Wiesbaden: Stadtnotizen

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Andreas Martin Widmann liest „Messias“

Mit „Messias“ hat der aus Mainz stammende Autor Andreas Martin Widmann im letzten Jahr seinen zweiten Roman veröffentlicht. Am Donnerstag, 21. Februar, um 19.30 Uhr, stellt er das Buch im Gespräch mit Christoph Schröder (SZ und Die ZEIT) im Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Straße 1, vor.

„Messias“ erzählt die Geschichte von Paul Helmer, der in einer Werbeagentur arbeitet, seiner Frau Inge, die mit Hilfe ihres Therapeuten Marian unermüdlich Selbstoptimierung betreibt, und ihrer beider Tochter Judith, deren künstlerische Ambitionen sie in eine Kommune in Dänemark führen, vor der sie schon bald zurück ins Haus der Eltern im Taunus flieht – im Gepäck eine Reihe von Schwierigkeiten, die mit Geld, vielleicht aber auch mit einer größeren Schuld zu tun haben. Inge schlägt sich mit Judith und diversen Handwerkern herum, die das Dach ihres Hauses reparieren sollen. In ihren Sitzungen bei Marian versucht sie, ihrem Unbehagen mit ihrer Ehe und ihrer Mutter-Tochter-Beziehung auf den Grund zu gehen. Judith hängt ihren Träumen nach, eine erfolgreiche Künstlerin oder mindestens Kuratorin zu werden. Unterdessen wird Paul von seiner Firma nach England geschickt, wo er die Geschäfte mit der neuen Airline Oman Airways vorantreiben soll. Doch der geheimnisvolle Auftraggeber namens Faisal lässt immer wieder die gemeinsamen Termine platzen. Für Paul wird die Suche nach Faisal zur Hoffnung auf ein anderes Leben.

Andreas Martin Widmann macht in der Banalität des Alltags eine apokalyptische Endzeitstimmung kenntlich. Er erzählt die Geschichte einer Familie auf der Suche nach Erlösung, mit klarem Blick für die gesellschaftlichen Zusammenhänge und deren Hineinwirken in unsere privatesten Beziehungen.

1979 in Mainz-Kastel geboren, promovierte Andreas Martin Widmann in Neuerer Deutscher Literatur und unterrichtete mehrere Jahre Deutsche Sprache und Literatur am University College in London. 2010 erhielt er den Robert-Gernhardt-Preis, für seinen Debütroman „Die Glücksparade“ 2013 den Mara-Cassens-Preis. Seit 2016 lebt er in Berlin und unterrichtet dort am Bard College.

Der Eintritt kostet 8 Euro, ermäßigt 5 Euro zuzüglich Vorverkaufsgebühr. An der Abendkasse kostet der Eintritt 11 Euro, ermäßigt 8 Euro. Karten gibt es im Vorverkauf bei: Tourist-Information Wiesbaden, Marktplatz 1, Telefon (0611) 1729930; TicketBox in der Wiesbadener Galeria Kaufhof, Kirchgasse 28, Telefon (0611) 304808; online unter www.wiesbaden.de/literaturhaus. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.wiesbaden.de/literaturhaus.

Michael Köhlmeier liest „Bruder und Schwester Lenobel“ Mit Michael Köhlmeier ist am Dienstag, 19. Februar, um 19.30 Uhr, einer der profiliertesten Schriftsteller Österreichs im Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Straße 1, zu Gast. Im Gespräch mit dem Journalisten Björn Hayer (Spiegel Online und Die ZEIT) stellt er dem Publikum seinen neuen Roman „Bruder und Schwester Lenobel“ vor.

Vor dem Hintergrund der Erlebnisse ihrer jüdischen Eltern während des Nationalsozialismus erzählt der Roman die Geschichte eines Geschwisterpaares in der heutigen Zeit. In seinem Mittelpunkt steht der Wiener Psychotherapeut Robert Lenobel, der lieber seinen Patienten zuhört als seiner Frau Hanna. Als seine Affäre mit der Malerin Bess ihr Ende findet, zieht Robert einen Schlussstrich unter sein bisheriges Leben und verschwindet nach Jerusalem, um dort nach den Wurzeln seiner jüdischen Herkunft zu suchen. Für Hanna Lenobel bedeutet das Verschwinden ihres Mannes einen Schock. Sie bittet Roberts Schwester Jetti, die in Irland lebt, ihr bei der Suche nach dem Vermissten beizustehen. Doch die beiden Frauen kommen nicht miteinander aus. Als Vermittler zwischen den unversöhnlichen Figuren bleibt letztlich nur der Schriftsteller Lukasser, ein Freund Roberts, der bereits in frühren Romanen Köhlmeiers auftaucht und hier erstmals zu einem aktiven Teil der Handlung wird.

„Bruder und Schwester Lenobel“ spinnt einen Kosmos aus Abhängigkeiten und Verletzungen und versucht eine Annäherung an den Kern unserer Existenz, letztlich an die Frage nach Gott. Der Tonfall, in dem Michael Köhlmeier seine Geschichte vor dem Leser ausbreitet, ist an Märchen, Mythen und Sagen geschult – mit spürbarer Lust am Ausspinnen von Details und hoher Fabulierkunst.

Michael Köhlmeier wurde 1949 in Hard am Bodensee geboren und hat Germanistik und Politologie in Marburg/Lahn sowie Mathematik und Philosophie in Gießen und Frankfurt/Main studiert. Für sein seit Anfang der 1980er Jahre entstandenes Romanwerk wurde er vielfach ausgezeichnet, zuletzt 2017 mit dem Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung und dem Marie Luise Kaschnitz-Preis für sein Gesamtwerk. Köhlmeier lebt heute in Hohenems/Vorarlberg und Wien.

Der Eintritt kostet 10 Euro, ermäßigt 6 Euro zuzüglich Vorverkaufsgebühr. An der Abendkasse kostet der Eintritt 13 Euro, ermäßigt 9 Euro. Karten gibt es im Vorverkauf bei: Tourist-Information Wiesbaden, Marktplatz 1, Telefon (0611) 1729930; TicketBox in der Wiesbadener Galeria Kaufhof, Kirchgasse 28, Telefon (0611) 304808; online unter www.wiesbaden.de/literaturhaus. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.wiesbaden.de/literaturhaus.

Seminarangebote des Präventionsrates

Wie kann ich anderen helfen ohne mich selbst zu gefährden? Wie stärke ich meine eigene Handlungsfähigkeit – aber auch meine Helferkompetenz? Dies sind beispielhafte Fragestellungen, auf die von geschultem Personal der Stadtverwaltung, der Polizei und Mitarbeitern verschiedener Wiesbadener Institutionen Antworten vermittelt werden.

Denn jeder kann mit einer Gefahren- oder Gewaltsituation konfrontiert werden und muss für sich selbst entscheiden, wie er darauf reagiert. Es kann aber auch sein, dass wir andere Menschen in solch einer Situation erleben und unsicher sind, ob und wie wir helfen können. Unter dem Slogan „Gewalt-Sehen-Helfen“ richten sich diese Seminare gegen die so genannte „Unkultur des Wegschauens“.

Das nächste kostenfreie Seminar findet am Dienstag, 19. Februar, 17 bis 21 Uhr, bei der Stadtpolizei, Hochstättenstraße (Mauritiusgalerie), statt.

Weitere Seminare sind für folgende Termine geplant:

  • Samstag, 16. März, 14 bis 18 Uhr, Volkshochschule Wiesbaden, Alcide-de-Gasperi-Straße 4/5;
  • Freitag, 29. März, 15 bis 19 Uhr, Stadtpolizei, Hochstättenstraße 2-4 (Mauritiusgalerie);
  • Freitag, 5. April, 15 bis 19 Uhr, Volkshochschule Schierstein, Karl-Lehr-Straße 6;
  • Montag, 13. Mai, 17 bis 21 Uhr, Ort wird noch bekannt gegeben;
  • Donnerstag, 6. Juni, 18 bis 22 Uhr, Ort wird noch bekannt gegeben.

Für den Termin am 16. März melden sich Interessierte ausschließlich bei der vhs Wiesbaden an. Für alle anderen Termine erfolgt die Anmeldung über die Geschäftsstelle des Präventionsrates der Landeshauptstadt Wiesbaden, Hochstättenstraße 2-4, E-Mail: Gewalt-Sehen-Helfen@wiesbaden.de oder Telefon (0611) 312545. Hier steht auch Heike Zimmermann unter der Telefonnummer (0611) 312545 für Fragen gerne zur Verfügung.

Die Landeshauptstadt Wiesbaden und das Polizeipräsidium Westhessen unterstützen damit die hessenweite Kampagne von „Gewalt-Sehen-Helfen“.

Sitzung der Stadtverordnetenversammlung

Die Stadtverordnetenversammlung kommt am Donnerstag, 14. Februar, 16 Uhr, im Rathaus, Schlossplatz 6, Stadtverordnetensitzungssaal, zu ihrer öffentlichen Sitzung zusammen.

Auf der Tagesordnung stehen neben der Fragestunde Anträge der Fraktionen unter anderem zu den Themen „Innenstadt zukunftsfähig machen“, „Weg für eine kulturelle Nutzung des Walhallas ebnen“, „Vertrauen zurückgewinnen – Umfassende Revision ermöglichen“, „Resolution gegen den Filz“ und „Wiesbaden-Card“. Darüber hinaus beschäftigen sich die Stadtverordneten noch mit zwei Anträgen zur Einrichtung von Akteneinsichtsausschüssen: „Einrichtung eines Akteneinsichtsausschusses zum Verkauf des Grundstücks Gemarkung Kastel“ sowie „Einrichtung eines Akteneinsichtsausschusses zur Vergabe der Kurhausgastronomie und Spielbankkonzession sowie zur Vergabe der Gastronomie des RMCC“.

Ortsbeiräte tagen

In der kommenden Woche tagen die Ortsbeiräte Igstadt, Nordenstadt und Kloppenheim. In den öffentlichen Sitzungen der Ortsbeiräte haben Bürgerinnen und Bürger vor Eintritt in die jeweilige Tagesordnung die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Mehr Informationen zu den Sitzungen finden Interessierte auch unter piwi.wiesbaden.de.

Die Mitglieder des Ortsbeirats Igstadt treffen sich am Dienstag, 12. Februar, 19.30 Uhr, in der Peter-Rosegger-Schule, Mehrzweckraum, Hauptstraße 13. Themen der Sitzung sind neben einem Bericht zum Zustand des Bahnhofs Igstadt auch Anmeldungen zum Haushalt 2020/21 sowie Finanzmittel.

Die Sitzung des Ortsbeirats Nordenstadt findet am Mittwoch, 13. Februar, 19.30 Uhr, im Gemeindezentrum Nordenstadt, Gemeinschaftssaal (Obergeschoss), Hessenring 46, statt. Auf der Tagesordnung stehen neben Anmeldungen zum Haushalt 2020/21 auch ein Sachstandsbericht zur Kita Hessenring/Provisorium auf dem „Kerbeplatz“, ein Stadtteilticket statt einem Kurzstreckenticket sowie die Sanierung der Taunushalle.

Der Ortsbeirat Kloppenheim kommt am Mittwoch, 13. Februar, 19.30 Uhr, im Landgasthof Zum Schwanen, Oberstraße 8, zusammen. In der Sitzung geht es unter anderem um die Widmung eines Teilstücks der Bangertstraße in Kloppenheim für den öffentlichen Verkehr, Gestattungsverträge zur Aufstellung von Blumenkübel und einer Bank am Brunnenplatz, einen Vorschlag zur Benennung eines stellvertretenden Ortsgerichtsschöffen für den Ortsgerichtsbezirk VIII sowie Finanzmittel.

Reise in die Partnerstadt St. Veit geplant

Der Ortsbeirat Kostheim plant vom 27. September bis 30. September 2019 anlässlich des 30-jährigen Jubiläums der Stadtteilpartnerschaft erneut eine Bürgerreise zum Wiesenmarkt in die Kostheimer Partnerstadt St. Veit an der Glan in Österreich.

Interessierte Bürger/innen die sich zum Thema Partnerschaftsreise informieren möchten werden gebeten, sich in der Ortsverwaltung bei Petra Seib zu melden, Telefon (06134) 603210 oder E-Mail ortsverwaltung-kastel-kostheim@wiesbaden.de).

Katharina Adler liest „Ida“

Katharina Adlers Urgroßmutter Ida Bauer gelangte als Patientin von Sigmund Freud zu ungewollter Berühmtheit. Der Debütroman „Ida“ der Münchener Autorin Katharina Adler basiert nun auf deren Geschichte. Am Mittwoch, 13. Februar, stellt sie ihn um 19.30 Uhr im Gespräch mit Marita Hübinger (ZDF) im Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Straße 1, vor.

Freuds Fallschilderung „Bruchstück einer Hysterie-Analyse“ machte das jüdische Mädchen Ida Bauer mit der ‚petite hystérie’ und einer äußerst verschlungenen Familiengeschichte unter dem Namen „Dora“ zu einer der bekanntesten Patientinnen des 20. Jahrhunderts sowie zum Stoff für verschiedene literarische Nacherzählungen. Erst ihre Urenkelin gibt nun mit ihrem Roman „Ida“ der realen Ida Bauer, die mal zum Opfer, mal zur Heldin stilisiert wurde, Namen und Leben zurück. Sigmund Freud beschrieb in seinen Hysterie-Studien eine junge Frau, die wegen Stimmverlusts, Weltverlusts und schlechten Benehmens in seine Behandlung kommt – und diese zum Ärger des großen Meisters eigenständig abbricht. Bei Katharina Adler lernt der Leser die Frau jenseits des Falls kennen, ihre politische Aktivität in der österreichischen Sozialdemokratie, das enge Verhältnis zu ihrem Bruder, Beziehungen zu Mann und Sohn, Vermögensverlust, Exil und Leben in Amerika. Es ist die Geschichte einer Frau mit vielen Stärken und auch einigen Schwächen, die trotz aller Widrigkeiten bis zuletzt um ein selbstbestimmtes Leben ringt – zwischen Welt- und Nervenkriegen, Exil und Erinnerung. Eine Geschichte, in die sich ein halbes Jahrhundert mit seinen Verwerfungen eingeschrieben hat.

Katharina Adlers Roman spannt den Bogen vom Ende des 19. Jahrhunderts bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs. „Ida“ ist zugleich Gesellschaftspanorama, Entwicklungsroman und Familiengeschichte und macht die gesellschaftlichen Umbrüche der Kriegs- und Zwischenkriegszeit anhand seiner Figuren sichtbar.

Katharina Adler wurde 1980 in München geboren, wo sie nach Stationen in Leipzig und Berlin heute wieder lebt. Bereits für das Manuskript ihres Romandebüts „Ida“ erhielt sie das Literaturstipendium des Freistaats Bayern und wurde 2015 für den Alfred-Döblin-Preis nominiert. 2018, nach Erscheinen des Buches, folgte die Nominierung für den Klaus-Michael Kühne-Preis und den ZDF-aspekte-Literaturpreis.

Der Eintritt kostet 8 Euro, ermäßigt 5 Euro zuzüglich Vorverkaufsgebühr. An der Abendkasse kostet der Eintritt 11 Euro, ermäßigt 8 Euro. Karten gibt es im Vorverkauf bei:
Tourist-Information Wiesbaden, Marktplatz 1, Telefon (0611) 1729930; TicketBox in der Wiesbadener Galeria Kaufhof, Kirchgasse 28, Telefon (0611) 304808; online unter www.wiesbaden.de/literaturhaus. Weitere Informationen gibt es unter www.wiesbaden.de/literaturhaus.