Kreis Bad Kreuznach: Kreisnotizen

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Amnesty International präsentiert 70 Jahre „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“

Plakat Amnesty
Plakat Amnesty

Die „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“ feiert 2018 70. Geburtstag!

Anlässlich dieses wichtigen Jahrestages präsentiert Amnesty International Bad Kreuznach vom 10.12.2018 bis 11.01.2019 in der Kreisverwaltung eine besondere Ausstellung: Örtliche Gruppen und Schulklassen wurden eingeladen, neue, überdimensionale Titelblätter für die Menschenrechtserklärung zu entwerfen und aus aus ihrer individuellen Perspektive auf Geschichte und Bedeutung der Menschenrechte zu blicken. Sie sind damit Teil einer deutschlandweit stattfindenden Aktion, die es zum Ziel hat, bis zum Tag der Menschenrechte, dem 10.12., so viele Titelseiten wie möglich in vielfältiger Weise neu zu gestalten und diese an Bürgermeister, Landtage und andere Amtsträger_Innen zu übergeben. Auf diese Weise soll quer durch Deutschland ein Zeichen für die Einhaltung und Durchsetzung der Menschenrechte gesetzt werden.

Mitwirkende in Bad Kreuznach sind: die Alfred-Delp-Schule, die Berufsbildende Schule Kirn, die Crucenia Realschule plus, Konfirmanden des Ev. Gemeindezentrums Johanneskirche, das Frauenhaus, das Gymnasium am Römerkastell, der Interkulturelle Frauentreff und das Lina-Hilger-Gymnasium. Am Montag, den 10.12.2018 wird die Ausstellung in Anwesenheit von Landrätin Bettina Dickes um 16h in der Kreisverwaltung feierlich eröffnet und die Titelseiten werden symbolisch überreicht. Auch einige der Künstler werden anwesend sein und sicherlich gerne über ihre Gedanken zur Menschenrechtserklärung berichten.

Während der Eröffnung besteht für die Besucher außerdem die Möglichkeit, sich am diesjährigen Briefmarathon von Amnesty International zu beteiligen. Weltweit setzen sich die Teilnehmer durch ihre Unterschrift in besonders schweren Fällen gegen Menschenrechtsverletzungen ein oder senden Solidaritätsgrüße an die Betroffenen, um ihnen Mut zu machen.

In den folgenden Wochen wird die Ausstellung während der Öffnungszeiten (Mo u. Di 7.15h-17h; Mi u. Fr. 7.15-12h und Do 7.15h-18h) im Foyer der Kreisverwaltung (Salinenstr. 47) zu sehen sein. Der Eintritt ist frei.

Projekthaus in der Neustadt gibt jungen Menschen Sicherheit und Vertrauen

Ein starkes Team: Felix Oberthür, Frank Schümann, Hülya Satici, Vanesa Brenken, Tine Karsch, Marvin Jung und Benjamin Reschke. Quelle: Stadt Bad Kreuznach
Ein starkes Team: Felix Oberthür, Frank Schümann, Hülya Satici, Vanesa Brenken, Tine Karsch, Marvin Jung und Benjamin Reschke. Quelle: Stadt Bad Kreuznach

Auf dem Sofa wird bei einer Tasse Kaffee oder Tee gemütlich geplaudert, am Tisch konzentriert an einer Bewerbung gearbeitet, während am Tischfußball fast jeder Schuss fröhlich kommentiert wird. Im „Projekthaus-KH“ in der Neustadt ist Leben. Junge Menschen fühlen sich dort wohl. Sie kommen, weil Ihnen geholfen wird und sie sich mit anderen Gleichgesinnten treffen können. Sie finden in den ehemaligen Galerieräumen einen Rückzugsort, der ihnen Sicherheit gibt und Vertrauen schenkt. Stolz wedelt ein junger Mann mit einem Bogen Papier. „Frank, hier hab ich meinen Lehrvertrag als Schlosser.“ Erzieher Frank Schümann ist der Leiter der auf Grundlage eines Vereines betriebenen Einrichtung.

Die Kernaufgabe von Frank Schümann und seinem Team ist die Betreuung von Kindern und Jugendlichen, die ihnen das Jugendamt zugewiesen hat. Es handelt sich hierbei um Jugendhilfemaßnahmen (Erziehungsbeistandschaften). Die jungen Menschen kommen aus schwierigen familiären Verhältnissen, sind verhaltensauffällig, müssen vom Gericht verordnete Sozialstunden leisten, rund 65 Personen im Alter von zwölf bis 26 Jahren. Einige von ihnen bilden kleine Lebensgemeinschaften. Zu dem Zweck hat der Verein Projekt vier Wohnungen in dem einstigen Geschäftshaus gemietet (Hilfen für junge Volljährige im eigens finanziertem Appartement). Jeden Tag gibt es Programm: Soziale Gruppenarbeit, soziale Trainingskurse, Trainingskurse unter Beteiligung von Freiwilligen. Einmal in der Woche treffen sich schwangere junge Frauen und Mütter, meist kaum älter als 16 Jahre), alle zwei Wochen ist eine Hebamme zu Gast, die in dem schweren Alltag eine werdenden bzw. minderjährigen Mutter ein gute Ratgeberin ist.

