Heidelberg – Informationen und Neuigkeiten aus der Stadt und den Stadt-/Ortsteilen.


Leitungsarbeiten in der Plöck pausieren zum Heidelberger Herbst – Bauende voraussichtlich Anfang November

Seit Ende Juli 2018 werden in der Plöck zwischen Sankt-Anna-Gasse und Nadlerstraße Fernwärmeleitungen verlegt. Hierfür ist die Straße im genannten Bereich gesperrt. Da die Plöck während des Heidelberger Herbsts am Samstag und Sonntag, 29. und 30. September, einen wichtigen Rettungsweg darstellt, werden die Bauarbeiten zum Festwochenende pausieren: Die Baugruben werden vor der Veranstaltung provisorisch geschlossen, so dass die Plöck für Rettungsfahrzeuge nutzbar sein wird.

Am Montag, 1. Oktober 2018, wird der Abschnitt für den Auto- und Radverkehr wieder voll gesperrt. Die Umleitungsregelung bleibt bestehen: Die Zufahrt zur Plöck ist über die Friedrich-Ebert-Anlage und die Nadlerstraße möglich, die Einbahnregelung in der Nadlerstraße wird für die Dauer der Arbeiten umgedreht. Das Parkhaus P7 Kaufhof ist über die Nadlerstraße erreichbar. Für den Radverkehr ist eine Umleitung ausgeschildert. Der Durchgang für Fußgängerinnen und Fußgänger in der Plöck ist jederzeit möglich, die Geschäfte sind erreichbar.

Im Anschluss an die Leitungsarbeiten wird die Fahrbahnoberfläche zwischen Sofienstraße und Nadlerstraße komplett erneuert. Voraussichtlich Anfang November 2018 sind die Arbeiten beendet, so dass die Plöck wieder für den Verkehr freigegeben werden kann.


Große Herbst-Tauschbörse im Haus der Jugend

Die große Herbst-Tauschbörse für Kinderkleidung und -spielsachen findet am Sonntag, 7. Oktober 2018, im Haus der Jugend, Römerstraße 87, statt. Das Haus ist von 10 bis 15 Uhr geöffnet. Die Standgebühr beträgt wahlweise 7,50 Euro oder einen selbstgebackenen Kuchen in entsprechendem Gegenwert. Die Backzutaten sind auszuweisen. Kommerzielle Anbieterinnen und Anbieter sind bei der Tauschbörse nicht zugelassen. Das selbstverwaltete Jugendcafé „Plan B“ ist während der Veranstaltung geöffnet.


Sportlicher Spatenstich

Baubeginn der Großsporthalle: Am 21. September stachen Heidelberger Sportler sowie ein Spieler der MLP Academics Heidelberg und das Maskottchen der Rhein- Neckar Löwen den Spaten. Die Vertreter der Stadt, des Bauherrn und des Bauunternehmens übernahmen die künftigen Sportgeräte.

Mehr als jeder vierte Heidelberger ist rechnerisch in einem Sportverein aktiv – die rund 120 Sportvereine der Stadt haben rund 45.000 Mitglieder. Für sie wie für den Schulsport reichen die Kapazitäten der vorhandenen Sportstätten längst nicht mehr aus. Zudem bietet keine Halle in der Stadt die Möglichkeit, Sportveranstaltungen mit mehr als 1.500 Zuschauern abzuhalten.

Dies wird sich grundlegend ändern: Im September 2018 beginnt der Bau der Großsporthalle im Heidelberg Innovation Park (hip) an der Speyerer Straße. Fertiggestellt werden soll sie voraussichtlich im Dezember 2019. Rund 80 Vertreter der Stadt Heidelberg, von Sportvereinen sowie Baubeteiligte feierten am 21. September den Spatenstich. Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner, Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck und Bürgermeister Hans-Jürgen Heiß unterstrichen mit ihrer Teilnahme die Bedeutung des Projekts für die Stadt Heidelberg.

„Die Großsporthalle ist ein Meilenstein für die Sportstadt Heidelberg. Sie wird künftig das neue Zuhause für den Breiten- und Spitzensport in unserer Stadt bilden. Hier erhalten die Heidelberger Vereine und Schulen die dringend benötigten Sportflächen, um sich weiterentwickeln und neue Angebote für alle Generationen schaffen zu können. Daneben wird die Großsporthalle auch dem traditionsreichen Basketball-Standort Heidelberg hervorragende Entwicklungsperspektiven bieten. Die Sportfans können sich auf hochklassigen Spitzensport freuen“, sagt Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner.

Schul-, Vereins- und Profisport

Die multifunktionale Sporthalle erfüllt sowohl die Bedürfnisse des Schul- und Vereinssports als auch die Anforderungen der Basketball- und Handballligen. An 260 Tagen im Jahr wird die Halle für Schul- und Vereinssport zur Verfügung stehen. Darüber hinaus werden die MLP Academics Heidelberg und die Rhein-Neckar Löwen hier Spiele austragen. Zudem ist sie flexibel in der Inneneinrichtung geplant, damit auch kulturelle Veranstaltungen stattfinden können.

