Wiesbaden: Stadtnotizen

Wiesbaden – News, Termine, Kulturelles und Wissenswertes

Geschäftsführung der Wiesbadener Jugendwerkstatt GmbH

In seiner außerordentlichen Sitzung am Montag, 10. Dezember, hat der Aufsichtsrat der Wiesbadener Jugendwerkstatt GmbH (WJW) einer Verlängerung des Anstellungsvertrages von Winfried Kühnl – als für das operative Geschäft zuständiger Geschäftsführer – bis zum 28. Februar 2019 zugestimmt.

Weiter hat der Aufsichtsrat einer Bestellung von Werner Backes als neuem Geschäftsführer der WJW zugestimmt. Werner Backes ist derzeit Hauptabteilungsleiter Wirtschaft und Beschäftigung im Amt für Wirtschaft und Liegenschaften und wird seine Geschäftsführertätigkeit voraussichtlich zum 1. März 2019 beginnen.

„Die Handlungsfähigkeit der Geschäftsleitung konnte somit gesichert werden“, zeigt sich der Aufsichtsratsvorsitzende Christoph Manjura zufrieden. „Ebenso freue ich mich, dass nun auch eine erste positive Entscheidung hinsichtlich der zukünftigen Geschäftsleitung getroffen werden konnte“, so Manjura weiter.

Mit der Wiesbadener Jugendwerkstatt ist Backes seit vielen Jahren vertraut. Ab 1998 war er als Referent für Berufsbildung im Amt für Wirtschaft und Liegenschaften mit der Umsetzung des Programmes „Wege zur Berufsbildung für Alle“ und dem damit verbundenen Aufbau der Ausbildungsagentur beauftragt. Diese kooperiert noch heute als Sachgebiet im Kommunalen Jobcenter eng mit der WJW. Und auch im Rahmen seiner aktuellen Tätigkeit ist er unter anderem mit Maßnahmen zur Ausbildungs- und Beschäftigungsförderung betraut. „Mit Werner Backes wechselt ein erfahrener Netzwerker in die Geschäftsführung der WJW, der die Gesellschaft und ihren Auftrag selbst, aber auch die Wiesbadener Wirtschaft, die Sozialverwaltung und weitere Kooperationspartner seit vielen Jahren kennt“, blickt Manjura zuversichtlich auf die kommende Zusammenarbeit.

Abschließend kann der Aufsichtsratsvorsitzende und Sozialdezernent mitteilen, dass die von der Stadtverordnetenversammlung beschlossene Gehaltserhöhung für die Beschäftigen der WJW um 3,19 Prozent rückwirkend zum 1. März 2018 aus Mitteln des Sozialdezernats umgesetzt werden konnte.

Freie Plätze im Winterferienprogramm 2019 der Stadt Wiesbaden

Im Winterferienprogramm der Stadt Wiesbaden, wi&you „Schöne Ferien“ des Amtes für Soziale Arbeit, gibt es noch einige freie Plätze. So sind zum Beispiel noch Karten für die beliebte Tagesfahrt zum „Senckenberg Naturmuseum“ zu erwerben.

Teilnahmekarten für Jugendliche sind außerdem noch für folgende Tagesfahrten erhältlich: Badespaß im Erlebnisbad „Miramar“ in Weinheim; hier kommen auch Rutschfans auf ihre Kosten. Das „MultiSports“ in der Halle25 bringt Bewegung in die Ferien; hier kann zwischen Fußball, Beachvolleyball, Badminton oder Squash gewählt werden. Im sportlichen Bereich gibt es noch freie Plätze bei dem Wochenangebot „Judo“ für Kinder im Alter von neun bis 14 Jahren.

Eine aktuelle Übersicht der noch zur Verfügung stehenden Teilnahmekarten gibt es im Internet unter www.wiesbaden.de/ferienprogramm, Veranstaltungen. Hier können die Teilnahmekarten per Internet oder telefonisch unter (0611) 312002 bestellt werden. Es wird gebeten, darauf zu achten, dass die Abteilung zwischen den Jahren nur eingeschränkt telefonisch erreichbar ist.

Mit der Wiesbadener Familienkarte gibt es 50 Prozent Ermäßigung auf alle mit dem Logo gekennzeichneten Angebote. Eine Kostenübernahme für die Ferienprogrammkarten durch die Fachstelle Bildung und Teilhabe für Leistungsberechtigte des SGB II, SGB XII, Asylbewerberleistungsgesetz, Wohngeld und Kinderzuschlag ist möglich. Bei einigen Angeboten ist eine Frühbetreuung ab 8 Uhr gewährleistet.

Rad-Grundnetz 2020 veröffentlicht

Die Stadt Wiesbaden hat das Rad-Grundnetz 2020, das alle großen neu zu bauenden und aufzuwertenden Radverbindungen der Jahre 2018 bis 2020 abbildet, als Karte auf der Webseite des „RADBÜRO“ veröffentlicht. „Das Rad-Grundnetz 2020 soll bequemes und geschütztes Radfahren ermöglichen. Wir wollen damit auch Bürgerinnen und Bürger ansprechen, die sich bisher auf dem Rad in unserer Stadt nicht ausreichend sicher gefühlt haben“, so Verkehrsdezernent Andreas Kowol. Während das Radfahren in vielen Nebenstraßen, auch dank freigegebener Einbahnstraßen, gut möglich sei, gebe es auf vielen Hauptverkehrsstraßen noch Nachholbedarf.

Das Rad-Grundnetz 2020 war im September von der Stadtverordnetenversammlung im Rahmen des Sofortpakets zur Luftreinhaltung beschlossen worden. Zwei neue Radverbindungen daraus sind kürzlich bereits fertiggestellt worden: die Friedrich-Ebert-Allee und die Äppelallee. Ein aktueller Schwerpunkt sei der erste Ring, berichtet Kowol. Zwischen Sedanplatz und Blücherstraße wurde Anfang Dezember der erste Abschnitt der Umweltspur fertiggestellt, die Ertüchtigung des Weges auf dem Mittelstreifen für den Radverkehr folge in Kürze, danach werden laut Kowol die nächsten Abschnitte angepackt. Bereits in Bau ist die Verbesserung der Radverbindung über die Kasteler Straße, als nächste Maßnahmen stünden die Saarstraße als Direktverbindung nach Schierstein und in den Rheingau sowie die Emser Straße auf der Agenda. Ebenfalls relativ weit gediehen seien die Planungen für zwei Spindeln an der Kaiserbrücke, mit denen eine stufenlose Fahrt nach Mainz ermöglicht werden soll.

