Mannheim: Stadtnotizen

Mannheim – News, Termine, Kulturelles und Wissenswertes

„Freude mit denen teilen, denen es nicht so gut geht“

Geschenkübergabe am Kindernachmittag auf dem Mannheimer Weihnachtsmarkt

„Kinder basteln für Kinder“ lautete das Motto des heutigen Kindernachtmittags auf dem Mannheimer Weihnachtsmmarkt. In der „weihnachtlichen Bastelwerkstatt“ konnten Kinder Figuren aus Pfeifenputzern und Papier basteln, Stofftaschen bemalen oder Kerzen aus farbigem Wachs kreieren, um sie anderen Kindern zu schenken und diesen eine Freude zu bereiten.

„Die Advents- und Weihnachtszeit ist auch immer eine Gelegenheit, innezuhalten und sich darauf zu besinnen, dass nicht alle Menschen auf der Welt das Fest der Liebe so verbringen können wie wir. Es ist schön, wenn wir besonders empfänglich für die Nöte und Sorgen anderer Menschen sind: Menschen, die wenig Geld für die Familie haben, Menschen auf der Flucht und in Angst um ihre Freiheit und ihr Leben, Menschen, die Gewalt erleiden und sich nicht dagegen wehren können. Daher ist es mir eine ganz besondere Freude, dass ihr mit euern Bastelarbeiten diesen Familien und ihren Kindern eine Freude bereiten wollt, die sie sonst nicht hätten.“ Mit diesen Worten danke Bürgermeisterin Dr. Ulrike Freundlieb den Kindern, die in der Bastelwerkstatt des Weihnachtsmarktes für andere Kinder kreativ und fleißig geworden sind und übergab deren Werke gemeinsam mit einem Geschenk der Mannheimer Weihnachtsmarkt GmbH an das Team „Spielen und Lernen“ des Kinderschutzbundes, das diese an Kinder verschenkt, denen es nicht so gut geht. Idee dieser Spendenaktion ist es, Liebe und Freude mit denen zu teilen, für die ein fröhliches Weihnachtsfest nicht selbstverständlich ist.

„Der Kinderschutzbund Mannheim setzt sich nicht nur in der Weihnachtszeit für Kinder und Jugendliche ein, sondern unterstützt grundsätzlich deren Rechte und gesellschaftliche Beteiligung sowie ein gewaltfreies Aufwachsen. Er setzt sich dafür ein, Lebensbedingungen für Kinder und deren Familien zu verbessern und die Umwelt kinderfreundlich zu gestalten – er ist somit eine wichtige Lobby für Kinder“ hob die Familienbürgermeisterin hervor.

Das Nationaltheater stiftet Regale für die Bürgerdienste und Seniorentreffs

Frank Kassner Fotograf Christian Betzin
Frank Kassner Fotograf Christian Betzin

Das Nationaltheater Mannheim stattet derzeit die Bürgerdienste und Seniorentreffs in Mannheim und den Vororten mit Regalen aus, die unter anderem Infomaterial über das Nationaltheater enthalten. Sie wurden in der Sommerpause in den Werkstätten des Nationaltheaters hergestellt und werden nun seit Mitte November von den Mitarbeitern der Hausverwaltung des Theaters in den Warteräumen der einzelnen Zentren und Treffs aufgehängt und bestückt.

Bürgerinnen und Bürger finden damit künftig Informationen über das NTM nicht nur in der Innenstadt, sondern auch in den nächstgelegenen Bürgerdienstzentren oder Seniorentreffs der Stadtteile und Vororte. In den beleuchteten Regalen gibt es neben den Theaterinformationen natürlich auch Platz für die Informationen der Bürgerdienste und Seniorentreffs.