Verschiebbare Teleskoptribünenanlagen ermöglichen Spielfelder mit variablen Abmessungen. Bei Basketballspielen wird es 2.884 Sitz- und 2.116 Stehplätze geben (insgesamt 5.000 Plätze). Bei Handballspielen werden es 2.658 Sitz- und 1.476 Stehplätze sein (insgesamt 4.134 Plätze). Der Hospitality-Bereich bietet einen Business Club für 250 Besucher, 6 Logen und 140 Business Seats. Es gibt 4 Vereinsumkleiden, 2 Profiumkleiden, Catering-Bereiche mit Regenerationsküchen, Satellitenküchen, Kioske und 4 Büroeinheiten.

Architektur

Die Halle beruht auf den Vorentwürfen von Turkali Architekten aus Frankfurt. Gebaut wird sie von der BAM Sports GmbH, die weltweit Sportstadien und Hallen errichtet. Sie hat den Entwurf mit dem Büro Architektur Concept weiterentwickelt und hinsichtlich der Funktionen, Anforderungen der Hauptnutzer und Kosten optimiert.

Die städtebaulich gewünschte Solitärwirkung entfaltet die Halle durch ihre klare Gliederung mit deutlich ablesbaren Funktionen und die minimierte Hüllfläche. Die Fassade ist zweigeteilt: Im unteren Bereich besteht sie aus Glas, im oberen aus einer wärmegedämmten Fassade aus Metallkassetten. Durch die Verglasung öffnet sich das Erdgeschoss nach außen und ermöglicht Einblicke bis in den Halleninnenraum. Das Gestaltungskonzept setzt auf wenig Materialien und eine zurückhaltende Farbgebung.
Das Eingangsniveau der neuen Halle liegt etwa 1,50 Meter oberhalb der umgebenden Plätze und wird über eine großzügige Treppenanlage mit seitlichen Rampen barrierefrei erschlossen. Die verschiedenen Ebenen trennen die Spieler und die Besucher. Über die Haupteingangsebene sind alle Einrichtungen der Halle barrierefrei erreichbar.

Plus-Energie-Gebäude

Auch beim Energieverbrauch ist die Großsporthalle ambitioniert: Sie wird hinsichtlich Primär- und Endenergie ein Plus-Energie-Gebäude sein. Dies ist möglich durch eine luftdichte Bauweise und ein optimiertes Dämmkonzept bei gleichzeitiger eigener Stromerzeugung und einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Eine großflächige Fotovoltaik-Anlage auf dem Dach erzeugt Strom sowohl für die Halle als auch das Quartier, weshalb sie in das lokale Stromnetz eingebunden wird.

Außerdem ist die Halle angeschlossen an das Fernwärmenetz und an die Fernkältestation im benachbarten Parkhaus. Bei der Nutzung durch Schulen und Vereine kann die Halle ausreichend über die Fenster belüftet werden. Nur bei Bundesligaspielen und Großveranstaltungen wird sie über die Lüftungsanlage gekühlt. Die Lüftungsanlage kann über 75 Prozent der Wärme aus der verbrauchten Luft wieder zurückgewinnen.

Bauherr BSG

Die GGH bzw. ihre Tochtergesellschaft BSG, Bau- und Servicegesellschaft mbH, arbeitet seit Ende 2013 an den Vorbereitungen und Planungen des Hallenneubaus mit. 2016 hat der Gemeinderat die BSG mit dem Bau und Betrieb der Großsporthalle beauftragt. Damit betreut sie für die Stadt ein weiteres großes Infrastrukturprojekt nach der Sanierung der Internationen Gesamtschule in Rohrbach, dem Bau des Bildungs-, Betreuungs- und Bürgerhauses B3 in der Bahnstadt oder der Sanierung und Ergänzung des Theaters und Philharmonischen Orchesters.

Heidelberg Marketing ist der Dienstleistungspartner für den Eventbetrieb und das Veranstaltungsmanagement. Die Stadt Heidelberg mietet für zunächst 30 Jahre Hallenkapazitäten für den Schul- und Vereinssport im zeitlichen Umfang eines jährlich fortzuschreibenden Belegungsplanes.

„Wir leisten mit unseren vielfältigen Tätigkeiten einen wichtigen Beitrag zur Lebensqualität Heidelbergs“, so Peter Bresinski, Geschäftsführer der GGH und der BSG. „Sport spricht einen Großteil der Menschen an – unabhängig davon, wie alt sie sind, was sie beruflich machen oder wie viel Geld sie verdienen. Sport verbindet und bringt die Menschen zusammen. Deshalb freuen wir uns besonders, mit der Großsporthalle nun auch diesen Aspekt des Lebens der Menschen in Heidelberg zu fördern.“

Quelle: BSG Bau- und Servicegesellschaft mbH Heidelberg Bergheimer Straße 109 69115 Heidelberg


Leidenschaftlicher Demokrat und kritischer Künstler – Klaus Staeck mit Richard-Benz-Medaille der Stadt Heidelberg ausgezeichnet

Für seine großen Verdienste um Kunst und Kultur hat Professor Klaus Staeck die Richard-Benz-Medaille der Stadt Heidelberg erhalten. Der 80-jährige Künstler, Grafiker, Jurist, Verleger und Kulturpolitiker nahm die Auszeichnung am 21. September 2018 im Heidelberger Rathaus aus den Händen von Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner entgegen. Staeck ist der 15. Träger der Medaille, die seit 1976 von der Stadt vergeben wird.

