Israel hinterlässt tiefen Eindruck

Blick vom Ölberg auf Jerusalem, dessen Altstadt sich Juden, Moslems und Christen teilen

„Das Engagement des Bezirksverbands Pfalz, 15 Jugendlichen eine Gedenk- und Informationsfahrt nach Israel zu ermöglichen, hat sich gelohnt“, resümiert Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder nach Rückkunft der 22-köpfigen Reisegruppe.

Vor eineinhalb Jahren hatte er vor dem Hintergrund der bereits durchgeführten Jugendfahrten nach Gurs, Auschwitz, Buchenwald und Dachau die Idee, pfälzische Jugendliche in das Land zu führen, in dem etliche Gurs-Überlebende nach den Schrecken des Nationalsozialismus eine neue Heimat gefunden hatten. Er selbst verfolgte die Erlebnisse und Erfahrungen der Pfälzer Schülerinnen und Schüler sowie einer Delegation des Regionalverbands anhand eines Tagebuchs auf der Homepage des Bezirksverbands Pfalz (www.bv-pfalz.de).

„Ich hab‘ so viel gelernt und mitgenommen – das werde ich mein Leben lang nicht vergessen“ und „Ich hab‘ viel über das facettenreiche Land und über den Konflikt zwischen Juden und Palästinensern, ja sogar generell über Konflikte gelernt“ – so die einhellige Meinung der 16- bis 18-Jährigen am Ende der einwöchigen Reise, die durchweg alle wieder in dieses faszinierende Land im Orient fahren wollen. Sie hatten ein straffes und interessantes Programm absolviert, das sie von Jerusalem über etliche UNESCO-Weltkulturerbestätten zwischen dem Toten Meer südlich der Hauptstadt und Galiläa im Norden (wie Megiddo, Masada, Caesarea, den Bahai-Gärten in Haifa und Akko) und zurück bis Tel Aviv geführt hat.

An vielen Stationen, wie in der nationalen Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem, in einer Privatschau für Araber in Nazareth und im von Widerstandskämpfern des Warschauer Ghettos gegründeten Kibbutz Lohamei Hageta‘ot, lernten sie viel über den Holocaust, der immer präsent und für den jüdischen Teil der Israelis, der immerhin knapp 80 Prozent der Bevölkerung ausmacht, identitätsstiftend ist. Sodann beschäftigten sie sich unter anderem in der deutsch-palästinensisch-christlichen Privatschule Talitha Kumi nahe Bethlehem sowie in der renommiertesten Begegnungsstätte für israelische Juden und Araber, Givat Haviva, und auf einer Tour entlang der „Green Line“ im Westjordanland mit dem hochkomplizierten Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern, zwischen Juden, Arabern und Christen; dabei machten sie die Erfahrung, dass jede Position ihre Berechtigung hat, dass es weder schwarz noch weiß und wohl auch keine innerisraelische Lösung ohne eine Befriedung des Nahen Ostens gibt.

„Wir haben viel gesehen, viel erlebt und viel gefühlt“, sagte Bezirkstagsvize und Gedenkbeiratsvorsitzender Manfred Petry, der die Gruppe zu diesem besonderen außerschulischen Lernort begleitet hatte. Er dankte allen Reiseteilnehmern für das rege Interesse und warb dafür, die gemachten Erfahrungen Eltern, Freunden, in den Klassen und Vereinen weiterzuerzählen.