Die Kulturstadt Landau stellt den Spielplan 2014/15 vor

Verrückte Zeiten und ein barocker Diven-Krieg

Oberbürgermeister Hans-Dieter Schlimmer stellte mit Kulturreferentin Sabine Haas den neuen Spielplan vor.

Oberbürgermeister Hans-Dieter Schlimmer hat gemeinsam mit Kulturreferentin Sabine Haas das städtische Kulturprogramm für die Spielzeit 2014/15 vorgestellt. „Es ist für eine Stadt der Größenordnung Landaus keine Selbstverständlichkeit, ein solch vielfältiges und qualitätvolles Angebot vorzuhalten, aber im Mosaik interessanter und attraktiver Standortfaktoren spielt das Kulturangebot eine große Rolle“, betonte der Kulturdezernent.

Deshalb freue er sich, dass es der Kulturreferentin erneut gelungen sei, ein attraktives Programm mit außergewöhnlichen Veranstaltungen zusammenzustellen Er dankte dem Kulturausschuss für fünf Jahre konstruktive Begleitung in der vergangenen Legislaturperiode und dem Team der Kulturabteilung für die engagierte Arbeit.

„In dieser Spielzeit ist das Konzertabo erneut ausabonniert“, stellte Sabine Haas erfreut fest. Landau habe eine reiche Konzerttradition und ein dankbares Publikum. Das würde von den Musikerinnen und Musikern, die in Landau gastierten sehr geschätzt. 

Die Saison beginnt und endet im Abonnement 1 mit Konzerten der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz: Am 11. September mit Karl-Heinz Steffens am Pult und dem Solisten Richard Galliano, dem wohl berühmtesten Akkordeonspieler der Welt. Das mit „Libertà“ überschriebene Programm entführt in die südamerikanische Musikwelt von Villa-Lobos, Ginastera und Piazolla. Am 22. April stehen die Komponisten Schubert & Mahler im Mittelpunkt. Der junge Sänger André Schuen singt hier unter der Leitung von Karl-Heinz Steffens die „Lieder eines fahrenden Gesellen“. Am 2. Dezember schlüpfen in „Barocke Rivalitäten“ zwei charismatische Sängerinnen der Gegenwart, Simone Kermes und Vivica Genaux, in die Rolle zweier Diven, die sich in der Barockzeit, ein Sängerinnenduell lieferten, das sie europaweit bekannt machen sollte. Spark, die klassische Band, bringt am 10. Februar mit ihrem neuen Programm „Wild Territories“ frischen Wind auf die Konzertbühne der Jugendstil-Festhalle. Das Aboplus-Konzert in Zusammenarbeit mit der Stiftung Villa Musica präsentiert am 21. Mai Meisterklänge der Pianistin Olga Scheps

Das Abonnement 2 beginnt am 18. November mit einer kleinen Sensation, der ersten und einzigen autorisierten Theaterfassung von Siegfried Lenz‘ Roman „Deutschstunde“ in der Inszenierung der a.gon Theaterproduktion. Dass Oper nicht immer eine ernste Angelegenheit sein muss, beweisen die Philharmonischen Cellisten mit Thomas Werner Mifune und Michael Quast in der vergnüglichen Operngala „Saitensprünge von Verdi bis Gershwin“ am 16. Dezember. Die Tänzerinnen und Tänzer von Hubbard Street 2 sind allesamt klassisch ausgebildet, verbinden aber jede Form des modernen Tanzes damit. Diese einzigartige Mischung ist am 24. Februar zu bewundern. Die dramatische Oper über den tragischen Hofnarren Rigoletto mit der berühmten Arie „La donne è mobile“ beendet am 6. Mai die Abonnementreihe 2. 

Ein Mordsweib, nämlich Katerina Jakob, demonstriert am 15. Oktober, wie sie mit „Bella Donna“ ihre abgelegten Liebhaber beseitigt. Eine zweite hochkarätig besetzte Komödie schließt sich im Abonnent 3 am 25. November an. Marion Kracht spielt eine erfolgsverwöhnte Frau, die eher unfreiwillig einen Penner resozialisiert. „Ewig jung“ fühlen sich betagte Theaterleute, wenn sie sich allabendlich auf einer stillgelegten Bühne treffen und abrocken, was das Zeug hält. Angelika Milster, Dieter Landuris und Guntbert Warns geben als 90-jährige am 13. Januar dem Affen musikalisch Zucker. Die Operette „Pariser Leben“ erlaubt am 17. März einen Blick auf die mondäne Gesellschaft zur Zeit der großen Weltausstellung 1867.