Ein lebendiger Geist

Oberbürgermeister Prof. Dr. Würzner würdigte bei der Verleihung im Großen Rathaussaal Staecks Engagement für die Stärkung der Demokratie. Staeck rufe dazu auf, sich in die Politik einzumischen und Verantwortung zu übernehmen. Als langjähriger Präsident der Akademie der Künste in Berlin habe er Einfluss auf die Kulturpolitik genommen. Dabei sei Staeck seinem Wohnort Heidelberg, der auch Sitz seiner Edition ist, stets zugewandt geblieben. „Sie sind Designer, Grafiker, Verleger, Karikaturist, Jurist. Doch in erster Linie sind Sie überzeugter Demokrat, einer, der den Mund aufmacht, der kritisiert, anprangert und aufdeckt. Ein unruhiger und bewegter Geist, ein lebendiger Geist. Damit passen Sie gut zu Heidelberg“, so Würzner.

Künstler mit sicherer politischer Urteilskraft

Prof. Dr. Jochen Hörisch vom Seminar für deutsche Philologie der Universität Mannheim hob in seiner Laudatio Staecks politische Urteilskraft als Künstler hervor, die ihn zu einem „Unikat“ mache. „Man muss sich vergegenwärtigen, wie selten die Koinzidenz eines ästhetisch bedeutenden Werkes und sicherer politischer Urteilskraft ist, um die Sonderrolle von Klaus Staeck in der ästhetischen wie der politischen Sphäre zu ermessen“, sagte Hörisch. In Zeiten, in denen Fake-News zum Normalfall würden, sei seine Kunst aktueller und wichtiger denn je. „Klaus Staeck ist auch als Bild- und Wort-Künstler ein Jurist, der an Gerechtigkeit glaubt, sie einfordert und fördert, ein auch in diesem Sinne bildender Künstler, der souverän Sachverhalte und Tatbestände aufklärt und erhellt“, so Hörisch.

Klaus Staeck ist einer der bekanntesten lebenden Heidelberger Künstler und Kulturpolitiker, er genießt international höchstes Ansehen. Sein Markenzeichen ist die politische Plakatkunst. Staeck wurde 1938 in Pulsnitz bei Dresden geboren und wuchs in Bitterfeld auf. 1956 siedelte er in die Bundesrepublik über. Staeck, der 1956 nach Heidelberg kam, hier Jura studierte, einen Verlag gründete und 1960 erstmals in der Stadt ausstellte, machte sich seit den 70er Jahren als Plakatkünstler einen Namen. Eines der berühmtesten Plakate stammt aus dem Bundestagswahlkampf 1972 („Deutsche Arbeiter, die SPD will euch eure Villen im Tessin wegnehmen“). Von 2006 bis 2015 war Staeck Präsident der Akademie der Künste Berlin. Seine Botschaft lautet: Man muss den Worten und den Bildern misstrauen. Die Staeckschen Plakate stehen damit in der Tradition der in der frühen Neuzeit mit der Reformation entstandenen und massenhaft in Umlauf gebrachten Flugblätter und Flugschriften. Themenbereiche, die er behandelt, sind Umwelt, Wirtschaft, Politik, Bildung und Zeitgeschehen, neuerdings kritisieren sie die Macht des Internets und der großen Konzerne Google, Amazon und Twitter.

Richard-Benz-Medaille

Die Stadt Heidelberg verleiht seit 1976 die Richard-Benz-Medaille für besondere Verdienste um Kunst und Wissenschaft. Sie erinnert an den in Heidelberg verstorbenen Germanisten und Kulturhistoriker Richard Benz (1884-1962) und wurde „als Bekenntnis der Stadt zu ihrem kulturellen Leben“ gestiftet. Höchstens zehn lebende Personen können Träger der Medaille sein. Es sind derzeit Michael Buselmeier (2003), Dr. Manfred Lautenschläger (2009), Ute Richter (2013) und Werner Schaub (2016).

Ausstellung im Forum für Kunst

Das Heidelberger Forum für Kunst, Heiliggeiststraße 21, zeigt noch bis 14. Oktober Arbeiten von Klaus Staeck. Zu sehen sind 563 Collagen im Postkartenformat, die Staeck 2017 und 2018 gestaltet hat – alles Unikate, die noch nie in einer Ausstellung der Öffentlichkeit vorgestellt wurden. Infos: www.heidelberger-forum-fuer-kunst.de.