Meeräckerplatz: Baumpflanzung vollendet die Neugestaltung

Nachdem der Meeräckerplatz im Stadtteil Lindenhof Anfang Oktober offiziell eröffnet wurde, konnte nun in der Pflanzphase der noch fehlende Laubbaum eingesetzt werden. Neben der neuen Anordnung der Aufenthalts- und Parkflächen wurden zwischen März und Oktober 2018 ein neuer Bodenbelag und neue Sitzmöglichkeiten eingebaut. Hierdurch hat der Platz eine ganz neue Aufenthaltsqualität mit Wohlfühlatmosphäre erhalten. Die geschwungene Sitzbank umschließt die neugepflanzte großkronige Japanische Zelkove, die im Sommer schattige Sitzplätze bieten wird. Die rund 3.600 Quadratmeter große Fläche ist nicht nur der Platz für die Markthändler mit ihren Angeboten aus der Region, sondern auch der neugestaltete Treffpunkt für den Stadtteil. Durch die Baumpflanzung ist die Neugestaltung des Platzes vollendet. Die Stadtverwaltung investierte für die Neugestaltung rund eine Million Euro. Das Land Baden-Württemberg bezuschusste die Umgestaltung mit rund 300.000 Euro.

„Stadtteilplätze sind ein wichtiger Treffpunkt für die Bevölkerung und prägen einen Stadtteil in besonderem Maße. Mit der Baumpflanzung schließen wir die Neugestaltung ab und sind überzeugt, dass wir den Platz für die Bevölkerung als verbindendes Element gestaltet haben“, so Bürgermeister Lothar Quast. „Die Neugestaltung ist zudem ein gutes Beispiel für das große Engagement der Bürger, des Bezirksbeirats und der Stadträte im Stadtteil“, lobte der Baudezernent die rege Beteiligung im Rahmen des Bürgerbeteiligungsprozesses. Denn die Planungen richteten sich nach den Ergebnissen eines weiteren erfolgreichen Beteiligungsprozesses der Stadt Mannheim.

Stadträtin Prof. Dr. Heidrun Kämper, die Initiatorin der Spendensammlung ‚Mäuse für den Meeräckerplatz‘, freut sich über die Baumpflanzung: „Damit hat die Neugestaltung des Meeräckerplatzes einen guten Abschluss gefunden“.

Auch Stadträtin Dr. Adelheid Weiss, die ebenfalls stark in der Spendenakquise einge-bunden war und sich für den Meeräckerplatz eingesetzt hat, freut sich über den Abschluss der Maßnahme: „Was lange währt wird endlich gut“. Neben der Initiative ‚Mäuse für den Meeräckerplatz‘ unterstützte auch die Bürger-Interessen-Gemeinschaft (BIG) Lindenhof und Bezirksbeirat Dr. Michael Kost die Spendenaktion zur Aufwertung des Platzes. Durch die Spende in Höhe von rund 30.000 Euro konnte beispielsweise die Umsetzung der geschwungenen Sitzbank verwirklicht werden. Diese bildet nun die östliche Platzkante.

Der Meeräckerplatz, der in der Vergangenheit überwiegend als unattraktiver Parkplatz genutzt wurde, ist nun in drei Zonen gegliedert. Diese werden durch die einheitliche Gestaltung der Oberfläche als zusammenhängende Fläche wahrgenommen. An der Westseite des Platzes wurden 18 Stellplätze geschaffen, die im Einbahnstraßenverkehr mit räumlich getrennter Ein- und Ausfahrt angefahren werden können und bilden somit die westliche Platzkante. Entlang der Baumreihe in der Meerwiesenstraße wurden sechs geordnete Taxistellplätze geschaffen. Der Platz ist generell als Ganzes zu sehen. Durch den Einbau von Sitzhocker, Leuchten und Fahrradbügel wird eine durchlässige Linie zur mittleren Platzfläche neu definiert. Hierdurch bleibt der Platz für eine fußläufige Querung weiterhin geöffnet. Die mittlere Platzfläche dient nicht nur zum Flanieren, sondern bietet ebenso Platz für die wöchentliche Marktnutzung. Die Marktteilnehmer finden nun neben der neuen, ansprechenden Beleuchtung auch sogenannte Energiepoller vor. Die Poller verfügen über Steckdosen und versorgen die Stände mit Strom.

So rüsten Sie die Abfalltonne für den Winter!

Bei Minustemperaturen kann es vorkommen, dass feuchte Abfälle in der Tonne festfrieren. Dann können die Müllwerker trotz aller Bemühungen die Behälter nicht vollständig leeren. Insbesondere die Biotonne, die von November bis März im 14-täglichen Rhythmus abgeholt wird, sollte daher in der kalten Jahreszeit vor Frost geschützt werden.