In der 2013 uraufgeführten Komödie „Ich bin wie ihr, ich liebe Äpfel“ von Theresia Walser versuchen drei Diktatorinnen-gattinnen sich gegenseitig zu übertrumpfen. Das Feuerwerk aus Pointen, Schlagfertigkeit und zynischen Zitaten eröffnet am 8. Oktober Abonnement 4. Die River North Chicago Dance Company gastiert am 12. November mit Modern Jazz Dance, sehr energiegeladen, cool und witzig. Die Berlin Comedian Harmonists erinnern am 29. Januar an „Verrückte Zeiten“ ihrer Originalvorbilder und schlagen selbst ein neues Kapitel auf, indem sie Welthits von Abba oder den Beatles im Dreißiger-Jahre-Sound präsentieren. Der Hundertjährige steigt am 12. März aus dem Fenster und fesselt die Zuschauer mit seiner irrwitzigen Lebensgeschichte in einer gelungenen Inszenierung des Altonaer Theater.

In der neuen Spielzeit bietet die Kulturabteilung außer den Abonnementreihen 1 bis 4 wieder Mini-Abos an. Sie können zu Beginn des freien Verkaufs ab 1. September entweder im Büro für Tourismus im Rathaus oder online unter www.ticket-regional.de gebucht werden. Im Mini-Abo A kann man die beiden Schauspiele „Ich bin wie ihr, ich liebe Äpfel“ und „Deutschstunde“, im Mini-Abo B das Songdrama „Ewig jung“ und „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg“ im Mini-Abo C die Operngala „Saitensprünge von Verdi bis Gershwin“ und „Verrückte Zeiten“ mit den Berlin Comedian Harmonists, im Mini-Abo D die beiden Tanzcompagnien Hubbard Street 2 und River North Chicago zu einem vergünstigsten Preis zusammen kombinieren . 

Die „Landauer Meisterkonzerte“ unter der künstlerischen Leitung von Prof. Alexander Hülshoff widmen sich an vier Sonntagen von Januar bis April 2015 dem kammermusikalischen Schaffen von Wolfgang Amadeus Mozart. 

Weitere musikalische Ereignisse stehen mit dem „Stabat Mater“, dem Chorkonzert des Oratorienchors, am 22. November und mit dem „Musikdebüt“ am 17. Januar auf dem städtischen Spielplan.

Das Kinder- und Jugendtheaterangebot richtet sich wie immer an unterschiedliche Altersgruppen. Zwei Jugendstücke, am 22. September „faces“ und am 15. April „Superman ist tot“, beschäftigen sich zum einen mit social media, zum anderen mit der Fantasiewelt von Comicfiguren. In der Vorweihnachtszeit werden die Märchen „Hänsel und Gretel“ am 3. Dezember und am 11. Dezember „Die Bremer Stadt-musikanten“ gespielt. Auf ein „Inselabenteuer“ dürfen sich Zweijährige mit dem TrollToll Marionettentheater am 5. November begeben. „Vom Fischer und seiner Frau“ erzählt das Artisjok Theater am 14. Januar. Das wilde Räuberleben zeigt das marotte Figurentheater am 18. Februar in „Ronja Räubertochter“ und am 11. März steht Vicky, das kleinste der „Sieben Geißlein“ im Mittelpunkt der Inszenierung des Figurentheater Eigentlich. „Von Märchen, Mythen und Helden“ handelt das Konzert für Kinder und Jugendliche der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz am 27. Mai.

In „Durchgeritten. Alles von Karl May – Director’s Cut“ absolviert der Vollblut-Schauspieler Andreas Wellano am 26. September sämtliche 35 Abenteuer in einem tollkühnen Ritt im Westernsattel. Und Annette Postel, die erfolgreiche Landauer Diseuse, darf sich in ihrem neuen Programm am 11. Oktober endlich „Ausziehn …“.

Abonnements der Reihen 1 bis 4 können bis zum 29. August bei der Kulturabteilung (Telefon 06341/13-4101, Frau Kuhn) gezeichnet werden, am 1. September beginnt der freie Verkauf für die Abonnementveranstaltungen und der Verkauf der Mini-Abos. Der Vorverkauf für alle anderen Veranstaltungen beginnt bereits am 1. Juli. Tickets gibt es im Büro für Tourismus im Rathaus, online unter www.ticket-regional.de, an allen Vorver¬kaufsstellen von Ticket regional und bei der Ticket-Hotline der Kulturabteilung: 06341/13-4141. 

Der neue Spielplan wird von der Kulturabteilung der Stadtverwaltung heraus-gegeben und ist ab sofort kostenlos im Rathaus erhältlich.

Die vierfarbige Broschüre präsentiert auf 54 Seiten die städtischen Veranstaltungen der kommenden Spielzeit.