„Das Ziel ist, den Anteil des Radverkehrs an den täglichen Wegen von heute 5,7 Prozent auf 10,4 Prozent im Jahr 2020 zu steigern. Mit dem Rad-Grundnetz bauen wir die nötige Basis dafür“, so Kowol. Flankiert werde der Radwegebau im kommenden Jahr mit weiteren Maßnahmen, etwa der Installation eigener Rad-Ampeln, der Errichtung weiterer Fahrradabstellplätze im öffentlichen Raum und an Schulen sowie dem Ausbau des Verleihsystems ESWE „meinRad“ von 50 auf über 80 Stationen.

Das Rad-Grundnetz ist als Karte veröffentlicht unter www.wiesbaden.de/radbuero.

Artothek macht Weihnachtsferien

Die Artothek Wiesbaden, Schulberg 10, macht vom 21. Dezember bis zum 14. Januar Weihnachtsferien. Letzter Öffnungstag vor Weihnachten ist der Donnerstag, 20. Dezember. Ab Dienstag, 15. Januar ist die Artothek wieder wie gewohnt – dienstags und mittwochs von 11 bis 17 Uhr sowie donnerstags von 11 bis 19 Uhr und jeden ersten Samstag im Monat von 11 bis 14 Uhr – geöffnet.

Am Donnerstag, 20. Dezember, hat die Artothek das letzte Mal vor den Weihnachtsferien geöffnet. Das ist für all diejenigen, die noch nach einem passenden Geschenk suchen, die letzte Gelegenheit, einen Gutschein zu erwerben, für den sich die oder der Beschenkte ein Gemälde, eine Grafik, eine Fotografie oder Skulptur für ein halbes Jahr aussuchen kann.

Der Bestand der Artothek konnte sich auch in diesem Jahr wieder um zahlreiche Neuankäufe erweitern. Sie sind mit über 1000 weiteren Werken im städtischen Onlinekatalog zu sehen (www.wiesbaden.de/artothek). So ist es möglich, sich bequem von Zuhause aus über die Vielfalt der Sammlung zu informieren, die Bestände der Artothek zu durchsuchen, die Verfügbarkeit bestimmter Kunstwerke abzufragen und sie gegebenenfalls zu reservieren. Zur fachkundigen Beratung bei der Auswahl aus dem umfangreichen Angebot verschiedenster Kunstrichtungen und Motive vor Ort steht das Team der Artothek gerne hilfreich zur Seite.

ÖKOPROFIT-Netzwerk um acht Unternehmen größer

„Das Wiesbadener ÖKOPROFIT-Netzwerk erhält heute namhaften Zuwachs“, lobte Andreas Kowol, Dezernent für Umwelt, Grünflächen und Verkehr die acht neuen Unternehmen und Einrichtungen beim offiziellen Startschuss für die 13. Einsteigerrunde des Umweltberatungsprogramms am Mittwoch, den 12. Dezember 2018. Um dies zu unterstreichen fand der Auftakt erstmals bei einem der ÖKOPROFIT-Klub-Mitglieder, der SOKA-BAU statt.

„Mit Ihrer Teilnahme begeben Sie sich gleich mehrfach auf den Weg. Sie nehmen das Thema Energie- und Ressourceneffizienz im Betrieb unter die Lupe, positionieren sich als umweltorientiertes Unternehmen nach außen und motivieren zugleich Ihre Mitarbeiter, sich aktiv für den betrieblichen Umwelt- und Klimaschutz einzusetzen“, so der Umweltdezernent. „Die ÖKOPROFIT-Betriebe haben in den vergangenen Jahren Einsparungen in Millionenhöhe und enorme Umweltentlastungen erzielt“, erklärt Umweltamtsleiterin Dr. Jutta Braun. Allein im letzten Durchgang erzielten insgesamt 39 Teilnehmer mit über 220 Maßnahmen eine Gesamteinsparung von rund 1,4 Millionen Euro. Sie sparten den durchschnittlichen Jahresstromverbrauch von gut 1.000 Vier-Personen-Haushalten, nahezu 45 Tonnen Restmüll, vier Millionen Blatt Papier, über 220.000 Liter Wasser und 33.000 Liter Kraftstoffe. Der CO2-Ausstoß reduzierte sich um gut 3.400 Tonnen.

Zusammen mit den neuen Teilnehmern sind in der Landeshauptstadt bisher 121 kleine und große Wiesbadener ÖKOPROFIT-Betriebe zu verzeichnen. Wie groß der Branchenmix der Teilnehmer ist, zeigt sich auch in der neuen Runde: Aus dem Sektor Bildung und Soziales kommt der AWO Kreisverband Wiesbaden e.V. mit der Kindertagesstätte Heßloch. Mit Christ & Holtmann, Werkstätte für Innenausbau ist ein Handwerksbetrieb, mit Constantia Ebert GmbH ein Industrieunternehmen dabei. Mit HEIDENREICH Gebäudedienste GmbH ist die Gebäudereinigungsbranche vertreten. Mit Knettenbrech + Gurdulic Service GmbH & Co. KG geht ein bekanntes lokales Entsorgungsunternehmen an den Start. Darüber hinaus nimmt der Naturpark Rhein-Taunus teil. Durch die Teilnahme von Palast Promotion GmbH ist die Veranstaltungsbranche vertreten. SOKA-Dach, die Zusatzversorgungskasse des Dachdeckerhandwerks, vervollständigt die neue Runde.

„Praxistauglichkeit, innovative Lösungen und der partnerschaftliche Austausch in einem starken lokalen Netzwerk machen das Umweltmanagement-Programm so attraktiv für die unterschiedlichen Betriebe“, erläutert Evelyne Wickop, Projektleiterin im Umweltamt. „Dass einerseits jedes Jahr neue Betriebe bei ÖKOPROFIT einsteigen und andererseits der Klub, das Fortsetzungsmodul, das zugleich auch anerkanntes Energieeffizienz-Netzwerk ist, weiterhin wächst, ist dafür der beste Beweis“, so Wickop.

ÖKOPROFIT ist ein Kooperationsprojekt des städtischen Umweltamtes mit der lokalen Wirtschaft und in Wiesbaden seit dem Jahr 2000 fest verankert. Als eine zentrale Säule der Wiesbadener Klimaschutzaktivitäten im Unternehmensbereich richtet es sich an Betriebe und Einrichtungen jeglicher Branche und Größe, die ihre Umweltbilanz verbessern und ihre Aktivitäten im Umwelt-, Energie- und Nachhaltigkeitsmanagement ausbauen möchten. Das Programm besteht aus einer Kombination aus regelmäßigen Workshops und individuellen Betriebsberatungen vor Ort. Im Laufe eines jeden Durchgangs spüren die ÖKOPROFIT-Teilnehmer Verbesserungsmaßnahmen auf in den Bereichen Energie, Wasser, Abfall, Mobilität und nachhaltige Beschaffung, mit denen sie ihre Betriebskosten senken und gleichzeitig die Umwelt schonen können. Nach erfolgreichem Abschluss erhalten sie die Auszeichnung Wiesbadener ÖKOPROFIT-Betrieb. Fortgeschrittene Unternehmen bauen ihre Umweltaktivitäten kontinuierlich im ÖKOPROFIT-Klub aus, der in Wiesbaden mit 30 Teilnehmern einer der größten bundesweit ist.

Stadtbibliotheken geschlossen

Die Stadt-und Musikbibliothek in der Mauritius-Mediathek sowie die Außenrückgabe in der Hochstättenstraße sind vom 23. Dezember bis zum 1. Januar geschlossen. Ab Mittwoch, 2. Januar, ist wieder zu den üblichen Zeiten, dienstags bis freitags von 10 bis 18 Uhr sowie samstags von 10 bis 14 Uhr, geöffnet. Alle Stadtteilbibliotheken und die Fahrbibliothek schließen während der hessischen Weihnachtsferien vom 22. Dezember bis zum 14. Januar.

Sicherheitskonzept für Silvester 2018/2019

Die Verantwortlichen der Landeshauptstadt Wiesbaden und des Polizeipräsidiums Westhessen haben sich bezüglich der bevorstehenden Feierlichkeiten an Silvester auch in diesem Jahr unter der Federführung des Ordnungsamtes intensiv beraten und abgestimmt.

„Das Sicherheitskonzept rund um die Silvesterfeierlichkeiten in Wiesbaden hat sich im vergangenen Jahr bewährt. Auch in diesem Jahr sollen die Wiesbadenerinnen und Wiesbadener wieder die Möglichkeit haben, im Bereich des ‚Bowling Green‘ vor dem Kurhaus und in der Innenstadt sicher und entspannt zu feiern“, erläutert Bürgermeister und Ordnungsdezernent Dr. Oliver Franz.

Um die Sicherheit zu gewährleisten, hat der Bürgermeister erneut eine Allgemeinverfügung erlassen, die das Mitführen und Abbrennen von Feuerwerkskörpern für Besucherinnen und Besucher im Bereich des „Bowling Green“ verbietet. Darüber hinaus ist das Mitführen von großen Taschen, Rucksäcken und anderen Behältnissen untersagt. Das Verbot gilt für den Kaiser-Friedrich-Platz, den Bereich der Wilhelmstraße zwischen Kureck und Burgstraße sowie für den Raum, der von der Wilhelmstraße, den Kurhauskolonaden, dem Kurhaus und dem Hessischen Staatstheater eingeschlossen wird.

Am Rande der beschriebenen Örtlichkeiten müssen die Besucherinnen und Besucher mit Kontrollen der Stadtpolizei und der Landespolizei rechnen. Dies schließt auch Durchsuchungen von Personen und deren mitgeführten Gegenständen, wie beispielsweise Rucksäcke, mit ein. Betroffene, die mit Feuerwerk oder mit größeren Taschen oder Rucksäcken an den Kontrollstellen angetroffen werden, können abgewiesen werden. Aus den genannten Gründen rät die Stadtpolizei, sich rechtzeitig auf den Weg zum Feuerwerk zu machen, um dieses entspannt genießen zu können.
Bei den bevorstehenden Feierlichkeiten wird im Bereich des „Bowling Green“, wie im vergangenen Jahr, eine deutliche Polizeipräsenz wahrnehmbar sein. Darüber hinaus hat das Ordnungsamt einen privaten Sicherheitsdienst mit Ordnungsaufgaben beauftragt. Neben uniformierten Einsatzkräften werden sich unter den Besucherinnen und Besuchern zivile Beamtinnen und Beamte befinden, um auf besondere Vorkommnisse unmittelbar reagieren zu können.

„Die Entscheidung, das Sicherheitskonzept des vergangenen Jahres in der bewährten Form zu übernehmen, wurde unter anderem auch aufgrund einer Vielzahl von positiven Rückmeldungen aus der Bevölkerung getroffen“, betont Dr. Franz abschließend.

Weihnachtsgruß des Oberbürgermeisters 2018

Liebe Wiesbadenerinnen und Wiesbadener, liebe Freunde und Gäste unserer schönen Stadt,

und schon wieder steht das Jahresende vor der Tür. Wenn sich das Jahr dem Ende zuneigt, nehme ich mir bewusst Zeit für einen Rückblick. Mir wird dadurch deutlich, wie viel auch in 2018 wieder los war. Mit dem zu Ende gehenden Jahr verbinden wir Ereignisse, Erlebnisse und Entscheidungen – oft empfinden wir gerade dann, dass „uns die Zeit davon rennt“. So wie mir geht es bestimmt vielen Menschen; sie sind damit beschäftigt, was im vergangenen Jahr alles passiert ist – und was 2019 wohl bringen mag.

Ich will an dieser Stelle – bei allem Respekt vor den schlimmen Dingen, die Tag für Tag geschehen – nicht in das scheinbar allgegenwärtige Gejammer einsteigen. Ich halte es da gerne mit Mark Twain, der einmal gesagt hat: „Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden.“ Ich finde, man sollte ein bisschen mehr die positiven Dinge im Leben sehen – und das gerade in der Vorweihnachtszeit. Und so gab es auch in diesem Jahr wieder für unsere schöne Stadt viele gute Entscheidungen und Entwicklungen. Das gelingt nur in einer solidarischen, toleranten und vielseitigen Stadtgesellschaft. Allen, die diesen Gedanken mittragen und mitgestalten danke ich sehr.