Die Abfallwirtschaft Mannheim empfiehlt, feuchte Abfälle in Zeitungen einzuschlagen und den Boden der Abfalltonne mit zerknülltem Altpapier oder grobem Baum- und Strauchschnitt auszulegen. Auch ein geschützter Standort, etwa in der Garage oder an einer Hauswand, kann helfen, ein Festfrieren des Mülls zu verhindern.

Da die Müllwerker alle Behälter, die im Vollservice geleert werden, sicher vom Standplatz zum Müllwagen und zurück rollen müssen, muss an Abfuhrtagen unbedingt der Zugang zur Straße schnee- und eisfrei gehalten werden. Dies gehört zu den Pflichten der Anliegerinnen und Anlieger.

Um der Müllabfuhr ihre Arbeit zu erleichtern, bittet die Abfallwirtschaft Mannheim die Bürgerinnen und Bürger außerdem darum, Behälterboxen und Tonnendeckel vor dem Abfuhrtermin zu enteisen. Die Tonnen sollten grundsätzlich mit der Behälterrückseite zur Straße am Gehwegrand aufgestellt werden, damit die Müllwerker sie direkt zum Fahrzeug ziehen können ohne sie vorher umzudrehen.

Weitere Fragen zum Thema Abfalltonnen beantwortet das Servicetelefon 115. Hier gibt es auch Informationen zur neuen 60-Liter-Restmülltonne, die jetzt schon von Eigentümer/innen und Hausverwalter/innen bestellt werden kann. Die Aufstellung erfolgt dann im Januar 2019.

20 Jahre Musik-Kabarett Schatzkistl

Von der legendären Kellerbar „Holzkistl“ zum Kulturschatz

Am 11. Dezember 1998 erblickte das „Schatzkistl“ das Licht der Welt. Bereits 1996 hatte Peter Baltruschat mit der Gründung des „KulturNetz Mannheim · Rhein-Neckar“ den Grundstein für eine Reihe herausragender kultureller Projekte gelegt. 1998 kam sprichwörtlich die Jungfrau zum Kind: Bei einem Treffen mit dem damaligen Direktor des Hotels Steigenberger Mannheimer Hof, entstand die Idee, der verwaisten Bar des Hotels neues Leben einzuhauchen.

Brüchiges Holz verwandelte sich mit viel Einsatz in ein besonderes und einzigartiges Kleinod, und so hatte das noch junge KulturNetz ein kleines, aber hochfeines und zudem ganzjährig bespielbares Theater gefunden: ein eigenes Haus, eine eigene Bühne – das Schatzkistl, Mannheims schönstes Musik-Kabarett!

20 Jahre große Kleinkunst

In der ersten Spielzeit öffnete sich schon beachtliche 71 Mal der Vorhang. Mittlerweile wurde aus dem Hotel Steigenberger Mannheimer Hof das Leonardo Royal Hotel Mannheim – das Schatzkistl ist geblieben und hat mit inzwischen über 180 Veranstaltungen in einer Spielzeit großartige Kleinkunst im Programm, die bundesweit Anerkennung erfährt. Berühmte Namen oder Geheimtipps, Künstler aus Nah und Fern – sie alle kommen gern hierher, genießen die intime Atmosphäre sowie ungewöhnliche und besondere Nähe zu ihrem Publikum. Viele Künstler sind seit der ersten Stunde dabei und stehen auch heute noch regelmäßig auf der Kellertheater-Bühne.

Auch Schatzkistl-Eigenproduktionen wie „Alla gut! Verliebt ins Quadrat“, „Nierentisch & Caprifischer“, „Dinner for One…wie alles begann“, „Tandem für drei“ finden hier ihr ideales Zuhause und begeistern die Besucher im stilvoll-behaglichen Ambiente.

20 Jahre haben das Musik-Kabarett aber nicht altersmüde werden lassen, im Gegenteil: seit kurzem begeistert die neue Kindertheater-Reihe auch die jüngsten Besucher und schafft eine weitere Bereicherung in der Mannheimer Kulturlandschaft.

