Mannheim: Stadtnotizen

Mannheim – News, Termine, Kulturelles und Wissenswertes

Den Weg für Grünzug und Buga freimachen – Rückbau auf Spinelli beginnt

Heute begann der Rückbau der ehemaligen Spinelli Barracks in Mannheim – das erste sichtbare Zeichen auf dem Weg zur Bundesgartenschau 2023. Mitten im Herzen des Grünzugs Nordost sollen bis spätestens Oktober im Westbereich des ehemaligen Militärgeländes alle Gebäude, Hallen, Wege und Betonflächen entfernt werden, damit der Grünzug Nordost und die geplante Buga 2023 realisiert werden können. Ab Oktober wird die Bundesgartenschaugesellschaft mit den ersten Arbeiten zur Modellierung des Geländes und der Pflanzung erster Bäume zur Herstellung der Parkschale im nördlichen Bereich der Fläche beginnen. Mit der Freiräumung ist gleichzeitig der Grundstein für die vorerst letzte große Wohnungsbauentwicklung in Mannheim gesetzt. Mit der neuen Freifläche und dem Modellquartier Spinelli gewinnt Mannheim neuen, großen innerstädtischen Wohn- und Erholungsraum und verbessert seine klimaökologischen Rahmenbedingungen. Denn: Fast 75 Prozent der ehemals militärisch genutzten Fläche werden künftig grün und sorgen so für mehr Lebensqualität für die Menschen in Mannheim. Artenschutz ist gewährleistet

Die für den Rückbau notwendigen vorbereitenden Artenschutzmaßnahmen wurden bereits in 2018 begonnen. So wurden im Spätjahr nahezu 4.000 Zauneidechsen eingefangen und in einen geschützten Bereich innerhalb der Fläche umgesetzt. Zahlreiche Molche wurden in ihr neues Quartier im Mannheimer Norden gebracht. Gleichzeitig werden jetzt im Bürgerpark sowie an den Vogelstangseen Sträucher und Gehölze ge-pflanzt, um den auf Spinelli betroffenen geschützten Singvögeln neue Wohnquartiere anbieten zu können. So lange diese nicht „bezugsfertig“ sind, können diese Areale auch noch nicht zurückgebaut werden, weshalb der Abbruch auf Spinelli in unterschiedlichen Bauphasen stattfindet. Umsichtiges Rückbaukonzept

Um die Belastung für die angrenzende Nachbarschaft möglichst gering zu halten, hat das staatliche Hochbauamt ein mit den Fachbereichen der Stadt umsichtiges Rückbau-konzept entwickelt. Dies geht von der Auswahl der getrennten Zu- und Abfahrten für PKW und LKW auf das Gelände über die Verkehrslenkung beim Ausfahren, die Len-kung der internen Baustellenverkehre auf Spinelli sowie die Verortung von Zwischen-depots für Abbruchmaterialen und Erden bis hin zur Errichtung einer Reifenwaschanlage für die LKW. Des Weiteren sorgt ein speziell eingerichtetes Baustellenmanagement dafür, dass lärmintensive Tätigkeiten, sofern machbar, möglichst weit weg von den bestehenden Anwohnern durchgeführt werden.

Um die Verkehrsbelastung möglichst gering zu halten, wird die tägliche An- und Abfahrt der circa 60 Baustellenfahrzeuge über die West-Seite des Spinelli Areals erfolgen. Gleichzeitig haben der fließende Verkehr und die Fußgänger auf der Rüdesheimer Straße stets Vorfahrt. An der Torausfahrt mit Blickrichtung auf die Rüdesheimer Straße wird nur links abbiegen erlaubt sein. Damit wird gewährleistet, dass die von Spinelli abfahrenden Fahrzeuge, insbesondere LKW, die Fahrtstrecke über die Rüdesheimer Stra-ße / Am Aubuckel / Neustadter Straße / Mannheimer Straße zur B38 nutzen, um so die Rüdesheimer Straße und das angrenzende Wohngebiet nicht zusätzlich mit Verkehr zu belasten.