2018 hatte ich zum „Jahr des Engagements“ ausgerufen. Es stand unter dem Motto „Bring.Dich.Ein. Du fürs wir“. Freiwilliges Engagement ist keine Selbstverständlichkeit. In der heutigen Gesellschaft ist das Ehrenamt ein wesentliches Element von Solidarität und gesellschaftlicher Verantwortung. Es bedeutet nicht nur Einsatz für andere, sondern häufig auch persönliche Weiterentwicklung und Zufriedenheit. Ehrenamtliches Engagement war und ist in Deutschland eine verlässliche Größe, Millionen Menschen gehen hierzulande einer freiwilligen Tätigkeit nach. Ehrenamtliche Arbeit im Allgemeinen ist ein wichtiger Grundpfeiler unserer Demokratie, zu der auch Selbstverantwortung und Mitarbeit der Bürgerinnen und Bürger gehören. Wie arm wäre unsere schöne Stadt ohne Engagement und Ehrenamt? Ohne den freiwilligen Einsatz reduzierten sich unkomplizierte Hilfe, zwischenmenschliche Wärme und viele Freizeitangebote wohl auf ein Minimum. Unsere Stadtgesellschaft wäre in der Tat wesentlich ärmer. Deshalb finde ich es bewundernswert, wie viele Wiesbadenerinnen und Wiesbadener ehrenamtlich aktiv sind und sich engagieren. Ihre unschätzbare Arbeit trägt zu einem fürsorglichen Miteinander bei. Das freut mich – und macht mich stolz auf unsere Stadt. Vielen Dank dafür. Die vielfältigen freiwilligen Leistungen der Wiesbadenerinnen und Wiesbadener wurden im „Jahr des Engagements“ stärker in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Es war notwendig, für Interessierte attraktive Engagementsangebote zu schaffen. Ziel war es, mit dem „Jahr des Engagements“ auf die unzähligen freiwillig und unentgeltlich geleisteten Dienste von Bürgerinnen und Bürgern und auf die zahlreichen und vielfältigen Veranstaltungen von Vereinen, Organisationen, Initiativen, Verbänden und Unternehmen, die das ganze Jahr über in Wiesbaden stattfinden, aufmerksam zu machen. Neben dem Dank, war das als besonderes Zeichen der Anerkennung gedacht.

2018 standen mehrere große bauliche Vorhaben im Fokus: So wurde unter anderem unser neues RheinMain CongressCenter (RMCC), das moderne Veranstaltungs- und Kongresszentrum im Herzen der Landeshauptstadt, unter dem Motto „Offen für die Zukunft – offen für Sie“ der Öffentlichkeit vorgestellt. Gemeinsam mit Ministerpräsident Volker Bouffier, Wirtschaftsdezernent Detlev Bendel und mir feierten rund 900 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur im April die Fertigstellung des Großprojektes. Die Landeshauptstadt hatte rund 194 Millionen Euro für das von Architekt Ferdinand Heide geplante Gebäude bereitgestellt. Dabei wurde der Zeit- und Kostenrahmen eingehalten. Eine Investition, die sich auszahlen wird. Das RMCC setzt am Markt Maßstäbe und gilt als eines der innovativsten Kongress- und Veranstaltungszentren. Wir in Wiesbaden bewegen etwas: Dieser Neubau macht das einmal mehr sichtbar. Hier ist vieles in Bewegung, weil wir gemeinsame Ziele haben und die Zukunftschancen nutzen, die das RMCC uns bietet. Dann kann aus diesem neuen Zentrum ein interessanter Ort der Begegnung werden: Für Menschen mit unterschiedlichen Positionen, Professionen und Perspektiven – ein Symbol für die Zukunftsfähigkeit unserer modernen, weltoffenen, vielfältigen Landeshauptstadt. Mit seinen Bau-Dimensionen setzt das größte Investitionsprojekt der hessischen Landeshauptstadt am Markt neue Maßstäbe: Das Bauvolumen umfasst eine Bruttogeschossfläche von rund 30.000 Quadratmetern. Die Veranstaltungsfläche liegt bei 20.000 Quadratmetern – was der Größe von rund drei Fußballfeldern entspricht und bietet Kapazitäten für insgesamt 12.500 Personen.

Seit Mitte Januar konnten sich die Bürgerinnen und Bürger im Rahmen von mehreren Infomessen entlang der Vorschlagslinienführung zur Vorplanung der CityBahn äußern. Die Infomessen waren ein offenes Format ohne feste Tagesordnung, bei denen die Bewohnerinnen und Bewohner jeweils zwischen 15 und 20 Uhr kommen konnten, wann sie wollten. Bei den Veranstaltungen präsentierten verschiedene Themenstände unterschiedliche Aspekte des Projekts, dabei haben die Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, in den direkten Dialog mit den Geschäftsführern der CityBahn GmbH, Experten der zuständigen Ämter sowie Mitarbeitern der Planungsbüros zu treten. Zur Verdeutlichung der Linienführung fertigten die Planer eine Detailübersicht der Gesamtplanung, die auf den Infomessen ausgestellt und erläutert wurde.

Die Stadt hat unter der Federführung des Kulturdezernenten Axel Imholz dieses Jahr ein neues Gremium eingerichtet, um kulturpolitische Findungsprozesse durch mehr Dialog und Einbindung vielfältiger Akteurinnen und Akteure auszuzeichnen – den Kulturbeirat. Im Frühjahr haben Bürgerinnen und Bürger Wiesbadens in einer öffentlichen Wahl dem neuen Gremium der Stadt ein Gesicht gegeben. Dem Kulturbeirat gehören 25 Personen aus Politik und den verschiedenen Sparten der Kultur an. In ihrer konstituierenden Sitzung vom 14. August haben die Beiratsmitglieder als Vorsitzenden des Kulturbeirates Ernst Szebedits und Dorothee Angor als stellvertretende Vorsitzende gewählt.

