„Bitte kein Feuer geben“ – Erfolgreiche Ausstellungseröffnung rund um den Tabak

Eine interessante Ausstellung zum Thema Tabak wurde jetzt in Lorsch eröffnet

Auf großes Interesse stieß die Eröffnung der Ausstellung „Tabak in der Karikatur“ am Wochenende. Denn die gut einhundert Zeichnungen, die den 1. Stock des Lorscher Museumszentrums noch bis 2. November in ein Grafikkabinett verwandeln, sind so hintersinnig wie amüsant. Abwechslungsreich, mit spitzer Feder und der dazugehörigen Portion Respektlosigkeit, beleuchten sie die kleinen und größeren Schwächen der Menschen, was sich angesichts des Tabakgenusses bestens darstellen lässt. Den Anstoß zu der in der Tat hochkarätigen Schau gab Bernhard Stroick. Stroick ist als Leiter des Lorscher Tabakmuseums mit dieser Materie bestens vertraut und hatte die Übernahme der Ausstellung aus dem Karikaturmuseum Krems betrieben

Bei der Eröffnung ließ der Vorsitzende des Heimat- und Kulturvereins, Reinhard Diehl, noch einmal die Geschichte des Tabaks in Lorsch Revue passieren. Im Anschluss wies Bernhard Stroick noch einmal auf die Zusammenstellung der Ausstellung hin und auf deren Ergänzungen. So kann man beispielsweise eine Reihe Karikaturen von Jürgen Tomicek zeigen, dem Karikaturisten des Mannheimer Morgens. Gezeigt werden Arbeiten aus vier Jahrhunderten. Zur Vernissage hielt die Kuratorin der Kremser Ausstellung, Dr. Sabine Fellner, einen Vortrag, in dem sie auf die thematischen Aspekte der Ausstellungskonzeption hinwies. Das Rauchen wird unter sozialkritischen wie psychologischen Aspekten untersucht und dar- oder besser: bloßgestellt. Doch auch die Tabakindustrie, die Politik und so mancher Gesundheitsapostel stehen hier am Spottpranger, was schon alleine deshalb einen satirischen Aspekt hat, da der Tabak einst und zu allererst als Heilmittel galt.

Und wenn man schließlich die Karikatur „Willkommen im Raucher-Reservat“ studiert, weiß man nicht, wer hier nun mehr aufs Korn genommen wird: Die vorgeführten Bewohner des „Smokeyland“, die als „Gelegenheitsraucher im Herbst ein eigenes Haus bekommen“ oder die unter dem Schild paffen, auf dem steht „“Bitte kein Feuer geben. Unsere Raucher sind Selbstzünder!“ Oder diejenigen, die vor den Gehegen fotografieren und aufpassen, „dass du den Aschenbecher auch noch draufkriegst!“ oder die zu den Pfeifenrauchern eilen, „die um 4 Uhr gefüttert werden“.

Ein besonderer Gast in der Ausstellung war in Zusammenhang mit dem Lorscher Tabakball in die Ausstellung gekommen, dessen Schirmherr er war: Heinrich Villiger. Villiger ist Alleininhaber, der Villiger Söhne Holding, einer der wenigen Zigarrenhersteller, die noch in Europa ansässig sind. Selbstverständlich stattete er auch dem Lorscher Tabakfeld und der Tabakscheune einen Besuch ab und informierte sich über das Lorscher Tabakprojekt.

Durch die Ausstellung, die bis 2. November geöffnet ist, bietet Bernhard Stroick mehrere Führungen an und zwar immer samstags um 15 Uhr (27.09., 04.10., 18. 10. und 01.11 2014). Der Eintritt in die Ausstellung beträgt 2 €, die Führungen kostet keinen Aufpreis.

Die Ausstellung „Tabak in der Karikatur. Vom Tabak, seinem Gebrauch und Missbrauch durch die Jahrhunderte“ ist noch bis 2. November geöffnet (Di – SO, 10 – 17 Uhr, Museumszentrum Lorsch, Nibelungenstraße 35). Führungen gibt es am 27. September, 4. Oktober 18. Oktober und 1. November 2014, immer um 15 Uhr.