Die Schatzkistl-Familie wächst weiter

Aus betriebswirtschaftlicher Sicht wurden der Kleinkunstbühne mit ihren 99 Sitzplätzen von Anfang an sehr geringe Überlebenschancen eingeräumt.

Nur dank treuer Zuschauer, einem verlässlichen Team, außergewöhnlicher Künstler und der kontinuierlichen Förderung der Sponsoringpartner MVV Energie AG, Privatbrauerei Eichbaum GmbH & Co KG, Heinrich Vetter-Stiftung, Förderkreis KulturNetz Mannheim Rhein-Neckar und der Stadt Mannheim war es möglich, den Spielbetrieb zu stabilisieren und zu etablieren.

Mit Erfolg: in nunmehr zwei Jahrzehnten fanden über 3000 Veranstaltungen statt.

Fast eine Viertelmillion Besucher verbrachten schon kurzweilige Abende im Musik-Kabarett Schatzkistl – das bedeutet rein rechnerisch, dass acht von zehn Mannheimern schon im Theater Platz genommen haben.

Wer das engagierte Team um Peter Baltruschat kennt, der weiß, dass das alles andere als ein Grund ist, die Füße hochzulegen, ganz im Gegenteil – in der Metropolregion Rhein-Neckar leben aktuell knapp Zweieinhalbmillionen Menschen. Es gibt also noch viel zu tun!

Musik-Kabarett SCHATZKISTL

  • Augustaanlage 4 – 8
  • 68165 Mannheim

Karten

  • Mannheimer Morgen Kundenzentrum, P3, 4-5, Mannheim, Telefon 0621-101011
  • Whistle – Fanwear · Tickets, Q6, 14, Mannheim, Telefon 0621-44576567
  • Oder online unter www.schatzkistl.de

Neue individuelle Beratungsangebote in der Machmit-Freiwilligenbörse ab Januar 2019

http: //manuela. baker-kriebel@ mannheim. deWer Gutes tut – im gemeinnützigen Verein oder in einer Initiative, braucht dazu ausreichende finanzielle Mittel. Wer gerne einen Verein gründen möchte, benötigt oft Tipps, wie man am geschicktesten vorgeht. Wer Konflikte im Vereinsleben oder Engagement erlebt, möchte diese gerne lösen, um sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Genau an diese zentralen Punkte knüpft das neue und für Engagierte kostenlose Beratungsangebot des Fachbereichs Rat, Beteiligung und Wahlen der Stadtverwaltung an. Die Beauftragte für bürgerschaftliches Engagement arbeitet eng mit Profis zusammen, um die Vereinsarbeit sowie Initiativen und Einzelpersonen in ihrem Ehrenamt zu stärken.

Ab 17. Januar 2019 bietet die Stadt Mannheim in Kooperation mit einer erfahrenen Fundraiserin eine Erst-Beratung im Fundraising an. Ziel der Beratung ist es, Mannheimer Vereine bei der Verwirklichung ihrer Vorhaben und Projekte zu unterstützen, indem passende Fundraising-Instrumente und erste Schritte zur erfolgreichen Sponsorenansprache gemeinsam erarbeitet werden. Die Einzelgespräche finden im vertraulichen Rahmen immer 14-tägig, donnerstags von 15:00 bis 18:00 Uhr im Rathaus in E5, Raum 127a, statt.

Ergänzt wird dieses Angebot durch ein Coaching und die Einzelberatung für engagierte Lernbegleiterinnen und Lernbegleiter und Bildungsträger sowie für Vereine, die mit Ehrenamtlichen arbeiten. Eine Lerntherapeutin und Coachin, bietet hier nicht nur Seminare für Engagierte im Bildungsbereich an, sondern erarbeitet im Einzelcoaching mit Ehrenamtlichen in Konflikt- oder Überforderungssituationen Lösungswege, die psychisch entlasten sowie dem Menschen entsprechen. Vor allem geht es um die gelungene Hilfestellung für Kinder und Jugendliche, wenn Erwachsene ihre pädagogischen Ansätze reflektieren und Grenzen respektieren, sowohl die eigenen, als auch die der Kinder und Jugendlichen, die sie im Ehrenamt unterstützen. Die Einzeltermine werden in Absprache angeboten.

