Mainz: Keine Party im Naturschutzgebiet! – Naturschützer fordern Stadt Mainz zum Handeln auf

Mainz – Der Arbeitskreis Umwelt Mombach beteiligte sich am europaweiten Rhine-Cleanup-Tag und half aktiv bei der Säuberung im Naturschutzgebiet Mombacher Rheinufer. Der Verein sieht die Säuberung jedoch nur als einen ersten kleinen Schritt. Die Aufgaben, die sich in diesem Areal stellen gehen weit darüber hinaus.

Das Mombacher Rheinufer ist ein Naturschutzgebiet, das extrem starken Beeinträchtigungen ausgesetzt ist. In jedem Sommer drängen sich in diesem Gebiet z.T. mehrere Hundert Badelustige, Feierwillige und wilde Camper. Zum Teil, wie in diesem Sommer, für viele Wochen ununterbrochen fast Tag und Nacht.

Auch bei extrem trockener Witterung brennen im Auwald Lagerfeuer und Grills. Radios und CD-Player laufen, es werden Partys gefeiert und gar Musikveranstaltungen durchgeführt. Das Holz für die Lagerfeuer stammt meist aus dem geschützten Auwald, Trampelpfade führen tiefer in das Naturschutzgebiet, zu Plätzen an denen Holz besorgt. Unzählige Trampelpfade führen vom Rheinstrand weg ins Schilf oder ins Unterholz. Am Ende der Pfade finden sich Stellen an denen Besucher des Naturschutzgebietes ihre Notdurft verrichten.

All diese Dinge widersprechen dem Sinn des Naturschutzgebietes, einen sicheren Rückzugsraum für Tiere und Pflanzen zu bieten. Sie sind in diesem Naturschutzgebiet verboten oder gar unter Strafe gestellt.

Die vielen Menschen machen das Gebiet besonders für wild lebende Tiere nicht mehr nutzbar. Die Tiere halten i.d.R. einen sicheren Abstand, auch Fluchtdistanz genannt vom Menschen ein. Wenn sich in einem Gebiet wie dem Mombacher Rheinufer nun viele Menschen aufhalten wird diese Fluchtdistanz fast überall unterschritten. Brütende und Nahrung suchende Vögel werden vertrieben viele Pflanzen werden zerstört.
Die Umweltschützer fordern vom zuständigen Ordnungsamt die Durchsetzung der geltenden Schutzbestimmungen. An den Stadtrat adressieren sie die Forderung nach einer ausreichenden Personalausstattung für dieses Amt zu sorgen, dass ausreichende und effektive Kontrollen im kommenden Sommer möglich werden.

Aus Sicht des Arbeitskreises kann nur so verhindert werden, dass die am Mombacher Rheinufer lebenden Tiere und Pflanzen dauerhaft vertrieben und vernichtet werden. „Ziel dieser Maßnahmen muss es sein, dass die Menschen die Arten noch lange in freier Natur erleben können“, betont der Verein in seiner Presseerklärung. „Dazu ist es aber unabdingbar, dass Tiere und Pflanzen eine Chance bekommen zu überleben. Deshalb müssen sie effektiv geschützt werden“.

Dies scheint umso wichtiger, da nur noch wenige Prozent der Fläche unserer Stadt der Natur zur Verfügung stehen. Alle anderen Flächen sind dem Menschen gewidmet, zum Wohnen, für die Industrie, die Landwirtschaft, den Verkehr und die Naherholung. Naturschutzgebiete sind die letzten Rückzugsräume. Sie sind schon heute zu klein, dies bezeugt u.a. das seit vielen Jahren anhaltende extrem starke Artensterben. Diese letzten Flächen müssen in vollem Umfang erhalten werden und vor Zerstörung und Beeinträchtigungen geschützt werden.

Der Arbeitskreis Umwelt Mombach e.V. engagiert sich seit 25 Jahren für Natur und Umwelt in Mainz und Umgebung. Aktuelle Schwerpunkte seiner Arbeit sind der europaweit einzigartige Mainzer Sand, die Storchenwiese in Mombach und Budenheim sowie der Schutz der Gebäudebrüter in Mombach.

Für seine vielfältigen Aktivitäten sucht der Arbeitskreis Helfer und Unterstützer. Menschen mit Fähigkeiten im administrativen Bereich sind ebenso willkommen wir solche, die lieber praktisch arbeiten. Wer auf die eine oder andere Weise beim Arbeitskreis Umwelt aktiv werden möchte, kann sich unter E-Mail: info@akumwelt.de oder Tel.: 06131/685868 melden.

Auch Fördermitglieder sind herzlich willkommen. Unterstützen kann man den Verein auch durch eine Spende auf das Konto
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