Feuerwehr Mannheim erhält „Feuerkrebs Award“

Mithilfe gezielter Hygienemaßnahmen direkt am Einsatzort sowie dem besonderen Umgang mit kontaminierter Einsatzkleidung wird das Krebsrisiko für die Mannheimer Feuerwehrleute seit Jahren deutlich reduziert. Für dieses vorbildhafte Vorgehen erhielt die Mannheimer Feuerwehr jetzt den „Feuerkrebs Award“. Verliehen wurde die Auszeichnung durch die FeuerKrebs gUG, eine gemeinnützige Gesellschaft zur Förderung und nachhaltigen Verbesserung der Gesundheits- und Arbeitsbedingungen von Feuerwehrleuten.

„In Mannheim führen wir die besonderen Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit unserer Feuerwehrleute bereits seit Mitte der 90er Jahre durch, also seit rund 25 Jahren. Inzwischen wird der Grundansatz auch von einigen anderen Feuerwehren kopiert. Dennoch nehmen wir auch nach so langer Zeit noch immer eine Art Vorreiterrolle ein. Das zeigt, wie wichtig es ist, dieses Thema und die Möglichkeiten, die es hier gibt, noch bekannter zu machen, was auch durch diese Auszeichnung ermöglicht wird“, sagt Erster Bürgermeister und Feuerwehrdezernent Christian Specht und betont: „Unsere Feuerwehrleute bei der Berufs- und bei der Freiwilligen Feuerwehr setzen sich täglich mit vollem Einsatz für die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger ein. Dass wir sie und ihre Gesundheit dabei bestmöglich schützen wollen, ist für uns selbstverständlich.“

Neben der langen Zeit, die die Mannheimer Feuerwehr bereits ihre besonderen Schutzmaßnahmen durchführt, haben noch zwei weitere wesentliche Kriterien dafür gesorgt, dass sich die FeuerKrebs gUG für die Verleihung des Awards an die Mannheimer Feuerwehr entschied:

Einsatz des „Gerätewagens Logistik“ (GW-Log)

Hierbei handelt es sich um ein Spezialfahrzeug, das bei der Feuerwehr Mannheim bei jedem Brandeinsatz verwendet wird. Dadurch wird die sogenannte „Schwarz-Weiß-Trennung“ an Einsatzstellen massiv verbessert. „Schwarz-Weiß-Trennung“ bezeichnet die Trennung von kontaminiertem Einsatzmaterial (schwarz) von sauberem Einsatzmaterial (weiß). Ziel ist es, den menschlichen Körper nicht ungeschützt mit kontaminierter Kleidung in Berührung zu bringen. Mithilfe des Spezialfahrzeugs können alle Einsatzkräfte direkt nach dem Brandeinsatz ihre kontaminierte Einsatzkleidung, Schläuche und Atemschutzgeräte sofort an der Einsatzstelle tauschen. Die verschmutzte Kleidung und das Material werden in dichte Säcke gepackt und gesondert gereinigt. Die Einsatzkräfte bekommen frisches, sauberes Material und Kleidung direkt im GW-Log. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, sich zu waschen. Das Fahrzeug wird sowohl für die Berufs- als auch für die Freiwillige Feuerwehr eingesetzt.

Einsatz der zentralen Alarmumkleiden

Auf der neuen Hauptfeuerwache wird die frische Einsatzkleidung abseits aller Fahrzeugemissionen an einer zentralen Stelle vorgehalten, an der sich die Einsatzkräfte vor ihrem Einsatz umziehen. Bei vielen Feuerwehren ist es nach wie vor üblich, dass dies in der Fahrzeughalle geschieht. In Kombination mit dem GW-Log wird somit ein hoher Schutzstandard erreicht.

Mannheim überzeugt mit vielfältigem Einzelhandel, gastronomischen Angebot und attraktiver Innenstadt

Ergebnisse der Passantenbefragung “Vitale Innenstädte” 2018 vorgestellt

Mannheim überzeugt mit vielfältigem Einzelhandel und seinem gastronomischen Angebot – in beiden Kategorien erzielt die Quadratestadt Spitzenwerte unter den Städten zwischen 200.000 und 500.000 Einwohnern. Außerdem wird die Attraktivität der Innenstadt insgesamt deutlich besser bewertet als in den Vorjahren. So das Ergebnis der Passantenbefragung „Vitale Innenstädte“, die vom Institut für Handelsforschung Köln (IFH) im September 2018 in 116 deutschen Städten durchgeführt wurde. Auch in Mannheim wurden im Zuge der Studie über 1000 Innenstadtbesucher befragt – seit 2014 bereits zum dritten Mal. Lokaler Partner der Befragung ist der Fachbereich für Wirtschafts- und Strukturförderung.