Anmeldungen für die Beratungstermine Erst-Beratung Fundraising und Coaching für Engagierte, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten oder Konfliktsituationen im Vereinsleben besprechen möchten, bitte per Mail an Manuela Magdalena Baker-Kriebel: manuela. baker-kriebel@ mannheim. de Alle Anfragen werden vertraulich behandelt!

Eine neue Stadtbibliothek für Mannheim

Gemeinderat beschließt Auslobung eines Realisierungswettbewerbs für den Neubau

Die Stadtbibliothek Mannheim ist über alle Altersgruppen hinweg eine der meistbesuchten Bildungseinrichtungen der Stadt. Seit 1991 ist sie in der Innenstadt in N1 und im Dalberghaus auf zwei Standorte verteilt, was große logistische Herausforderungen mit sich bringt. Auch das nicht mehr zeitgemäße Raumkonzept und mangelnde Barrierefreiheit schränken die Arbeit ein. Der Gemeinderat hatte sich daher bereits bei den Etatberatungen im vergangenen Jahr mit großer Mehrheit für den dringend notwendigen Neubau der Stadtbibliothek am Standort N 2 ausgesprochen und die Verwaltung beauftragt, hierfür ein Realisierungskonzept zu erstellen. Dieses wurde gestern dem Gemeinderat vorgestellt. Dieser beschloss nun mit großer Mehrheit, dass für die bauliche Umsetzung der neuen Stadtbibliothek nebst Tiefgarage und Neugestaltung des Dalbergplatzes ein Wettbewerb ausgelobt werden soll. Die geschätzten Kosten für diesen belaufen sich auf zirka 310.000 Euro.

„Der Neubau von Bibliotheken ist nicht von ungefähr ein Thema in vielen Städten: Die Zukunft von Bildung und der Zugang zu Information sind von zentraler Bedeutung. Sie sind zunehmend wichtiger werdende Orte der Begegnung. Zugleich stärkt der Neubau der Stadtbibliothek Mannheim die Urbanität und wertet Mannheims Zentrum weiter auf“, betont Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz.

Stadtbibliothek der Zukunft Auf N2 soll eine moderne, an den Herausforderungen der Zukunft orientierte Stadtbibliothek entstehen. Hierbei spielt insbesondere der Medienwandel eine entscheidende Rolle: „Die rasante Digitalisierung, Veränderungen der Bildungslandschaft und soziokulturelle Umwälzungen verändern Bibliotheksarbeit massiv. Bibliotheksneubauten in anderen Städten belegen, dass diese die Funktion als Räume selbstgesteuerten lebenslangen Lernens und als kommunale Bildungseinrichtungen für alle Bürgerinnen und Bürger adäquat bedienen und somit neue Orte der Begegnung entstehen“, sagt Bildungsbürgermeisterin Dr. Ulrike Freundlieb. Der Neubau sei somit ein enormer Schub für die Bildung in Mannheim.

Die Stadtbibliothek ist bereits heute mit über 610.000 Besuchen pro Jahr alleine in der Innenstadt eine der meistbesuchten Bildungseinrichtungen der Stadt und wichtiger Partner für Schulen, Kindertagesstäten und andere Bildungseinrichtungen und trägt mit ihrem vielfältigen Medien- und Veranstaltungsangebot erheblich zur kommunalen Bildung bei.

„Während die Räume in herkömmlichen Bibliotheken vor allem durch die Aufstellung von Medien, meist Büchern geprägt waren, werden zukünftig multifunktionale Flächen benötigt, die schnell einer veränderten Nutzung zugeführt werden können“, erläutert der Leiter der Bibliothek, Dr. Bernd Schmid-Ruhe. „Papierne Bücher behalten zwar auf absehbare Zeit ihre Bedeutung, werden aber durch digitale Angebote ergänzt. Lesen sei nach wie vor eine wichtige Schlüsselqualifikation und diese gelte es durch die Sprach- und Leseförderung in der Bibliothek zu vermitteln. Mindestens genauso wichtig seien in der Zukunft aber auch Medien- und Informationskompetenzen, die ebenso gefördert werden und sich im Raumkonzept niederschlagen müssten, informierte er.

