Darmstadt – Informationen und Neuigkeiten aus der Stadt und den Stadtteilen.


Volkshochschule lädt für 11. Oktober zum Bildvortrag zum ‚Kosmos ohne Urknall‘ ein

Die Volkshochschule der Wissenschaftsstadt Darmstadt lädt für Donnerstag, 11. Oktober 2018, um 18 Uhr in das Justus-Liebig-Haus zu einem dreistündigen Bildvortrag mit dem Diplom-Physiker und Sachbuchautor Karl-Ernst Eiermann ein: „Die Welt ohne Anfang: Kosmologie ohne Urknall. Vom ewigen Universum: Hatte Giordano Bruno doch Recht?“ Die Kursgebühr beträgt 15 Euro. Mehr Infos und Anmeldung www.darmstadt.de/vhs. Um Anmeldung wird gebeten unter der Nr. 110.16.

Karl-Ernst Eiermann ist Diplom-Physiker, Sachbuchautor und langjähriger Leiter der Volkshochschule in Wetzlar.


Oberbürgermeister Jochen Partsch und Urheberrechtsinhaber verständigen sich auf Rekonstruktion der gestohlenen Schwarzbeck-Skulpturen auf dem Waldfriedhof

Oberbürgermeister Jochen Partsch und die Urheberrechtsinhaber der Ende des vergangenen Jahres von Unbekannten gestohlenen Schwarzbeck-Skulpturen auf dem Waldfriedhof haben sich auf einen Weg zur Rekonstruktion der Kunstwerke verständigt. Wie der OB informiert, folgen die Erben nach intensiver Diskussion und gegenseitiger Abstimmung der Einschätzung der städtischen Kunstkommission. Der Vorschlag sieht vor, die Skulpturen als originalgetreue Replik in Naturstein wiederherzustellen und nicht wie die Originale in Bronze.

OB Partsch: „Die nun erzielte Verständigung auf einen Weg zur Rekonstruktion der gestohlenen Bronze-Plastiken auf dem Darmstädter Waldfriedhof ist eine gute Nachricht für die Darmstädter Kunstlandschaft und trägt der hohen Bedeutung dieser Kunstwerke auch im Kontext der Darmstädter Geschichte und dem Gedenken an die Opfer des Zweiten Weltkriegs Rechnung. Ich bin sehr froh, dass die Erben des Künstlers nach anfänglicher Skepsis dem Vorschlag der Kunstkommission gefolgt sind und wir nun die Möglichkeit haben, die Skulpturen wiederherzustellen. Die Entscheidung zeigt auch, dass sich die Wissenschaftsstadt Darmstadt und die Erben des Künstlers die Darmstädter Kunstlandschaft nicht von den Absichten einzelner Krimineller zerstören lassen.“

Auch wenn nun eine Einigung zur Wiederherstellung erfolgt ist, erneuerte der OB nochmals den Aufruf zur Einsendung von Bildern der Original-Kunstwerke an die Bürgerschaft, die bei der Rekonstruktion helfen können. „Schauen Sie in ihre Archive und Fotobände. Wenn Sie dort irgendwo Bilder von den Kunstwerken haben, senden Sie uns diese Bitte zu. Sie könnten damit einen entscheidenden Beitrag zur Rekonstruktion wichtiger Darmstädter Zeitzeugnisse leisten.“

Unbekannte hatten im Dezember 2017 auf dem Waldfriedhof drei tonnenschwere Bronzereliefs gestohlen, die zur Gedenkstätte für die Opfer des Krieges – und hier besonders der Opfer des Bombenangriffs vom 11. auf den 12. September 1944 – gehören. Die Tat wurde von Mitarbeitern des Grünflächenamts entdeckt und hat sowohl beim Magistrat der Wissenschaftsstadt Darmstadt als auch bei Bürgern Entsetzen und Abscheu ausgelöst.

Die Figurengruppe „Opfer“ des Darmstädter Bildhauers Fritz Schwarzbeck (1902-1989), die aus drei im Boden eingelassenen Bronzereliefs besteht, wurde 1958 geschaffen und in die Gestaltung der Begräbnis- und Gedenkstätte für die Toten der Brandnacht einbezogen. Auf dem kreisförmigen Feld waren 1944/45 über zehntausend Todesopfer vor allem des schwersten Angriffs vom September 1944 bestattet worden. Außerdem befinden sich daneben die Ruhestätten von Zwangsarbeitern sowie Soldaten aus beiden Weltkriegen. Der Materialwert der Bronzefiguren beträgt etwa 30.000 Euro.


Literarischer März: 357 Dichter und Dichterinnen bewerben sich um den Leonce-und-Lena-Preis 2019

Der renommierte Darmstädter Leonce-und-Lena-Preis geht in die nächste Runde: 357 Dichterinnen und Dichter bewerben sich um die im Jahr 2019 erneut zu vergebende Auszeichnung. Die Wissenschaftsstadt Darmstadt verleiht sie im Rahmen des Lyrikwettbewerbs „Literarischer März“, die im kommenden Jahr am 29. und 30. März ausgetragen wird.