Freitags trifft sich eine Gruppe von Flüchtlingen. Die Arbeit trägt Früchte. Praktikumsplätze wurden vermittelt. So hat ein 26 Jahre alter Syrer mit Fleiß und Können alle Sprachkurse geschafft und arbeitet am Wochenende in der Gastronomie, wo er wegen seines Fleißes und seiner Höflichkeit sehr geschätzt wird. Von seinem Traumberuf lässt er sich aber nicht abbringen. Er will eine Lehre als Kfz-Mechatroniker machen. Sein jüngerer Bruder (16) hat den Hauptabschluss in der Tasche und macht nun auf der Berufsfachschule die Mittlere Reife. Der „Verein Projekthaus-KH“ ist auch Träger des Teilprojektes „Integration von Geflüchteten in Unternehmen (IGU).“ Dort werden 20 Flüchtlinge betreut, die im Unternehmen Boehringer Ingelheim in einer Einstiegsqualifizierung bzw. Ausbildung sind.

Seit Januar 2016 steht das Projekthaus von montags bis freitags, 14 bis18 Uhr, jedem jungen Menschen offen. So können in der Fahrradwerkstatt Räder nicht nur repariert, sondern auch kostenlos ausgeliehen werden. Hülya Satici, Angestellte in der offenen Jugendarbeit, ist für das Bewerber- und Lerntraining zuständig und kocht mit den Jugendlichen mehrmals in der Woche. Die gute Arbeit und die positive Atmosphäre sprechen sich rum. „Wir haben ein gutes Verhältnis zur Nachbarschaft. Es gibt da keine Berührungsängste“, freut sich Frank Schümann über die große Toleranz und Hilfsbereitschaft. So kam die katholische Kirchengemeinde St. Nikolaus auf den Verein zu und bot ihm an, auch ihren Pfarrgarten zu nutzen. Dort haben die Jugendlichen unter Anleitung von Benjamin Reschke aus Holzpaletten Gartenmöbel (Tisch und Sessel) gezimmert, eine Grillstelle angelegt und zwischen Bäumen eine Klimmstange für die sportliche Aktivität angebracht.

„Klimmzüge“ müssen die Betreuer (Erzieher, Studenten der Sozialpädagogik) in ihrer Arbeit immer wieder machen. Doch die Mühen und Anstrengungen lohnen sich. Einem jugendlichen Obdachlosen haben sie von der Straße geholfen. Er hat mittlerweile eine feste Bleibe und einen Job.

Nikolaus kommt per Boot

DLRG Bad Kreuznach

Am Dienstagabend, dem 04.12.2018 hat der Nikolaus sich ins Bad Kreuznacher Hallenbad verirrt. Er traf auf viele Kinder, die schon voller Vorfreude an den Türen zum Bad standen. Sein Boot hatte er natürlich dabei, dies war schnell aufgepumpt und beladen mit Geschenken. Die Trainer hatten das ganze Bad umgeräumt! Keine Leinen, die die Bahnen abgrenzen, kein grelles Licht sondern Unterwasserbeleuchtung durch Tauchlampen der DLRG Taucher, etliche Bahnleiter mit Nikolausmützen, aufgepumpte Wasserspielzeuge und ein schwimmender Hindernislauf.

Schon direkt nach der Anmeldung beim Bahnleiter durften die Kinder ins Wasser und sich nach Belieben austoben. Der Nikolaus ist später mit seinem Boot durch die Kindermenge gepaddelt und hat dieses Jahr Neopren Tauchtiere als Geschenke verteilt. Es war reger Betrieb im Wasser, die Kinder und Jugendlichen haben Wasserball gespielt, sind über den Hindernisparcours balanciert, auf den Dino geklettert und heruntergerutscht, sowie sich darin versucht, auf den riesen Wackelwurm zu kommen und sich oben zu halten.

Jeder hat sich sehr gefreut und alle knapp 100 „Wasserratten“ waren begeistert von dem Abend. Der Jugendvorstand und sein Team organisierte den gesamten Abend, sowie die aufblasbaren Wasserfiguren und Geschenke. Außerdem sorgten unter Wasser drei Einsatztaucher für die notwendige Sicherheit.