Feierliches Gelöbnis in Mainz

Bundeswehr auf dem Platz der Mainzer Republik

Die Soldaten geloben bzw. schwören, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen.

Am Dienstag, 24.06.2014, veranstaltete die Bundeswehr auf dem Platz der Mainzer Republik vor dem rheinland-pfälzischen Landtag ein Feierliches Gelöbnis. Angetreten waren freiwillige Wehrdienstleistende und Soldaten auf Zeit der Bundeswehrstandorte Germersheim, Roth, Speyer und Bruchsal.

Nach dem Einmarsch der Rekrutinnen, der Rekruten und der Ehrenformation, bestehend aus Heeresmusikkorps Koblenz, Fahnenabordnung und Ehrenzug, schritten Landtagspräsident Joachim Mertes, Brigadegeneral Rainer Keller, Oberst Erwin Mattes und Oberstleutnant Dietmar Hinze die Gelöbnisformation ab.

Platz der Mainzer Republik mit besonderer Symbolkraft

Landtagspräsident Joachim Mertes hielt die Ansprache. Er dankte den Soldaten, dass sie sich ganz bewusst dafür entschieden haben, die freiheitlich-demokratische Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland zu schützen. Der Platz der Mainzer Republik habe eine besondere Symbolkraft, da an ihm die moderne Demokratie in Deutschland geboren wurde, so Joachim Mertes. "Am 17. März 1793 trat das allererste demokratisch gewähle Parlament der deutschen Geschichte im Mainzer Deutschhaus zusammen – dem heutigen Stz des Landtags Rheinland-Pfalz." Die Rekrutinnen und Rekruten können stolz sein, das Gelöbnis vor dem ältesten Parlamentsgebäudes Deutschlands abzulegen, so Joachim Mertes in seiner Rede.

Die Welt habe sich verändert und mit ihr die Anforderungen, die an die Bundeswehr gestellt würden, sagte der Landtagspräsident vor 250 freiwillig Wehrdienstleistenden und Soldaten auf Zeit. 
"Nichtstaatliche organisierte Gewaltakteure bekämpfen unsere Vorstellungen von Freiheit und Recht". Das hätten Anschläge gezeigt. Die Bundeswehr habe sich von einer Verteidigungs- zu einer Einsatzarmee gewandelt.

Stolz auf seine Soldaten

Oberstleutnant Dietmar Hinze, Kommandeur Luftwaffenausbildungsbataillon, sagte, dass die Soldatinnen und Soldaten sich zu einer besonderen Bürgerverantwortung bekennen und sich zu absoluter Verlässlichkeit, Redlichkeit, Treue "zu unserem freiheitlich-demokratischen Staat und dessen Bürgerinnen und Bürger" verpflichten. "Werte wie Bereitschaft zum Dienen, für andere etwas zu tun, Verantwortungsbewusstsein und Pflichtbewusstsein für junge Menschen in unserer Gesellschaft sind weiterhin von Bedeutung, das erfüllt mich mit Stolz", so Oberstleutnant Hinze.

Musikalische Umrahmung

Das Heeresmusikkorps 300 aus Koblenz (Leitung: Hauptmann Thomas Andreas) umrahmte die Zeremonie. Gespielt wurde der Marsch der Bundeswehr, das Altniederländische Dankgebet, der Fliegermarsch und den Königgrätzer Grenadiermarsch. Feierlicher Höhepunkt war die Nationalhymne.

Der große Moment

Nun war es soweit: die Rekruten legten ihren Eid bzw. das feierliche Gelöbnis ab. Sechs Soldatinnen und Soldaten schritten zur Truppenfahne. Nach dem Sprechen der Eides- bzw. Gelöbnisformel haben sich die Rekruten zu ihrem Beruf öffentlich bekannt.

Nach den Gratulationen von Ministerpräsidentin Malu Dreyer, der Generäle und der Kommandeure marschierte die Ehrenformation und die Gelöbnisformation aus. Nun war Zeit für die Angehörigen, ihren Brüdern, Schwestern, Freundinnen und Freunden, Töchtern, Söhnen, Enkelinnen und Enkeln zu gratulieren und sich mit ihnen zusammen zu fotografieren. Beim anschließenden Empfang für die geladenen Gäste klang der Tag aus.

Nicht nur Zustimmung, auch Proteste

Ca. 100 Menschen demonstrierten gegen das öffentliche Gelöbnis, denn es sei eine politische Demonstration von landesweiter und überregionaler Bedeutung, eine Machtdemonstration und ein Instrument, um für noch mehr Ausländseinsätze der Bundeswehr zu werben. Militäraufmärsche in Deutschland würden eine Verhöhnung der Kriegstoten der Weltkriege darstellen, so die Gegner.

Nachdem die Demonstranten das Feierliche Gelöbnis lautstark störten, hatte die Polizei die Kundgebung gegen 17:15 Uhr aufgelöst. Das Aktionsbündnis wurde von der Polizei zum Bahnhof geleitet, wo die Abschlusskundgebung abgehalten wurde.