Geplanter Ausbau der Autobahn 61 bei Schifferstadt

Höfken: Nur mit Grünbrücke

Schifferstadt / Mainz – Umweltministerin Ulrike Höfken hat sich am Mittwoch bei einem Vor-Ort-Termin mit dem BUND in Schifferstadt für den Bau einer Grünbrücke im Zuge des sechsspurigen Ausbaus der Autobahn 61 eingesetzt.

„Wenn die Autobahn schon erweitert wird, dann nur mit Grünbrücke. Dieser Übergang für Wildtiere schafft den Biotopverbund zwischen Pfälzerwald und Rheinniederungen und ist deshalb ein großer Gewinn für die Natur“, so Höfken.

Auf Initiative der Bevölkerung, des BUND, von Höfken und des Landes hat die Bundesregierung die Grünbrücke in das laufende Planungsverfahren aufgenommen. 

Das Gebiet um Schifferstadt ist südlich des Mittelrheintals die einzige Stelle, an der der Wald bis an die Autobahn  61 heranreicht und sie beidseitig begleitet.

„Die Grünbrücke ist ein notwendiger Beitrag zur Vernetzung der Lebensräume zwischen Pfälzerwald und den Rheinauen bis hin zum Odenwald“, erklärte Doris Stubenrauch, Vorsitzende des BUND Rhein-Pfalz-Kreis, die Bedeutung des Vorhabens.

Die Zerschneidung des sensiblen Waldgebiets durch die Autobahn habe erhebliche negative Auswirkungen auf die angrenzenden Biotope:

„Die genetische Isolation und die Verinselung von Tierpopulationen gefährden den Bestand unserer heimischen Tierwelt“, so Höfken.

Zum Jahresbeginn hatte das Bundesverkehrsministerium einen Planungsauftrag zum Bau der Grünbrücke erteilt. Derzeit werden die Verfahrensunterlagen für das Planfeststellungsverfahren diesbezüglich überarbeitet. Die Grünbrücke mit Begleitmaßnahmen soll rund 3,6 Millionen Euro kosten.

Grünbrücken verbinden Lebensräume von wildlebenden Tieren, die durch Verkehrswege zerschnitten sind. Wildtiere können hier ihrem arttypischen Wanderverhalten nachkommen. Diese Querungshilfen verringern zudem Wildunfälle. Füchse und Rehe nehmen die Wildbrücken als erstes an. Alle bodengebundenen Tierarten, Käfer, Reptilien und viele Kleinsäugerarten profitieren von Grünbrücken. Selbst Fledermäuse nutzen diese Querungshilfen, da sie sich an Gehölzstrukturen orientieren. Die Forstliche Forschungsanstalt in Trippstadt hat beim Monitoring der Grünbrücken bei Wattenheim an der Autobahn 6 und Walmersbach an der Bundesstraße 10 durch genetische Nachweise festgestellt, dass sogar die scheuen Wildkatzen sich über Wildbrücken bewegen.