„Die Ergebnisse der Studie ‚Vitale Innenstädte‘ sind für uns eine wichtige Datenbasis, um Entscheidungen abzuleiten oder zu bestätigen. Es ist erfreulich, dass diese sich im Zeitverlauf seit 2014 positiv entwickelt haben. Auch bei der aktuellen Befragung, die während der Bauphase der Plankenneugestaltung stattfand, zeichnete sich kein negativer Trend der Ergebnisse ab“, kommentiert Wirtschaftsbürgermeister Michael Grötsch die jetzt vorliegende Studie. „Mit der Neugestaltung der Planken investieren wir weiter kräftig in die ‚Bühne‘ des Handels und die Attraktivität unserer Einkaufsstadt – dies wird wahrgenommen und positiv bewertet“, betont Grötsch.

Shoppingtour mit Einkehr bei Kunden beliebt

Für das Einzelhandelsangebot in den Quadraten vergaben die Befragten eine glatte 2,0 als Schulnote – die durchschnittliche Bewertung des Einzelhandelsangebots in Städten der gleichen Größenklasse wie Mannheim lag demgegenüber bei einer 2,3 und im Gesamtdurchschnitt aller teilnehmenden Städte wurde die Schulnote 2,6 erlangt. 81,9 Prozent der Interviewten gaben an, sie seien sehr bzw. eher zufrieden mit den hiesigen Einkaufsmöglichkeiten. Ebenso bleibt der Einkaufsbummel für 85,3 Prozent der wichtigste Anreiz für einem Besuch der Mannheimer City. In anderen Städten vergleichbarer Größe nennen lediglich 62 Prozent der Befragten einen Einkaufsbummel als vorrangigen Grund des Innenstadtbesuchs. 44,3 Prozent der Kunden kommen aus dem Umland nach Mannheim – damit liegt der Wert über dem Ortsgrößendurchschnitt, der bei 35,6 Prozent liegt, und auf etwa gleichem Niveau wie in den vorangegangenen Befragungen (2016: 44,4 / 2014: 46,5 Prozent).

Auch mit seinem gastronomischen Angebot landet Mannheim auf dem Siegertreppchen. Die Teilnehmer der Untersuchung vergaben hier eine 1,9 (Städte der Ortsgrößenklasse: 2,1/alle teilnehmenden Städte: 2,3). 83,5 Prozent verbinden einen Besuch im Mannheimer Zentrum gerne mit einem Abstecher in ein Restaurant. Mit der vielfältigen Gastronomie zeigten sich die Befragten Passanten zufrieden – lediglich ein Mangel „gutbürgerlicher Küche“, also Gasthäuser, Biergärten oder Brauhäuser, wurde festgestelt.

Kunden nehmen Innenstadt als sauberer und sicherer wahr

Boden gut machte die Quadratestadt auch beim Thema generelle Attraktivität des Zentrums. Mit der Schulnote 2,3 toppte Mannheim nicht nur den eigenen Vergleichswert 2,7 von 2016 und 2014, sondern auch die Durchschnittsnote der Städte in derselben Größenklasse von 2,5 (alle teilnehmende Städte 2,6). Verbesserungen im Vergleich zu den vorherigen Befragungen von 2014 und 2016 gab es mit Blick auf die Parkplätze und auch bei den Punkten Sauberkeit und Sicherheit. „Die Attraktivität des Einkaufsstandortes Mannheim ist und bleibt zentral wichtiges Thema der Mannheimer Wirtschaftsförderung. Insofern freue ich mich, dass unser intensives stadtinternes Kümmern hier Früchte trägt. Gleichzeitig haben wir die Pflicht, hier nicht nachzulassen und immer wieder nah am Ohr des Handels, der Kunden und Innenstadtbesucher zu sein“, erläutert Christiane Ram, Leiterin des Fachbereichs für Wirtschafts- und Strukturförderung. Das Citymanagement des Fachbereichs unterstützt in Antragsverfahren und kanalisiert die Anliegen des Einzelhandels an die richtigen Stellen – immer mit Blick auf eine attraktive Einkaufsstadt.

