Neue Grabungen in der Grube Messel

Auf den Spuren der Urzeit

Das Messelteam 2015 unter der Leitung von Dr. Sabine Gwosdeck und Dr. Norbert Micklich, beide HLMD

Messel / Darmstadt – Die Naturgeschichtliche Abteilung des Hessischen Landesmuseums Darmstadt (HLMD) setzt auch in diesem Jahr ihre turnusmäßigen Messel-Grabungen fort. Gegraben wird in zwei vierwöchigen Kampagnen, vom 20. Juli bis zum 14. August 2015, und vom 24. August bis zum 18. September.

Erforscht werden dabei Schichten im Bereich der Leithorizonte Gamma und Alpha. Diese stehen in den Planquadraten HI 7 und I 8 im Bereich des „Schildkrötenhügels“ und unmittelbar darunter an.

Das HLMD führt seit 1966/67 planmäßige Messel-Grabungen durch. Seit 1990 wird am Schildkrötenhügel gegraben, seit 2012 in der darunter gelegenen Grabungsstelle im Bereich des Leithorizontes Alpha. Wie immer geht es vorrangig darum, die feinstratigraphischen Fundverteilungen genauer zu analysieren, vor allem im Hinblick darauf, ob es Veränderungen in der Zusammensetzung der Fauna und Flora in der Geschichte des Messel-Sees gegeben hat und, wenn ja, wie diese aussahen und in welchen Zeiträumen sie sich abgespielt haben. Darüber hinaus wird untersucht inwieweit die unterschiedlichen Fundverteilungsmuster, die man von den verschiedenen Grabungsstellen kennt, auch von regionalen Faktoren (unterschiedliche Positionen im ehemaligen Seebecken) mit geprägt sein könnten. Natürlich freut man sich auch immer wieder wenn bei den Grabungen der eine oder andere schöne oder sogar bedeutende Fund entdeckt wird.

Mit dabei sind diesmal insgesamt 15 studentische Praktikantinnen und Praktikanten der TU Darmstadt und anderer umliegender Universitäten, die aus unterschiedlichen Fachbereichen stammen. Die Gesamtleitung der Grabung und die Leitung der Grabungsstellen obliegt den bewährten Kräften des HLMD.