Bereits 28 Seniorenbeauftragte mit funktionierendem kreisweiten Netzwerk

Positive Zwischenbilanz im Modellprogramm „Gemeinsam älter werden - zu Hause: Heute, morgen und in Zukunft“

„Im Rahmen des Modellprojekts `Gemeinsam älter werden – zu Hause: Heute, morgen und in Zukunft´ haben wir im Landkreis Germersheim schon mehr erreicht als ursprünglich geplant“, sagte Landrat Dr. Fritz Brechtel im Rahmen eines Strategiegesprächs und zog eine durchweg positive Zwischenbilanz. Kernstück des Projekts ist die Gewinnung und Beauftragung von ehrenamtlich tätigen Seniorenbeauftragten in den Orts- und Verbandsgemeinden, die wiederum kreisweit in einem Netzwerk organisiert sind. „Heute gibt es bereits 28 Beauftragte und das Netzwerk funktioniert“, berichtete Sozialdezernent Dietmar Seefeldt.

Im Rückblick auf die bisherigen Ergebnisse des Modellprojekts zeigt sich, dass bereits vor Ablauf mehr erreicht wurde als geplant. So wurde z.B. neben Neuburg auf Initiative der örtlichen Seniorenbeauftragten in Berg ein weiterer Bürgerverein zur gegenseitigen Unterstützung im Alter gegründet, der aus dem Stand heraus über 100 Mitglieder erreichte. In Lingenfeld steht ein Bürgerbusprojekt am Start und in Wörth wurde eine Organisierte Nachbarschaftshilfe ins Leben gerufen. Harald Nier, in der Kreisverwaltung zuständig für den Bereich Pflegestrukturplanung freut sich darüber, „dass in immer mehr Gemeinden die Seniorenbeauftragten in kurzer Zeit und in engem Kontakt mit der Gemeindeverwaltung und den Bürgermeistern als kompetente Gesprächspartner und Mittler der Anliegen und Erfordernisse der älteren Generation ernst genommen und in Planungsabläufe einbezogen werden.“

In einem Strategiegespräch haben jetzt die Projektverantwortlichen der Kreisverwaltung mit den Seniorenbeauftragten der Gemeinden im Landkreis Germersheim die noch anstehenden Vorhaben des laufenden Modellprogramms geplant und das bisher Erreichte ausgewertet. Seit 2012 gibt das auf drei Jahre angelegte und vom Bundesseniorenministerium (BMFSFJ) finanziell geförderte Projekt Anstöße, wie die Verhältnisse in den Gemeinden zu gestalten sind, damit Einwohner künftig die Möglichkeit haben, auch zu Hause alt zu werden. Als nächstes organisiert die Kreisverwaltung für das Netzwerk der Seniorenbeauftragten eine Informationsfahrt ins südbadische Eichstetten, wo die Kommune bereits vor Jahren „den Generationenvertrag in die eigenen Hände genommen“ und eine Bürgergemeinschaft mit Tagesbetreuung und eine dörfliche Pflegewohngruppe aufgebaut hat. Außerdem wird es einen Besuch im Karlsruher Forschungszentrum für Informatik geben, bei dem die Gespräche und Besichtigung von innovativen technischen Hilfen für das Alter auf dem Programm stehen. Karin Kaltenbach vom Fachbereich Soziale Hilfen begrüßt diese Ansätze: „Wir brauchen dringend ambulant ausgerichtete Angebote für ältere und pflegebedürftige Menschen an ihrem Wohnort.“

Laut Landrat Brechtel und Dezernent Seefeldt zeichnet sich ab, dass auch nach dem Ende der Modellförderung im nächsten Jahr das Engagement der Seniorenbeauftragten, unterstützt von der Kreisverwaltung, weitergehen wird. Brechtel und Seefeldt befürworten dies: „Um den demografischen Wandel in den kommenden Jahren und Jahrzehnten zu bewältigen, müssen wir uns heute konsequent auf den Weg machen. Das Modellprogramm liefert uns gute Anstöße für zukunftsgeeignete, innovative Strukturen der Hilfen für Ältere, die wir jetzt zielgerichtet aufgreifen und weiterentwickeln“.

Ansprechpartner für das Modellprojekt ist in der Kreisverwaltung Germersheim Harald Nier, Tel: 07274/53-279, E-Mail: h.nier@kreis-germersheim.de.