„Die hohe Zahl der Bewerber zeugt nicht nur vom Stellenwert dieses Wettbewerbs, sie steht auch dafür, wie lebendig die literarische Tradition Darmstadts ist“, sagt Oberbürgermeister Jochen Partsch. „Den ,Literarischen März‘ gibt es seit nunmehr fünfzig Jahren; mit dem Leonce-und-Lena-Preis würdigt Darmstadt jeweils von Neuem das Ringen um einen gleichermaßen innovativen wie poetischen Ausdruck des spannungsgeladenen Verhältnisses zwischen Individuum und Gesellschaft. Ganz im Sinne Georg Büchners, von dessen melancholischem Lustspiel ,Leonce und Lena‘ sich der Preis den Namen leiht, ist der ,Literarische März‘ stets auch politisch zu verstehen – ein lyrisches Spiegelbild des je aktuellen gesellschaftlichen Diskurses, mag er im Gedicht auch noch so versteckt scheinen.“

Vor der Kür steht die Arbeit der Jury. Die Preisrichter haben die Gedichte von 357 Einsendern zu beurteilen; 199 der Verfasser sind Frauen, 158 Männer. Mit 284 Autoren steht Deutschland an der Spitze, 53 kommen aus Österreich und zwölf aus der Schweiz. Zwei Bewerbungen trafen aus Frankreich ein; jeweils eine Bewerbung kam aus Argentinien, Dänemark, Italien, Norwegen, Polen und den USA. Unter den deutschen kommen die meisten Bewerbungen (51) aus Berlin. Immerhin vier der Dichter und Dichterinnen haben ihren Wohnsitz in Darmstadt.

Wie bereits beim letzten Wettbewerb, sind auch in diesem Jahr sechs Bewerbungen aus einer Behinderteneinrichtung der Medienwerkstatt Lebenshilfe in Lieboch, Österreich, eingegangen. Dort schreiben Menschen mit Behinderungen zusammen mit Autoren Gedichte und Kurzgeschichten. Zum zweiten Mal in der 50jährigen Geschichte des ,Literarischen März‘ bewerben sich geistig beeinträchtigte Menschen mit ihren Gedichten um den Leonce-und-Lena-Preis; „das sehen wir mit großem Respekt und mit Freude“, so OB Partsch.

Der Jury des „Literarischen März“ 2019 gehören die langjährigen Lektoren des Wettbewerbs Christian Döring und Hanne F. Juritz an. Nach dem Ausscheiden von Fritz Deppert wurde Kurt Drawert neu in das Gremium berufen. Das Trio entscheidet bis Mitte Dezember 2018, welche Lyrikerinnen und Lyriker eingeladen werden. Die ausgewählten Autorinnen und Autoren unter 35 Jahren werden dann am 29. und 30. März 2019 in der Centralstation in öffentlichen Lesungen gegeneinander antreten.

Die Jury:
Hanne F. Juritz ist Verfasserin von Erzählungen, Essays und Gedichten, Mitglied der Darmstädter Sezession und der „Darmstädter Jury“, die das „Buch des Monats“ wählt. Christian Döring ist seit 2011 Herausgeber und Verlagsleiter der „Anderen Bibliothek“. Kurt Drawert, ist Autor von Lyrik, Prosa, Dramatik und Essays sowie Leiter des Zentrums für junge Literatur in Darmstadt.


Familie Merck spendet 3,5 Millionen Euro für Besucherzentrum Mathildenhöhe

Anlässlich des 350-jährigen Unternehmensjubiläums stellt die Familie Merck der Stadt Darmstadt 3,5 Millionen Euro in Form einer Spende zur Verfügung. Das Geld wird dem geplanten Besucherzentrum Mathildenhöhe zugutekommen.

„Wir sind eine Darmstädter Familie und der Stadt seit nunmehr 350 Jahren eng verbunden. Dies möchten wir auch durch unsere finanzielle Zuwendung unterstreichen und dazu beitragen, auf der historischen Mathildenhöhe weitere Schritte in die Zukunft zu gehen“, sagte Dr. Frank Stangenberg-Haverkamp, Vorsitzender des Vorstands und des Familienrates der E. Merck KG.

„Mit dieser beeindruckenden Geste zeigt die Familie Merck zum wiederholten Mal, dass sie der Stadt und ihren Bürgerinnen und Bürgern etwas zurückgeben möchte und manifestiert im Jubiläumsjahr des Unternehmens Merck ihre hohe Identifikation mit dem Standort Darmstadt. Für die Unterstützung möchte ich mich, auch vor dem Hintergrund des aktuell laufenden Welterbe- Verfahrens, im Namen der Stadt und ihrer Bürgerinnen und Bürger recht herzlich bedanken“, sagte Oberbürgermeister Jochen Partsch.

Das geplante Besucherzentrum Mathildenhöhe soll bis 2021 errichtet werden. Es ist ein wichtiger Bestandteil im Rahmen der Bestrebungen, die Künstlerkolonie in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufzunehmen.