DRK-Präsidentin Hasselfeldt für Rechtsanspruch auf Freiwilligendienst

68. Ordentliche Bundesversammlung des DRK

68. Ordentliche Bundesversammlung des DRK in Berlin: Eröffnungsrede von Präsidentin Gerda Hasselfeldt (Foto: DRK)
68. Ordentliche Bundesversammlung des DRK in Berlin: Eröffnungsrede von Präsidentin Gerda Hasselfeldt (Foto: DRK)

Berlin – Die Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes, Gerda Hasselfeldt, will das ehrenamtliche und bürgerschaftliche Engagement in Deutschland stärken. „Ohne ein starkes Ehrenamt werden wir die gesellschaftlichen Herausforderungen, die vor uns liegen, nicht lösen können“, sagte Hasselfeldt am 30. November 2018 auf der 68. Ordentlichen Bundesversammlung des DRK in Berlin. Deshalb plädiere sie für den Rechtsanspruch auf einen Platz im Freiwilligendienst. Jedem Bewerber, der einen solchen Dienst antreten wolle, müsse auch ein Platz garantiert werden. „Das wäre ein starkes Signal, wie wichtig uns in Deutschland bürgerschaftliches Engagement ist“, sagte Hasselfeldt. Es müsse mehr getan werden, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken.

Insgesamt gebe es bei den Freiwilligendiensten mehr Bewerber als Plätze, sagte Hasselfeldt. Das Deutsche Rote Kreuz ist bundesweit aktuell mit 12.000 Plätzen der größte Anbieter im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ). Außerdem bietet das DRK etwa 3.000 Plätze im Bundesfreiwilligendienst (BFD) und 350 Plätze in den internationalen Freiwilligendiensten an. Für viele Menschen sei der Einsatz in einem Freiwilligendienst der Einstieg in ein ehrenamtliches Engagement oder in einen späteren sozialen Beruf, sagte die DRK-Präsidentin. Besonders mit Blick auf den Fachkräftemangel in den Pflegeberufen, bei Kitas und im Rettungsdienst könnten FSJ und BFD vor allem jungen Menschen eine berufliche Orientierung geben.

DRK-Generalsekretär Christian Reuter machte auf die Lage der Flüchtlinge in Bangladesch und Kolumbien aufmerksam. Seit dem Sommer 2017 seien mehr als 650.000 Menschen aus dem Bundesstaat Rakhine in Myanmar vor Gewalt und Verfolgung nach Bangladesch geflohen. Im Flüchtlingslager Kutupalong unterstütze das DRK den Bangladeschischen Roten Halbmond u.a. mit mobilen Gesundheitsstationen und einer Klinik sowie mit dem Bau von Brunnen und Latrinen. Ähnlich groß seien die Herausforderungen in Kolumbien, das innerhalb eines Jahres eine Million Migranten aus dem Nachbarland Venezuela aufgenommen hat. Auch dort helfe das DRK.

Die Bundesversammlung wählte die Vizepräsidentin des DRK-Landesverbandes Mecklenburg-Vorpommern, Dr. Gabriele Kriese, zur neuen Vizepräsidentin des DRK-Bundesverbandes. Neuer Vertreter der Wasserwacht im Präsidium des DRK ist der Bundesleiter der Wasserwacht, Andreas Paatz vom Landesverband Berliner Rotes Kreuz.