Seit Oktober 2013 steht an der Durlacher Allee in Höhe der Einmündung Weinweg eine Messsäule, die sowohl Rotlicht- als auch Geschwindigkeitsverstöße registriert – die einzige dieser Art im gesamten Stadtgebiet. Hier war es im September 2012 zu einem schweren Verkehrsunfall gekommen, bei dem zwei Personen getötet und weitere zum Teil schwer verletzt worden waren. Bis Jahresende 2013 – also in nur drei Monaten – hat das Ordnungs- und Bürgeramt hier 303 Rotlichtverstöße und 17.372 Geschwindigkeitsverstöße gemessen. "Eine auch für uns überraschend hohe Zahl", stellt Günter Cranz fest, Leiter der Straßenverkehrsbehörde.
In der Kesslerstraße wurden im gesamten vergangenen Jahr 2.117 Rotlichtverstöße gezählt, an der Starckstraße/Honsellstraße 1.208, in der Kapellenstraße 1.081 und an der Eckenerstraße/Rheinhafenstraße 765. Laut Ordnungsamt ist die Zahl der stationär erfassten Rotlichtverstöße vergangenes Jahr gegenüber 2012 um 276 Fälle gestiegen. "Sehr hohe Zahlen", meint Günter Cranz, vor allem, wenn man bedenke, dass die Standorte der Überwachungsanlagen sehr gut bekannt seien.
Keine Verbesserung der Verkehrsmoral
Die Geschwindigkeitsverstöße an den stationären Messstellen sind im vergangenen Jahr gesunken – um rund 40.000 Fälle. Hier können laut Ordnungsamt äußere Einflüsse wie Wetter und Baustellenstaus eine Rolle spielen. Auch der Bekanntheitsgrad der Stationen sei entscheidend. Bei den neuen Anlagen stellten sich nach zwei bis drei Jahren dauerhafte Quoten ein. So sind bei dem "Spitzenreiter" 2012 – der Messstelle Wasserwerk – vergangenes Jahr die Fallzahlen von 63.830 auf 48.365 gesunken.
Außerdem waren 2013 alle Überwachungszahlen auf der Südtangente und der Rheinbrücke wegen Baustellen rückläufig. Eine solche Entwicklung erwartet das Ordnungsamt dort auch für dieses Jahr. Unter dem Strich sieht die Dienststelle keine Verbesserung der Verkehrsmoral, denn die Zahlen der mobilen Geschwindigkeitsmessanlagen sind mit rund 130.000 Verstößen im Jahr 2013 gleich hoch geblieben.