„MRN im Gespräch“ zu Gast in der halle02: Kultur als Nährboden und harter Standortfaktor

Mehr als 120 Gäste begrüßte der Verein Zukunft Metropolregion Rhein-Neckar (ZMRN e.V.) gestern Abend zu seiner Veranstaltung „MRN im Gespräch“ in der halle02 in Heidelberg.

Im Mittelpunkt stand die Diskussion über die Bedeutung der Kunst und Kultur in der Region Rhein-Neckar. Auf dem Podium führte dazu Kulturjournalist Peter Grabowski eine Interviewrunde mit fünf Persönlichkeiten des regionalen Kulturbetriebs: Dr. Peter Kurz (Oberbürgermeister der Stadt Mannheim, Sprecher der AG Kulturvision 2015 und Thementreiber für Kultur im Vorstand des ZMRN), Thomas Kraus (Leiter Kulturbüro der Metropolregion Rhein-Neckar), Michael Herberger (Unternehmer und Musikproduzent), Dorothee Schumacher (Modedesignerin) und Thomas Siffling (Jazz-Musiker).

Aus den verschiedenen Blickwinkeln stimmten die Interviewten überein, dass Rhein-Neckar als Kulturstandort beste Bedingungen bietet, um sowohl individuelle Kreativität zu entfalten, aber auch Kräfte zu bündeln. Kurz und Kraus veranschaulichten am Beispiel einzelner Projekte wie Festivalregion, Film Commission, Denkfest und dem jüngst gegründeten Netzwerk der Museen und Schlösser, welche Fortschritte die gemeinsame länderübergreifende Kulturarbeit in den vergangenen Jahren erzielt hat.

Modedesignerin Dorothee Schumacher betonte, wie wichtig für sie ein gutes kulturelles Umfeld für das Gewinnen und Halten von Fachkräften ist: „Ein kreatives Team muss sich in einer Stadt, in einer Region einfach wohlfühlen.“ Insofern sei die kulturelle Infrastruktur für sie keineswegs „nice to have“, sondern ein harter Standortfaktor beim Kampf um die besten Bewerber. Die historisch gewachsene reiche Kulturszene mache die Rhein-Neckar-Region für sie zu einem idealen Standort, so Schumacher. „Die Region ist ein guter Nährboden, um kreativ zu sein und bietet für Künstler die Möglichkeit, zu leben und zu arbeiten“, unterstrich Musiker und Labelchef Thomas Siffling. Wie wichtig der kreative Austausch auch für den Wirtschaftsstandort ist, erläuterte Michael Herberger. Er plant derzeit ein großangelegtes Konversion-Projekt in Mannheim, das auf der Fläche der früheren Taylor-Kaserne ein Zentrum für Musik- und Showproduktionen vorsieht.

Der Geschäftsführer der halle02, Felix Grädler, stellte den Gästen das Haus vor. Seit 2002 bieten die umgebauten Lagerhallen des ehemaligen Heidelberger Güterbahnhofs Platz für Kultur- und Musikveranstaltungen aller Art. Mittlerweile hat sich die halle02 als eine der beliebtesten Event-Locations in der Region etabliert. Zweimal wurde sie bereits als „innovativster Club in Baden-Württemberg“ ausgezeichnet. Die Stadt Heidelberg investiert u.a. in diese Kulturstätte, die ein integraler Bestandteil des neuentwickelten Stadtteils „Bahnstadt“ ist.

„MRN im Gespräch“ ist eine Veranstaltungsreihe des ZMRN e.V., die bei wechselnden Gastgebern zum Dialog über zentrale Themen der Regionalentwicklung, zum branchenübergreifenden Austausch und zur Vernetzung der Akteure in der Region einlädt.