Ein ganz großes Thema: Unsere Luft in Wiesbaden! Ich habe am Freitag, 15. Juni, in Berlin von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer einen Förderbescheid in Höhe von 15 Millionen Euro zur Verbesserung der Luftqualität und Reduzierung von Stickstoffdioxiden in Empfang genommen. Der Bescheid ist der Förderrichtlinie „Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme“ des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur im Rahmen des „Sofortprogramms Saubere Luft 2017 – 2020“ zugehörig. Von den insgesamt bereit stehenden 100 Millionen Euro hat Wiesbaden mit seinem eingereichten Projekt „Digitalisierung des Verkehrs der Landeshauptstadt Wiesbaden (DIGI-V)“ deutschlandweit die zweithöchste Zusage erhalten. Je nachdem, wie viele Eigenmittel die Stadt und das Land beitragen, hat das Projekt DIGI-V einen Gesamtumfang von bis zu 30 Millionen Euro. Mit der Förderung unseres Projekts zur Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme steht die Mobilität in Wiesbaden vor großen Veränderungen. Elektromobilität als ein bedeutender Teil für die Verbesserung der Luftemissionen und Reduzierung der Geräuschbelästigungen wird nun in enger Abstimmung mit dem Land Hessen, Mainz und dem Rheingau-Taunus-Kreis um ein aktives Verkehrsmanagement für unser gesamtes Straßennetz ergänzt. Damit verfolgen wir konsequent unsere Strategie und Vision von nachhaltiger Mobilität, die wir für den gesamten ÖPNV bereits eingeschlagen haben. Kurzfristig geht es darum, mit aller Anstrengung ein Dieselfahrverbot zu verhindern, das in Wiesbaden und Umland rund 125.000 Fahrzeugbesitzer betreffen würde. Langfristig wollen wir unser komplettes Verkehrssystem, unsere Ampelschaltungen und unser Parkraummanagement auf ein neues, digitales Niveau heben und fit für die Zukunft machen. Auf beide Ziele zahlt das Projekt DIGI-V ein. Das Projekt DIGI-V sieht vor, schrittweise über vier Module bis Anfang 2020 das gesamte Straßennetz Wiesbadens für eine zukunftsweisende, digitale Erfassung und Steuerung des Verkehrs zu ertüchtigen. Dazu gehört eine ganzheitliche Infrastruktur für die aktive Verkehrs¬steuerung, die Echtzeit-Verkehrserfassung mit Analysen des Verkehrsflusses sowie die Steuerung der Luftbelastung durch NO2 über ein Netz aus Mess¬sensoren. Als Basis für ein aktives Verkehrsmanagement beinhaltet „DIGI-V“ den Aufbau eines digitalen Systems zur Erhebung, Bereitstellung und Nutzung von Mobilitäts-, Umwelt- und Meteorologie-Daten. Alle Komponenten werden mittels Automation und Kooperation zu einem umfassenden Gesamtsystem vernetzt, das über eine Verkehrsleitzentrale die Steuerung des gesamten Verkehrsvolumens ermöglicht.

Angesichts drohender Fahrverbote für Diesel haben wir zusätzlich im September eine Kampagne für eine saubere und gesunde Luft gestartet, um das persönliche Mobilitätsverhalten zu überdenken. Das Ziel: Runter mit den Stickoxid-Konzentrationen – ganz ohne Fahrverbote. Unter dem Motto ‚Frischer Wind für Wiesbaden‘ sollen nicht nur die Luft verbessert und Fahrverbote verhindert, sondern auch die Lebensqualität in Wiesbaden gesteigert werden. Damit sich die Luft rasch und dauerhaft verbessert, muss ein ganzes Paket an Infrastrukturmaßnahmen umgesetzt werden. Luftreinhaltung ist aber auch eine Gemeinschaftsaufgabe.

Am Dienstag, 7. August, war ein guter Tag für Wiesbadens Schulen. Neben dem Schulbeginn für zahlreiche neue Erstklässler, hat der Magistrat eine Sitzungsvorlage zur Beratung in den Gremien der Stadtverordnetenversammlung freigegeben, die eine Instandhaltungsoffensive an Wiesbadener Schulen auslösen wird. An zahlreichen Schulgebäuden in Wiesbaden hat der Zahn der Zeit kräftig genagt. Und obwohl konstant Instandhaltungsmaßnahmen in ganz unterschiedlichem Umfang auch in den vergangenen Jahren durchgeführt wurden, so fehlte doch vor allem das Geld für einen wirklich spürbaren Sprung nach vorne. Insgesamt sind Maßnahmen in Höhe von rund 46,5 Millionen Euro aufgelistet. Davon soll dem Prinzip der Kassenwirksamkeit entsprechend gut die Hälfte bereits bis Ende 2019 verausgabt sein. Des Weiteren hat es im März gemeinsam mit Rektorin Angelika Wolf den symbolischen Spatenstich für den Neubau der Rudolf-Dietz-Schule in Naurod gegeben. Die Gesamtkosten belaufen sich auf mehr als zwölf Millionen Euro. Die Bauzeit soll voraussichtlich 19 Monate dauern. Und im Sommer gab es den Spatenstich für den Neubau der Albert-Schweitzer-Schule in Kostheim. Die Albert-Schweitzer-Schule ist eine Schule mit Förderschwerpunkt Lernen und angeschlossenem sonderpädagogischem Förder- und Beratungszentrum.

Am 1. September stand das 50-jährige Jubiläum des sogenannten „Sonderfahrstreifens“ an. Heute sind unsere Busspuren ein wesentliches Instrument, um gerade im Innenstadtbereich den pünktlichen Busverkehr zu garantieren. Vater und Erfinder der Busspur ist der verstorbene Diplom-Ingenieur Rolf-Werner Schaaff, damals Leiter des Amts für Verkehrswesen der Landeshauptstadt Wiesbaden. Zunächst mit viel Skepsis, Ablehnung und juristischen Auseinandersetzungen konfrontiert, konnte der Leitende Baudirektor aber schon nach kurzer Zeit Delegationen aus dem In- und Ausland empfangen, um seine Errungenschaft zu zeigen – sogar Japaner interessierten sich für die revolutionäre Idee. Denn schon damals verschärfte der zunehmende Individualverkehr die Situation des Linienverkehrs. Heute verfügt Wiesbaden über 50 Busspuren auf einer Länge von rund 50 Kilometern überall in der Stadt.

Der Rückblick auf 2018 fällt für unsere Stadt insgesamt durchaus positiv ausfällt. Das gelingt nur in einer solidarischen, toleranten und vielseitigen Stadtgesellschaft. Allen, die diesen Gedanken mittragen und mitgestalten danke ich sehr.

Für viele Menschen beginnt jetzt die festlichste Zeit des Jahres. Das Weihnachtsfest ist sicherlich so populär, weil sich seine religiöse Botschaft von Frieden und Versöhnung mit seinem Gemeinschaft stiftenden Charakter verbindet. Ich möchte an dieser Stelle die Gelegenheit nutzen, allen Opfern, deren Angehörigen und Freunden zu gedenken, die dieses Jahr durch Unfälle, Gewalt, Hass oder Terror ihr Leben lassen mussten. Wir sollten die Weihnachtszeit nutzen, um uns zu besinnen, unser Herz für gute Gedanken zu öffnen und Frieden einkehren zu lassen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen eine ruhige Vorweihnachtszeit und ein friedliches, gesegnetes, fröhliches Weihnachtsfest im Kreise Ihrer Lieben mit vielen besinnlichen Momenten und gemütlichen Stunden. Ich hoffe, dass Sie ein glückliches, gesundes und erfolgreiches neues Jahr haben werden.

