Beate Kimmel
Bürgermeisterin Beate Kimmel ruft zu Frieden, Toleranz und Integration auf. (Foto: Stadtverwaltung Kaiserslautern)

Kaiserslautern – Nicht nur als Tag der Trauer, sondern auch „als Tag der Ermutigung zum Engagement“ bezeichnete Bürgermeisterin Beate Kimmel den diesjährigen Volkstrauertag.

„Heute bekunden wir, dass wir die Botschaft der Toten hören und ernst nehmen. Sie ist uns Verpflichtung und Mahnung, für Frieden, Toleranz und Integration einzutreten“,

meinte sie bei der Gedenkveranstaltung auf dem Hauptfriedhof in Kaiserslautern.

Der Volkstrauertag sei dem Gedenken der Toten, Verletzen und Traumatisierten von Kriegen und Gewaltherrschaft gewidmet, sowohl der Vergangenheit wie auch der Gegenwart, so die Bürgermeisterin.

„Wir gedenken der Opfer der Weltkriege und NS-Gewaltherrschaft aber auch, damit sich die Geschichte nicht wiederholt.“

Denn Frieden und Demokratie, wie wir sie in Deutschland erleben, seien nach wie vor seltene Güter, die es zu bewahren und zu schützen gilt. Bedenkliche Entwicklungen gebe es nicht nur weltweit, sondern auch im eigenen Land.

„Populisten und rechte Gruppierungen schüren Ängste und vertiefen Gräben“,

hob Kimmel hervor. So sei es bedrückend, dass 80 Jahre nach dem Novemberprogrom der Antisemitismus in Deutschland wieder zugenommen hat.

„Angesichts der vielen Gräben und Konflikte in aller Welt müssen wir unsere Anstrengungen verstärken, Frieden, Demokratie und Menschenrechte durchzusetzen und zu verteidigen“,

forderte sie die zahlreichen Besucherinnen und Besucher der Gedenkfeier auf. Die endlosen Reihen der Kriegsgräber auf den Soldatenfriedhöfen seien ein beklemmender Anblick. „Sie sind eine Mahnung, nie zu vergessen, was geschehen ist und was die Geschichte uns sagen kann“, erinnerte sie. Was einmal passiert ist, kann wieder passieren,

„sofern wir nicht dagegen aufstehen und eine verhängnisvolle Entwicklung verhindern.“

Kimmel bedankte sich bei allen, die sich dafür stark machen, dass sich jede und jeder in Kaiserslautern wie auch in Deutschland wohlfühlt.

„Der Volkstrauertag gibt deshalb in der heutigen Zeit auch Hoffnung“, betonte die Bürgermeisterin. „Vielerorts kommen Menschen zusammen, die Frieden und Menschenrechte als Richtschnur ihres Handelns ansehen.“

Weitere Redner der Gedenkveranstaltung waren Pastoralreferent Markus Halbgewachs als Vertreter der katholischen Kirche. Für den Bund der Vertriebenen sprach deren Vorsitzender Gerhard Penner. Umrahmt wurden die Feierlichkeiten, zu denen die Stadt und der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. gemeinsam eingeladen hatten, vom Kolpingblasorchester Kaiserslautern 1912 e.V.