Landau: OB Hirsch und Stadtfeuerwehrinspekteur Hargesheimer fordern Notrufvorabfrage für Integrierte Leitstelle Landau

Land kündigt Umsetzung an

Oberbürgermeister Thomas Hirsch (M.) und Stadtfeuerwehrinspekteur Dirk Hargesheimer (l.) beim Vor-Ort-Termin mit Matthias Bruhne, Leiter der Integrierten Leitstelle Landau. (Foto: Stadt Landau in der Pfalz)
Oberbürgermeister Thomas Hirsch (M.) und Stadtfeuerwehrinspekteur Dirk Hargesheimer (l.) beim Vor-Ort-Termin mit Matthias Bruhne, Leiter der Integrierten Leitstelle Landau. (Foto: Stadt Landau in der Pfalz)

Landau – „Wer Hilfe braucht und die 112 wählt, muss sich sicher sein können, dort auch jemanden zu erreichen“: Mit diesen Worten spricht sich Landaus Oberbürgermeister Thomas Hirsch dafür aus, die Integrierte Leitstelle Landau mit einer Notrufvorabfrage auszustatten.

Der Stadtchef hatte sich nach dem Starkregenereignis vom 11. Juni 2018 mit einer entsprechenden Forderung an das Land Rheinland-Pfalz gewandt. Die Landauer Leitstelle ist nach Auskunft des Innenministeriums die einzige Leitstelle in Rheinland-Pfalz, die nicht über ein solches System verfügt. Auch Stadtfeuerwehrinspekteur Dirk Hargesheimer hatte sich im Namen des Arbeitskreises der südpfälzischen Kreis- und Stadtfeuerwehrinspekteure in einem Schreiben an das Ministerium für die Einrichtung einer Notrufvorabfrage stark gemacht. In seiner Antwort sicherte der zuständige Staatssekretär Randolf Stich nun die Prüfung und Veranlassung der notwendigen Schritte zu.

Bei dem Starkregenereignis hatten zahlreiche Bürgerinnen und Bürger versucht, die Landauer Leitstelle zu erreichen. Zeitweise gingen mehr als 20 Anrufe gleichzeitig ein und mussten vom Leitstellenpersonal disponiert und abgearbeitet werden. Das Problem: Da nicht jeder Anruf sofort entgegengenommen werden konnte, die Leitstelle aber auch nicht über eine Anrufvorabfrage verfügt, war der Notruf für einige Bürgerinnen und Bürger nicht zu erreichen. „Es ist uns bewusst, dass bei einem erhöhten Notrufaufkommen nicht jeder Anruf umgehend persönlich entgegengenommen werden kann; jedoch muss sich die Bevölkerung zumindest gewiss sein, die richtige Nummer gewählt zu haben“, bekräftigt OB Hirsch sein Anliegen, dem das Land nun nachkommen will. „Die hilfesuchenden Bürgerinnen und Bürger, die die Leitstelle nicht erreichen konnten, haben zu Recht ihren Unmut geäußert“, so der Stadtchef weiter.

„Das vorhandene System in der Leitstelle erkennt, welche Anruferin bzw. welcher Anrufer am längsten in der «Warteschleife» ist und stellt sie oder ihn dann als nächstes durch“, ergänzt Stadtfeuerwehrinspekteur Hargesheimer. „Legt eine Anruferin bzw. ein Anrufer jedoch auf, weil sie oder er sich nicht sicher ist, die richtige Nummer gewählt zu haben, beginnt die Wartezeit von vorne. Aus diesem Grund ist es nach Ansicht der Kreis- und Stadtfeuerwehrinspekteure der Südpfalz dringend erforderlich, alle Leitstellen in Rheinland-Pfalz mit einer entsprechenden Notrufvorabfrage auszustatten.“

Die Integrierte Leitstelle Landau nimmt unter der Notrufnummer 112 alle nicht-polizeilichen Notrufe entgegen und alarmiert und unterstützt Rettungsdienst, Feuerwehr, THW und/oder Katastrophenschutz. Sie ist für mehr als 460.000 Bürgerinnen und Bürger in den Städten Landau, Pirmasens und Zweibrücken sowie den Landkreisen Südliche Weinstraße, Germersheim und Südwestpfalz zuständig. Jährlich werden im Einzugsgebiet der Landauer Leitstelle über 100.000 Einsätze abgewickelt.