Herzlichst Sven Gerich Oberbürgermeister

Nur die Spitze des Eisbergs

LKR&ULW-Fraktion fragt nach Vorteilsnahmen von Magistratsmitgliedern

Die Pressemeldungen reißen nicht ab. Seit Wochen wird über Vetternwirtschaft zwischen Vertreten aus Politik und Wirtschaft berichtet. Dabei stehen insbesondere die Herren Lorenz und Schüler in der Kritik. Öffentliche Stellungnahmen der Herren blieben bisher aus.

Aus Sicht der LKR&ULW Rathausfraktion werden bei der Berichterstattung einige grundlegende Dinge außer Acht gelassen. „Herr Schüler wurde sicher nicht von Herrn Lorenz persönlich eingestellt.“, so Thomas Preinl, Fraktionsvorsitzender der LKR&ULW. „Welche Repräsentanten der Stadt haben den Vertrag mit Herrn Schüler befürwortet? Welche Beziehungen haben diese Personen zu Herrn Schüler und untereinander? Wir müssen den Eisberg dessen Spitze wir nur sehen, umfassend untersuchen.“

Nur vollständige Transparenz kann helfen. Die gibt es nicht bei der WVV. Auf deren Homepage werden nicht einmal die Mitglieder des Aufsichtsrats angezeigt, die von der Stadtverordnetenversammlung in die WVV gewählt wurden.

Wie die „Kuffler“-Affäre zeigt, scheint auch der Oberbürgermeister mehr zu wissen, als er Auskunft gibt.

Die Stadt Wiesbaden hat zu ihren Ungunsten Verträge für die Gastronomie von Kurhaus und Congress Center geschlossen. Das legt der Bericht des Revisionsamtes nahe. Der ergab auch, daß Oberbürgermeister Gerich bei seinen Südfrankreich-Reisen beispielsweise Gast bei Kuffler war. Kufflers Rolle als Pächter der Kurhaus-gastronomie und als Caterer des RMCC werfen Fragen auf. Die 14 Fragen des dazu erstellten Fragenkatalogs hat Sven Gerich aber bis heute nicht offiziell beantwortet. „Transparenz-Offensive“ sieht anders aus.

Das Revisionsamt wurde beauftragt, die Vergabe auf „Auffälligkeiten“ hin zu überprüfen. Es stellte fest, dass die Vertragsverlängerung 2017 für die Kurhausgastronomie „ohne erkennbare Bewertung der Angemessenheit der 2009 verhandelten Miethöhe erfolgte“. Dadurch entgeht der Stadt rund die Hälfte der möglichen Pacht-einnahmen.

Noch deutlicher fällt die Kritik des Revisionsamtes bei der Vergabe des Caterings aus. „Es wurde kein Versuch unternommen bessere Konditionen für die Stadt zu erwirken.“ Es gab keine EU-weite Ausschreibung. Das ist eine Entlastung der Privatwirtschaft auf Kosten des Steuerzahlers. Übrigens: Der stellvertretende Revisionsamtsleiter, der die Federführung bei der Untersuchung hatte, wurde danach plötzlich ins Amt für Soziales versetzt.

„Es ist Zeit für umfassende öffentliche Stellungnahmen und Antworten“, so Preinl. .“ Deshalb wird er bei der Stadtverordnetenversammlung am 13.12.2018 folgende Frage an den Magistrat stellen: „Haben bei der Stadt oder einer städtischen Gesellschaft Angestellte oder auch verbeamtete Mitglieder des Aufsichtsrates der WVV seit dem 1. Januar 2012 – und insbesondere in zeitlichem Zusammenhang mit der Berufung Ralph Schülers zum Geschäftsführer – Vorteile erhalten bzw. angenommen?“

Die LKR & ULW Rathaus-Fraktion wird diese Umstände weiter untersuchen und aufdecken. Sie bittet alle Personen, die zur Aufklärung der Sachverhalte beitragen können, sich vertrauensvoll an unseren Fraktionsvorsitzenden Thomas Preinl, 01515-8935999 zu wenden.

Konstituierende Sitzung des Klimaschutzbeirates am 20. Dezember

Startschuss für den Klimaschutzbeirat der Landeshauptstadt Wiesbaden ist die konstituierende Sitzung, die am Donnerstag, 20. Dezember, um 17 Uhr durch Umweltdezernent Andreas Kowol eröffnet wird. Im Anschluss werden Vorsitzende sowie deren Stellvertreterinnen oder Stellvertreter gewählt. Die Sitzung findet im städtischen Umweltamt, Gustav-Stresemann-Ring 15, Saal Montreux (Erdgeschoss) statt. Die Sitzungen des Klimaschutzbeirates sind öffentlich.

Aufgabe des Klimaschutzbeirates ist es, die Umsetzung des Integrierten Klimaschutzkonzeptes zu begleiten und die städtische Verwaltung und Organe in grundsätzlichen Fragen, die für den Klimaschutz von Bedeutung sind, zu beraten. Auch soll er die klimarelevanten und energiepolitischen Entscheidungen der städtischen Gremien unterstützen und sich an der Durchführung von Informationsveranstaltungen beteiligen.

Die Einrichtung des neuen Gremiums dient außerdem der Beteiligung von Interessierten und Betroffenen und ist im Integrierten Klimaschutzkonzept der Stadt, das am 17. Dezember 2015 beschlossen wurde, als vorrangige Maßnahme verankert. Umweltdezernent Kowol: „Die wichtigste Herausforderung unserer Zeit – die Begrenzung der Erderwärmung auf unter 2°C – bekommt mit dem Klimaschutzbeirat in unserer Stadt einen deutlich höheren Stellenwert. Ich wünsche den Mitgliedern eine gute und ergebnisreiche Zusammenarbeit.“

Die Einrichtung des Beirates wurde von den Stadtverordneten am 23. Oktober dieses Jahres beschlossen. Die Mitglieder – insgesamt sind 22 angefragt – setzen sich aus verschiedensten Institutionen, Gesellschaften und Vereinen zusammen.