So wurde beispielsweise von der Abfallwirtschaft seit 2014 ein Bündel von Maßnahmen zur Verbesserung der Sauberkeit in der Innenstadt umgesetzt. Dazu zählen unter anderem Zusatzreinigungen in besonderen Bereichen der Innenstadt, die Übernahme der kompletten Gehwegreinigung durch die Stadtreinigung gegen Gebühr oder der Einsatz spezieller Maschinen zur Nassreinigung rund um Q 6 / Q 7. Auf der städtischen Agenda hat auch das Thema Sicherheit obere Priorität: Der kommunale Ordnungsdienst hat sein Personal aufgestockt und die Überwachungszeiten ausgeweitet. Weiterhin konnte auch der Sicherheitscontainer auf dem Paradeplatz, der dort bis zur kürzlich erfolgten Einführung der intelligenten Videoüberwachung aufgestellt war, zu einer positiven Sicherheitswahrnehmung der Passanten beitragen. Das Thema Parken, tendenziell von Besuchern und Kunden eher kritisch bewertet, platziert sich bei der aktuellen Befragung mit einer 3,0 – und verbessert sich damit um eine halbe Schulnote. Zur Entspannung der Parkplatzsituation hat das Schaffen von über 1.3000 neuen Parkplätzen in der Tiefgarage von Q 6 / Q7 beigetragen – die beiden letzten Befragungen waren noch vor Eröffnung des neuen Stadtquartiers durchgeführt worden.

Intelligente Verzahnung von stationärem und Online-Handel gewinnt an Bedeutung

Die Passantenbefragung des IFH Köln zeigt ebenso, dass die intelligente Verzahnung von stationärem und Online-Handel immer wichtiger wird. Demnach wird deutlich, dass fast die Hälfte der Kunden beim Kaufprozess aus vielerlei Gründen zwischen offline und online Kanälen wechselt: 49,3 Prozent informiert sich online über die Angebote der Mannheimer Geschäfte. 40 Prozent der Interviewten gibt an, dass es für sie wichtig sei, online reservierte bzw. bestellte Ware in den Geschäften vor Ort abholen zu können. 44, 3 Prozent möchte online überprüfen können, ob bestimmte Ware im Geschäft vor Ort vorrätig ist.

Statements zur Passantenbefragung “Vitale Innenstädte”

Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar

Manfred Schnabel (Präsident): „Wir freuen uns sehr, dass Mannheim als Einkaufsstadt von den Konsumenten äußerst positiv bewertet wurde. Der Handel hat eine enorme Relevanz für die Innenstadt: 85 von 100 Passanten kommen zum Einkaufen in die City – viele davon aus dem Umland. Deshalb ist es besonders wichtig, die Erreichbarkeit der Innenstadt auf verschiedenen Wegen sicherzustellen. Wie die Umfrage auch zeigt, erwarten viele Kunden, dass sie bei den stationären Händlern das Angebot online auf Verfügbarkeit prüfen und online bestellen können. Viele Mannheimer Händler entsprechen diesem Wunsch bereits mit innovativen Multichannel-Strategien und werden hierbei von einem vielfältigen Informations- und Veranstaltungsangebot durch die IHK unterstützt.“

Handelsverband Nordbaden e.V.

Swen Rubel (Geschäftsführer): „Wir freuen uns, dass die Mannheimer City als Einkaufsstandort auch nach der Ansiedlung von Q6 Q7 weiter in der Gunst der Kunden gewinnt und bundesweit beim Einzelhandelsangebot Maßstäbe setzt. Bei all den positiven Ergebnissen müssen wir uns in Zukunft aber offensichtlich auch Gedanken machen, wie wir verkehrliche Erreichbarkeit und das Parken in Mannheim weiter verbessern können.“

Werbegemeinschaft Mannheim City e.V.

Lutz Pauels und Dieter Heinle (1. und 2. Vorsitzender): „Die Verbesserung der Aufenthaltsqualität und Aufenthaltsdauer in der gesamten Mannheimer City hat höchste Priorität und ist ein ständiges Anliegen. Dazu gehören neben den guten Einkaufs- und Gastronomieangeboten auch die vielfältigen, niveauvollen Feste, Märkte und Veranstaltungen in der City wie zum Beispiel Französischer Markt, Wein & Genuss, Autosalon, Herbstmarkt, verkaufsoffener Sonntag, Aktionen in der Breiten Straße und viele mehr. Die guten Werte bei Gastronomie und Handel freuen uns sehr, aber ein weiterhin dringendes Anliegen sind Verbesserungen bei ‘Sicherheit & Sauberkeit‘.“