutert Dagmar Burgmeier, Sachgebietsleiterin für Grundschulkinderbetreuung im Städtischen Schulamt „Wir erhalten inzwischen Anfragen über die Grenzen Wiesbadens hinaus. Von Interessierten, aber auch von anderen Kommunen, die darüber nachdenken, ähnliche Fortbildungsangebote bereit zu stellen und mittlerweile auch beginnen umzusetzen. Wiesbaden war bundesweit einer der Vorreiter bei der Konzipierung eines entsprechenden Curriculums.“

In Zuständigkeit des städtischen Schulamtes werden zum Schuljahr 2015/16 etwa 3.500 Betreuungsplätze  an 35 Grundschulen durch 33 Schulfördervereine und freie Träger angeboten (Stand: April 2015 inklusive Ganztägige Angebote). Beim Betreuungspersonal hat sich die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach Einführung eines neuen Zuschussmodells im Jahr 2010 und entsprechender Erhöhung der Zuschüsse verdoppelt. Besonders der Anteil der ausgebildeten Fachkräfte ist weiter angestiegen. Dies ist der Weiterentwicklung der qualitativen Standards zuzuschreiben.

Um weiterhin von der Berufserfahrung und der hohen Motivation der teilweise seit vielen Jahren in der Betreuung tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ohne klassische pädagogische Ausbildung zu profitieren, wurde die Qualifizierung zur Grundschulkinderbetreuerin entwickelt. Das Zertifikat ist durch den Bundesverband der Schulfördervereine anerkannt.

Mit großer Freude und berechtigtem Stolz haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Urkunden aus den Händen von Anke Heyber, die im Schulamt für das Pädagogische Qualitätsmanagement zuständig ist, und Dagmar Burgmeier entgegen genommen.

„Mit dem Ausbau der Qualitätsstandards – auch und insbesondere in personeller Hinsicht – standen wir gleichzeitig vor dem Risiko, die Erfahrung der vielen langjährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ohne pädagogische Ausbildung zu verlieren. Das wollten wir unbedingt verhindern. Deshalb ist vor drei Jahren die Idee entstanden, eine zertifizierte Schulung für diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu konzipieren. Es war uns ein Anliegen, gewachsene Teams und liebgewonnene Bezugspersonen der Kinder zu halten“, erläutert Anke Heyber vom Städtischen Schulamt.  

Rose-Lore Scholz hob in Ihrer Ansprache hervor, dass nicht nur die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Rahmen der Weiterbildung „lernen“, sondern auch die Teams vor Ort, die Schulen und   Schulträger  profitierten von den Ausführungen und Praxisberichten und könnten damit gemeinsam die Grundschulkinderbetreuung qualitätsvoll und praxisorientiert weiter entwickeln.