Abstimmungen zu Verfassungsänderungen auch in Wiesbaden erfolgreich

Am 28. Oktober 2018 wurde in Hessen nicht nur ein neuer Landtag gewählt, sondern es standen gleichzeitig fünfzehn Änderungen der hessischen Verfassung zur Abstimmung. Wie das Votum der Wiesbadenerinnen und Wiesbadener ausfiel, hat das Amt für Statistik und Stadtforschung jetzt näher untersucht und dokumentiert.

In Wiesbaden beteiligten sich 65,2 Prozent der Stimmberechtigten an den Abstimmungen zur Verfassungsänderung – und stimmten den bereits vom Landtag verabschiedeten Anpassungen mit großer Mehrheit zu. Den höchsten Anteil an „Ja“-Stimmen erhielt das Änderungsgesetz zur Einführung der informationellen Selbstbestimmung in die Verfassung: 91,6 Prozent der Abstimmenden sind dafür, den Datenschutz in der Verfassung zu verankern. Die Förderung der Infrastruktur (90 Prozent), die Aufnahme von Kinderrechten (89,8 Prozent) und die Nachhaltigkeit (89,7 Prozent) sind weitere Ziele, die nach Ansicht einer großen Mehrheit in die Verfassung gehören.

Auch die übrigen Gesetzesänderungen wurden von jeweils mehr als 80 Prozent der Wiesbadenerinnen und Wiesbadener befürwortet. Einzige Ausnahme: die Absenkung des Wählbarkeitsalters für den Hessischen Landtag von 21 auf 18 Jahre, für die „nur“ 70,5 Prozent stimmten. Ein früherer Versuch des Landtags, diese Altersgrenze zu senken, war 1995 noch am Votum des Volkes gescheitert.

Die Abweichungen der Wiesbadener Abstimmungsergebnisse zu den landesweiten sind gering und liegen im Schnitt bei nur 0,6 Prozentpunkten. Am stärksten sind die Unterschiede noch bei der Streichung der Todesstrafe aus der Verfassung und dem Bekenntnis zu Europa; dort liegt die Zustimmung in Wiesbaden jeweils um rund zwei Prozentpunkte höher als im Landesdurchschnitt.

Je nach Thema wurde in den Ortsbezirken unterschiedlich abgestimmt. Die Differenzen sind gering bei offenbar konsensfähigen Sachverhalten (zum Beispiel „Gleichberechtigung“ „Förderung der Infrastruktur“ und „Direkte Demokratie“) und größer bei stärker polarisierenden Themen (zum Beispiel „Todesstrafe“ und „Bekenntnis zu Europa“). Insgesamt wurde die Änderung der Hessischen Verfassung aber in allen Stadtteilen von einer satten Mehrheit der Abstimmenden akzeptiert. Besonders hohe Zustimmung kam aus den Ortsbezirken Sonnenberg, Igstadt und Westend/Bleichstraße.

Weitere Erkenntnisse vermittelt der aktuelle „blickpunkt.statistik“, der unter www.wiesbaden.de/statistikheruntergeladen werden kann.

Fragen können an das Amt für Statistik und Stadtforschung, Telefon (0611) 315691, E-Mail: amt-fuer-statistik-und-stadtforschung@wiesbaden.de gerichtet werden.

Filme zum Tag des Kurzfilms im Caligari

Am Freitag, 21. Dezember, dem kürzesten Tag des Jahres, ist der Kurzfilmtag. Deutschlandweit veranstalten Kinos, öffentliche Einrichtungen, Vereine, Unternehmen und Privatpersonen ihre eigenen Filmevents: Überall werden Kurzfilme gezeigt und geschaut. So auch in der Caligari Filmbühne, Marktplatz 9.

Dort sind um 20 Uhr mit der „Cinema Concetta Rolle“ Kurzfilme von Martin Kirchberger zu sehen, präsentiert von Erich Schaffner. Das Programm wurde aufbereitet und zusammengestellt von Oliver Achatz, Voxi Bärenklau, Thomas Frickel, Ecki Kuchenbecker, Omnimago-Studio und Uwe Wenzel. Zuvor läuft um 17.30 Uhr der Dokumentarfilm „Wunder der Wirklichkeit“ von Thomas Frickel. Frickel, der mit Kirchberger befreundet war, erzählt darin vom Leben und Wirken Kirchbergers. Er ist an diesem Abend zu Gast im Caligari.

Martin Kirchberger war nicht nur Regisseur und Produzent von satirischen Kurzfilmen, sondern auch Mitbegründer der Rüsselsheimer Künstlergruppe „Wendemaler“ (Gestaltung von Gebäudewänden). Kirchberger kam während Dreharbeiten zum Film „Bunkerlow“ bei einem Flugzeugunglück bei Heidelberg ums Leben, bei dem auch fast das gesamte Filmteam und Statisten, insgesamt 28 Menschen, getötet wurden. Zum Gedenken an Kirchberger und sein Team wurde im Oktober 1992 die Cinema Concetta Filmförderung gegründet, die seit 1994 die Rüsselsheimer Filmtage mit satirischen Kurzfilmen veranstaltet.

Von der ersten dokumentarischen Fingerübung in der Küche der Großeltern bis hin zu professionell umgesetzten „Mockumentaries“: Martin Kirchbergers Kurzfilme – insbesondere seine pseudo-dokumentarischen Satiren über kauzige Zeitgenossen – hatten in den 80er-Jahren in der deutschen Programmkino-Szene Kult-Status. Wer diese Filme heute sieht, staunt darüber, wie zeitlos und frisch sie auch nach 30 Jahren wirken. Erich Schaffner, einst Darsteller im Kurzfilm „Brendel in Speikern“ und der einzige professionelle Schauspieler, mit dem Martin Kirchberger zusammengearbeitet hat, streift den grauen Kittel des Filmvorführers über und präsentiert Kirchbergers „Oevre“ mit launigen Kommentaren: von brennenden Stühlen, über die Kunst des Gurkensteckens, bis hin zu „Bunkerlow“, dem Film, der dem Team zum Verhängnis wurde.

Eintrittskarten zu sieben, ermäßigt sechs Euro je Veranstaltung gibt es bei der Tourist Information, Marktplatz 1, und an der Kinokasse.

Wiesbadener Monitoring misst Bildungsbeteiligung

Das Amt für Statistik und Stadtforschung hat in Zusammenarbeit mit dem Amt für Soziale Arbeit und dem Dezernat für Finanzen, Schule und Kultur das „Monitoring zur Bildungsbeteiligung“ fortgeschrieben und aktualisiert.

