Heidelberg: Die Medizinische Fakultät Heidelberg verabschiedet sich von Prof. Dr. Wolfgang Herzog als Dekan

v.l.: Prof. Dr. Andreas Draguhn, Prof. Dr. Wolfgang Herzog, Dipl. Volksw. Irmtraut Gürkan, Prof. Dr. Annette Grüters-Kieslich, Prof. Dr. Dr. h.c. Bernhard Eitel, Dr. Simone Schwanitz. (Foto: Universitätsklinikum Heidelberg)
v.l.: Prof. Dr. Andreas Draguhn, Prof. Dr. Wolfgang Herzog, Dipl. Volksw. Irmtraut Gürkan, Prof. Dr. Annette Grüters-Kieslich, Prof. Dr. Dr. h.c. Bernhard Eitel, Dr. Simone Schwanitz. (Foto: Universitätsklinikum Heidelberg)

Heidelberg – Mit einer Festveranstaltung am 18. September 2018 verabschiedete sich die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg von Prof. Dr. Wolfgang Herzog als Dekan. Nach vier Jahren wird er das Amt zum Beginn des Wintersemesters am 1. Oktober 2018 offiziell an Prof. Dr. Andreas Draguhn, Direktor am Institut für Physiologie und Pathophysiologie der Universität Heidelberg, übergeben und in den Ruhestand gehen.

In der Amtszeit von Prof. Dr. Wolfgang Herzog wurden bedeutende Projekte und Infrastrukturmaßnahmen für die medizinische Forschung auf den Weg gebracht, viele davon im Wettbewerb mit anderen Standorten. Es gibt jetzt beispielsweise acht Sonderforschungsbereiche unter Leitung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus der Heidelberger Medizin. Heidelberg ist Mitglied eines vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) neu eingerichteten Forschungskonsortiums zur Medizininformatik (HiGHmed). Die Summe eingeworbener Forschungsgelder konnte insgesamt massiv erhöht werden.

„Die Beteiligung an zahlreichen wegweisenden, internationalen Forschungsverbünden sowie das regelmäßig hervorragende Abschneiden der Heidelberger Studierenden im Staatsexamen sind nur zwei Belege für die vielen Stärken der Heidelberger Universitätsmedizin. Der Aufsichtsrat dankt Herrn Prof. Herzog sehr für seinen großartigen Einsatz für Fakultät und Studierende in seiner vierjährigen Amtszeit als Dekan“, sagte die Vorsitzende des Aufsichtsrates des Universitätsklinikums Heidelberg, Ministerialdirigentin Dr. Simone Schwanitz.

Prägende Jahre, die noch lange Wirkung zeigen werden

„Meine Zusammenarbeit mit Wolfgang Herzog in seinen vielfältigen Ämtern und Funktionen war stets von Vertrauen und dem gemeinsamen Interesse an sachorientierten Lösungen geleitet. Als Sprecher des Senats hat er nicht nur die Medizinische Fakultät, sondern die Universität Heidelberg in dankenswerter Weise mitgeprägt“, sagte Prof. Dr. Dr. h.c. Bernhard Eitel, Rektor der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, der Prof. Dr. Wolfgang Herzog anlässlich der Verabschiedung mit der Großen Heidelberger Universitätsmedaille auszeichnete.

Prof. Dr. Annette Grüters-Kieslich, Leitende Ärztliche Direktorin und Vorstandsvorsitzende des Universitätsklinikums Heidelberg, und Irmtraut Gürkan, Kaufmännische Direktorin und stellvertretende Vorstandsvorsitzende, brachten ebenfalls ihren Dank für die sehr gute Zusammenarbeit von Fakultät und Klinikum zum Ausdruck: „Bedeutende Auszeichnungen und Förderungen belegen die herausragende Forschungsarbeit der Heidelberger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in einem Umfeld, das Prof. Herzog als Dekan geprägt hat“, sagte Prof. Annette Grüters-Kieslich. „Mit der konsequenten Umsetzung von Reformen in den human- und zahnmedizinischen Studiengängen hat die Medizinische Fakultät unter seiner Leitung dafür gesorgt, dass die Studienbedingungen in Heidelberg praxisorientiert und fächerübergreifend sind und deutschlandweit als vorbildlich gelten.“

„Wichtig für die weitere Entwicklung des Standortes Heidelberg ist, dass mehrere neue Forschungsgebäude wie beispielsweise das Hopp-Kindertumorzentrum am NCT Heidelberg (kurz: KiTZ) sowie das Zentrum für Integrative Infektionsforschung (CIID) bezogen werden konnten. Wolfgang Herzog hat diese Meilensteine maßgeblich gefördert und unterstützt“, sagte Irmtraut Gürkan.

Zahlreiche Berufungen exzellenter Forscherinnen und Forscher

„Prof. Herzog hat die Menschen in den Mittelpunkt gestellt, die an der Fakultät Forschung und Lehre machen. Er hat durch innovative Konzepte und substanzielle Fördermittel den wissenschaftlichen Nachwuchs gestärkt, insbesondere junge Ärztinnen und Ärzte, die klinische Arbeit und Forschung kombinieren wollen. Das ist eine ganz wichtige Grundlage für die weitere Entwicklung der universitären Medizin in Heidelberg.“, sagte Prof. Dr. Andreas Draguhn, der die Nachfolge von Prof. Dr. Wolfgang Herzog als Dekan antreten wird. Die medizinische Forschung in Heidelberg wurde auch durch zahlreiche Berufungen hervorragender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf Professuren der Medizinischen Fakultät entscheidend verstärkt. Nicht zuletzt war Wolfgang Herzog gemeinsam mit seinen Mitarbeitern wesentlich an der Professionalisierung der medizinischen Lehre beteiligt. Von Heidelberg gingen mit „HeiCuMed“ („Heidelberger Curriculum Medicinale“) und „HeiCuDent“ (Heidelberger Curriculum Dentale“) wichtige Impulse zur Modernisierung des Medizinstudiums in Deutschland aus.

„Forschung muss beim Patienten ankommen“, ist eine seiner Leitlinien

Ein weiterer Schwerpunkt seiner Amtszeit war es, die translationale Forschung voranzutreiben, also die Grundlagenforschung für die Diagnostik und Therapie nutzbar zu machen. „Forschung muss beim Patienten ankommen“, betonte er immer wieder in seinen vielen öffentlichen Vorträgen. Die Zusammenarbeit mit den außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Heidelberg wurde deshalb unter Prof. Wolfgang Herzog deutlich verstärkt. Das mit Hilfe der Krebsstiftung eingerichtete Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg ist zu einem international bedeutenden Zentrum geworden, in dem das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ), das Universitätsklinikum Heidelberg und die Medizinische Fakultät gemeinsam neue Therapiekonzepte entwickeln und den Patienten zur Verfügung stellen. Weitere intensive Kooperationen bestehen mit dem Europäischen Labor für Molekularbiologie (EMBL) und anderen überregional bedeutsamen Einrichtungen. „Allen Berufsgruppen an Fakultät, Klinikum und den Heidelberger Forschungseinrichtungen gilt mein ganz persönlicher Dank“, sagte Prof. Dr. Wolfgang Herzog anlässlich seiner feierlichen Verabschiedung. „Medizin wird von Menschen gemacht – das sollten wir alle nicht vergessen.“