„Die Stadtbibliothek der Zukunft wird ein Treffpunkt sein, ein Ort des Miteinanders und Zusammenkommens, an dem alle Bürgerinnen und Bürger eingeladen sind, zu verweilen und sich zu beteiligen. Es wird Orte geben, an denen man konzentriert an Tischen arbeiten oder sich in Gruppen besprechen und Referate vorbereiten kann. Woanders wird es Zonen zum Entspannen mit Sofas und Sitzsäcken oder gemütlichen Sesseln um zu Schmökern geben sowie ein Café, um sich zu stärken, Medienlabs zum Kreativsein und Forschen sowie natürlich Plätze für Informations- und Beratungsangebote“, beschreibt Schmid-Ruhe die Zukunftsvision.

Dalbergplatz als attraktiver Treffpunkt Um parallel zum Neubau der Stadtbibliothek eine Stärkung der Urbanität und Aufenthaltsqualität zu erreichen, stellt die Neugestaltung des Dalbergplatzes einen wichtigen Aspekt der Stadtentwicklung dar, die daher ebenfalls Bestandteil des Wettbewerbs sein soll. „Mit der Einbeziehung des Dalbergplatzes in die Neugestaltung kann der positive Impuls, der von einer neuen Stadtbibliothek ausgeht, in das Quartier getragen werden. Der Dalbergplatz soll zum einladenden Entrée für die neue Architektur der Stadtbibliothek und als attraktiver Treffpunkt und Ort zum Verweilen werden. Zudem soll er ein weiterer wichtiger Baustein zur Aufwertung des öffentlichen Raums in der Innenstadt werden“, erklärt Baubürgermeister Lothar Quast den städtebaulichen Aspekt. Um den Platzcharakter zu stärken, wäre auch eine Öffnung nach N1 und N3 denkbar.

Gemeinschaftlicher Bau durch starke Partner Das Realisierungskonzept sieht vor, dass die Stadt Mannheim und die Mannheimer Parkhausbetriebe GmbH (MPB) den geplanten Neubau gemeinschaftlich als Partner errichten. Die MPB sind Eigentümerin des Grundstücks N2 (Parkhaus und Dalbergplatz), die Stadt ist Eigentümerin der Erschließungsanlagen wie Oberflächenbelag, Beleuchtung, Hochbeete, Brunnen oder Denkmal. Die MPB wird der Stadt das Eigentum der durch die neue Stadtbibliothek genutzten Gebäudeteile verschaffen, z.B. durch die Bildung einer Teileigentümergemeinschaft. „Die Investitionen für Bibliothek und Garage werden anteilig geteilt. Der öffentlich-gemeinnützige und der wirtschaftliche Teil werden so unterschiedlich finanziert. Eine direkte Finanzierung der Bibliothek durch den Haushalt ist langfristig günstiger und durch die aktuelle Haushaltslage gut darstellbar. Diese Chance nutzen wir“, beschreibt Oberbürgermeister Kurz die Vorteile des Modells.

Im Quadrat N2 muss für den Neubau das Parkhaus mit Untergeschossen abgerissen werden. „Die Parkhäuser N1 und N2 können aber grundsätzlich getrennt voneinander bewirtschaftet werden“, erläutert der Geschäftsführer der MPB, Dr. Karl-Ludwig Ballreich „Durch den Neubau der Stadtbibliothek ergeben sich für die Stadtentwicklung neue Chancen, beispielsweise auch durch höhere Besucherzahlen, die wir nutzbar machen möchten. Daher haben wir zur teilweisen Kompensation der wegfallenden Stellplätze, deren Größenordnung vom Wettbewerb abhängig ist, den Bau einer Tiefgarage vorgesehen“, so Ballreich.

Die exakten Kosten für den Neubau der Stadtbibliothek auf N2 werden im Rahmen der Planung erst ermittelt. Laut einer Machbarkeitsstudie aus dem vergangenen Jahr belaufen sich die vorläufigen Kostenschätzungen auf zirka 33 Millionen Euro.