Das Bildungsmonitoring gibt es in Wiesbaden seit 2005. Es hat das Ziel, den jeweils aktuellen Stand und die bisherige Entwicklung der Bildungsbeteiligung zu dokumentieren. Dazu dient ein Bündel statistischer Kennziffern, die unterschiedliche Phasen des schulischen und außerschulischen Bildungssystems in Wiesbaden abbilden.

Neu ins Monitoring aufgenommen wurde der Bereich „Eltern- und Familienbildung“. Gerade bei kleinen Kindern hat die Familie mehr Einfluss auf die Bildungsergebnisse als jede andere Institution. Mit den städtischen Eltern- und Familienbildungsangeboten werden derzeit 22 Prozent aller Familien mit Kindern unter drei Jahren und 14 Prozent aller Familien mit Kindern unter zehn Jahren erreicht.

Weiter erfährt man, dass im Jahr 2017 jedes dritte Kind im Alter von unter drei Jahren eine öffentlich geförderte Kindertageseinrichtung besuchte. Diese Quote hat sich in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt. Unverändert hoch ist die Betreuungsquote bei den Drei- bis unter Sechsjährigen; sie lag 2017 bei 91 Prozent, wobei sogar fünf von sechs Kindern täglich sieben Stunden oder länger betreut wurden.

93 Prozent aller Kinder haben bei ihrer Einschulung mindestens 18 Monate einen Kindergarten besucht. Gleichwohl gelingt der Einstieg in die Grundschule nicht immer reibungslos: Jedes sechste Kind wurde 2017 vom Grundschulbesuch zurückgestellt oder auf eine Förderschule verwiesen. Diese Quote hat sich gegenüber den Vorjahren leicht verschlechtert, was wohl auch auf die verstärkte Neuzuwanderung aus dem Ausland in den letzten Jahren zurückzuführen ist.

Die Tagesbetreuung für Grundschulkinder ist in den vergangenen Jahren stetig ausgebaut worden: Wurden 2007 für knapp 40 Prozent der Sechs- bis Neunjährigen Betreuungsplätze angeboten, so waren 2017 faktisch knapp zwei Drittel der Grundschülerinnen und -schüler mit einem Betreuungsplatz am Nachmittag versorgt.

Nach der Grundschule werden die Weichen für spätere Bildungswege gestellt. Favorit bleibt das Gymnasium, auf dem im Schuljahr 2017/18 mit 51,3 Prozent mehr als die Hälfte aller Schülerinnen und Schüler der fünften Klassen unterrichtet wurde. Auf dem zweiten Platz in der Gunst der Eltern stehen die integrierten Gesamtschulen, auf die zum Schuljahr 2017/18 knapp ein Drittel aller Grundschüler wechselten. Die neu eingerichtete Mittelstufenschule nahm 2,5 Prozent aller Fünftklässler auf.

Dass Bildungsbeteiligung und -erfolg stark vom sozialen Status der Eltern abhängen, wird ein ums andere Mal bestätigt. Aus gut situierten Wohngebieten schafften 63 Prozent der Schülerinnen und Schüler den Übergang von der Grundschule aufs Gymnasium, aus Stadtteilen mit sozialen Problemlagen nur rund halb so viele. Um herkunftsbenachteiligte junge Menschen hinsichtlich ihrer Bildungsteilhabe zu fördern und Bildungsabbrüche zu vermeiden, wird an elf Wiesbadener Schulen Schulsozialarbeit angeboten, davon profitierten im Schuljahr 2017/18 rund 5 000 Schülerinnen und Schüler.

Der gemeinsame Unterricht von Behinderten und Nichtbehinderten („Inklusive Beschulung“) hat weiter an Bedeutung gewonnen: Im Schuljahr 2017/18 lag der Anteil von Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf, die an allgemeinen Schulen unterrichtet wurden, bei gut 30 Prozent und damit doppelt so hoch wie noch vier Jahre zuvor.

Entgegen dem früheren Trend registriert das Monitoring in den letzten Jahren eine rückläufige Abiturquote. Hier liegt die Ursache darin, dass der Effekt doppelter Abiturjahrgänge aus achtjährigen Gymnasien der Vergangenheit angehört und – nach Rückkehr zu „G9“ – die Zahl der Oberstufenschülerinnen und -schüler abgenommen hat. Im Jahr 2017 erhielten 42 Prozent der Schulentlassenen das Zeugnis der allgemeinen Hochschulreife oder der Fachhochschulreife, darunter mehr Mädchen als Jungen. Der Anteil derer, die die Schule ohne Abschluss verlassen, lag 2017 bei 7,4 Prozent und damit seit Jahren auf einem fast gleichbleibenden Niveau.

Im Bereich der beruflichen Schulbildung – Stichwort „duales Ausbildungssystem“ – besteht immer noch eine deutliche Konzentration der Auszubildenden auf einige wenige Ausbildungsberufe; bei Mädchen nach wie vor mehr als bei Jungen. Beliebte Berufe waren bei männlichen Jugendlichen der Maler und Lackierer, der Elektroniker in der Energie- und Gebäudetechnik sowie der Tischler. Bei den weiblichen Lehrlingen lagen die Kauffrau für Büromanagement sowie die medizinische und die zahnmedizinische Fachangestellte auf den vorderen Plätzen. Es besteht also nach wie vor eine Tendenz zu „typischen Männerberufen“ und „typischen Frauenberufen“.

Seit 2016 wird im Sozialdezernat der Landeshauptstadt Wiesbaden das Projekt „Bildung integriert … Wiesbaden“ umgesetzt, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und vom Europäischen Sozialfonds. Eine Vielzahl von Teilprojekten wurde aufgelegt, um die kommunalen Steuerungsprozesse durch zielorientiertes und kooperatives Bildungsmanagement zu optimieren. In diesem Zusammenhang wird auch eine künftige Fortentwicklung des Bildungsmonitorings angestrebt mit einer Erweiterung auf die gesamte Bildungsbiographie des lebensbegleitenden Lernens.

Bei Interesse an weiteren Erkenntnissen lohnt sich ein Blick auf die Internetseiten der Stadt; dort kann der aktuelle „Bericht 2018“ zum Wiesbadener Bildungsmonitoring heruntergeladen werden (http://www.wiesbaden.de/statistik, Bereich „Monitoringsysteme“).

Fragen können an das Amt für Statistik und Stadtforschung, Telefon (0611) 315691, E-Mail: amt-fuer-statistik-und-stadtforschung@wiesbaden.de gerichtet werden.