Elmstein: „Offene Werkstatt“ der historischen Wappenschmiede am Sonntag, 21. Oktober 2018

Die Hofseite der Wappenschmiede (Foto: Benno Münch)
Die Hofseite der Wappenschmiede (Foto: Benno Münch)

Elmstein – Der Förderverein der historischen Wappenschmiede in Elmstein öffnet am Sonntag, 21.10.2018, erneut die Pforten seines wasserbetriebenen Hammerwerks zu einem Tag der „Offenen Werkstatt“.

Zwischen 11 und 17 Uhr gibt es Schmiedevorführungen und Informationen um die Geschichte und Technik der Wappenschmiede, sowie Gelegenheit an große und kleine Besucher, ihre Geschicklichkeit im Umgang mit Hammer und Amboss beim Schmieden von Nägeln unter Beweis zu stellen. Geschichten aus dem harten Lebens- und Berufsalltag der Schmiede, Sägemüller und Müller auf der ehemals eng bebauten und bevölkerten „Teufelsinsel“ zwischen Mühl- und Speyerbach, das nicht immer ganz friedlich und leise verlief, runden den Einblick in das Handwerkerleben am rauschenden Gewässer ab.

Die „Offene Werkstatt“ der Wappenschmiede wird wie bisher auch in 2018 regelmäßig an jedem dritten Sonntag im Monat zwischen 11 und 17 Uhr stattfinden. Beachten Sie zu allen Veranstaltungen die aktuellen Hinweise im Internet.

„Andere Projektförderer, die sich mit der betriebsfähigen Erhaltung und Nutzung historischer Hammerschmieden – wie z. B. in Exten, Kenzingen-Muckental, Oberprechtal (Deutschland) und Seengen (Schweiz) – haben inzwischen weit zügigere, effektivere, professionellere und beständigere Erfolge vorzuweisen als die Elmsteiner. Bei den Arbeiten in Elmstein ist aus verschiedensten Gründen manches ins Stocken geraten – das ist bedauerlich! Wenn sich hier am Ort bzw. in der Region in allernächster Zeit keine ähnlich umtriebig-tüftelnde, rüstig-zupackende ehrenamtlich tätige, zeitlich flexibler einsetzbare Rentnergruppe mit entsprechenden Fachkenntnissen und handwerklichen Erfahrungen wie andernorts zur weiteren Sanierung der Gebäude und technischen Anlagen finden lassen wird, dürfte die Bewahrung der Elmsteiner Wappenschmiede notleidend auf dem Spiel stehen“, so der noch amtierende Vorstandsvorsitzende Benno Münch bei der realistisch-selbstkritischen Beurteilung der Lage aus seiner Sicht. Aktive fehlten an allen Ecken und Enden, um das Gebäude endlich in einem passablen Zustand zu präsentieren – die jüngeren Schmiede seien bereits voll ausgelastet und würden verständlicherweise neben Berufstätigkeit und Familie nur ausnahmsweise am Wochenende zu Arbeitseinsätzen zur Verfügung stehen. Auch die bauliche Umgebung der Schmiede sei dringend verbesserungswürdig.
Helfende Hände werden daher auch heute noch und wieder bei der Aufrechterhaltung des Museumsbetriebes und Instandhaltung der Gebäude benötigt!

Bei entsprechender Nachfrage können sicher erneut Schmiedekurse angeboten werden – fragen Sie hierzu die Schmiede vor Ort, Infos auch unter Tel. 0621-574897.

Interessierte Besucher dürfen auch gerne einen Blick in das an die Wappenschmiede angebaute Einblatt-Sägewerk aus der Zeit um 1890 werfen, welches vermutlich im Jahr 2019 wieder betriebsfähig eingerichtet werden kann. Hammerwerk und Sägemühle sind hier in der Wappenschmiede Elmstein zu einem Kombibetrieb zusammengefasst, der als einziger dieser Art in Deutschland erhalten blieb.

Wie immer ist der Eintritt zur „Offenen Werkstatt“ frei, doch Spenden sind für die weitere Erhaltung und bauliche Instandsetzung der Wappenschmiede mit Sägemühle sehr willkommen. Die Erlöse aus dem Verkauf der angebotenen Schriften über die Schmiede und den Speyerbach landen zusammen mit Einnahmen für bedruckte 300 ml- Tassen ebenso im Spendentopf des Fördervereins.

Die Wappenschmiede ist in der Elmsteiner Möllbachstr. 5-7, direkt unterhalb der stauferzeitlichen Burgruine am westlichen Ortausgang zu finden.