SV Sandhausen unterliegt dem 1. FCK

Bei Halbzeit sah es am vergangenen Freitag für den SV Sandhausen auf dem Betzenberg gegen den 1.FC Kaiserslautern noch sehr gut aus, doch am Ende standen die Gäste mit leeren Hände da und warten deshalb seit nunmehr vier Begegnungen auf ein Erfolgserlebnis.

Mit einem überaus glücklichen 2:1 (0:1) Heimerfolg beendeten die Gastgeber dagegen ihre Flaute und haben den Bundesligaaufstieg noch nicht abgeschrieben. „Das Glück, das wir zuletzt nicht mehr hatten, stand dieses Mal auf unserer Seite“, sagte FC- Trainer Kosta Runjaic und verteilte Komplimente an die Gastmannschaft. Sein Gegenüber Alois Schwartz nahm dies gerne an, bemerkte allerdings, „dass wir hierfür keine Punkte bekommen. Ich kann jedoch meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen, wir sind aber für unser Engagement nicht belohnt worden“. Es war ähnlich wie in den vorausgegangenen Begegnungen gegen 1.FC Köln, Karlsruher SC oder TSV 1860 München: Der SV Sandhausen lieferte gegen die Teams mit den großen Namen hervorragende Leistungen ab, steht jedoch mit einem Punktgewinn zwischenzeitlich am Scheideweg. Am Sonntag zu Hause gegen Arminia Bielefeld geht es darum, ob die gesicherten Ränge weiter erhalten bleiben können oder ob der unmittelbare Abstiegskampf vor der Tür steht.

Optimal begann es für die Kurpfälzer bei den „Roten Teufel“. Bereits nach zehn Minuten schickte Ranisav Jovanovic Danny Blum auf die Reise und der behielt vor Torwart Sippel die Nerven und „lochte“ ein. Die Gäste bestimmten weiter die Szenerie und die Platzherren wurden von ihren Fans gnadenlos ausgepfiffen. „Unsere Verunsicherung nach dem frühen Gegentor war sehr hoch, doch in der zweiten Halbzeit wollten wir das Spiel dann mit aller Macht drehen“, so der FCK-Coach. Mit Mohammadou Idrissou wechselte er dann auch den entscheidenden Akteur für den Umschwung ein. Bis zu diesem Zeitpunkt hätte es aber schon zu spät sein können, denn die größte Chance vergab Manuel Stiefler unmittelbar vor dem Seitenwechsel. 

Obwohl der Druck immer stärker wurde, hatten die Gäste zwei Minuten vor dem Ausgleich nochmals eine Riesenmöglichkeit. Nach einem Achenbach-Freistoß parierte Sippel reaktionsschnell gegen Blum. Olajengbesi, eine Stunde lang der Turm in der Brandung, unterlief dann ein folgenschwerer Fehler: Er unterschätzte einen langen Flankenball. Idrissou brachte Torjäger Simon Zoller in Schussposition und der glich mit seinem elften Saisontreffer aus. Die SV-Umklammerung hielt weiter an, es jetzt vermehrte FCK-Möglichkeiten. Das Unheil brach in der 73. Minute über die Gäste herein. Simon Tüting ließ Florian Dick vom rechten Strafraumeck flankten und vom Oberschenkel von Daniel Schulz zischte der Ball ins Gehäuse von Riemann, unhaltbar für den guten Schlussmann.

Der SV Sandhausen steckte allerdings nicht den Kopf in den Sand, sondern bewies weiterhin Moral, sodass es in der Endphase mehrmals lichterloh im Lauterer-Sechzehner brannte. Die größten Chancen hatten hierbei Jovanovic (89.) und Kister (90.). Der verdiente Lohn blieb den Mannen von Alois Schwartz jedoch verwehrt. „Zumindest einen Punkt hätten wir mitnehmen müssen“, trauerte der Trainer den verpassten Möglichkeiten und den individuellen Fehler nach.  
1.FC Kaiserslautern: Sippel – Dick, Simunek (46. Orban), Torrejon, Löwe – Karl, Ring – Matmour (46. Idrissou), Gaus – Zoller (74. Fortounis), Lakic.

SV Sandhausen: Riemann – Schauerte, Olajengbesi, Schulz, Achenbach – Linsmayer (17. Kulovits), Tüting – Stiefler (87. Kister), Thiede (81. Zimmermann), Jovanovic – Blum.
Tore: 0:1 (10.) Blum, 1:1 (60.) Zoller, 2:1 (73.) Schulz/Eigentor. Schiedsrichter: Felix Brych (München). Zuschauer: 24.584. Gelbe Karten: Lakic (2), Ring (4), Karl (5, alle 1. FCK) – Jovanovic (6), Thiede, Schulz (alle SVS).