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Rabattaktion für Nachtschwärmer im RMV – S-Bahn-Nachtverkehr gut angelaufen / Sechswöchiger Nacht-Rabatt mit 40-prozentiger Reduzierung auf Tages- und Gruppentageskarten

Seit fast zwei Wochen können die S-Bahnen wieder durch den Frankfurter S-Bahn-Tunnel fahren. Damit konnte der S-Bahn-Wochenend-Nachtverkehr die zweite Stufe starten. Die S-Bahn-Linien S2, S3 und S4 sind nun auf den kompletten üblichen Wegen unterwegs und alle nächtlichen Linien S1-S5 und S8 können über die wichtigen unterirdisch gelegenen Stationen wie Haupt- und Konstablerwache in Frankfurt fahren.

Start des S-Bahn-Nachtverkehrs gefeiert

Den erfolgreichen Start in die zweite Phase des S-Bahn-Nachtverkehrs feierten Oberbürgermeister und RMV-Aufsichtsratsvorsitzender Peter Feldmann, Hessens Verkehrsminister Tarek Al-Wazir, Landrat des Hochtaunuskreises und stellvertretender RMV-Aufsichtsratsvorsitzender Ulrich Krebs, DB-S-Bahn-Chef Christian Roth und RMV-Chef Prof. Knut Ringat mit Gästen aus dem Gesellschafterkreis und Fahrgästen.

Verkehrsminister Tarek Al-Wazir ist von der Bedeutung des S-Bahn-Nachtverkehrs überzeugt: „Der wichtigste Faktor für einen attraktiven Bus- und Bahnverkehr ist das Fahrplanangebot, das durch die verbesserte Finanzierung jetzt endlich ausgeweitet werden kann. Der S-Bahn-Nachtverkehr am Wochenende ist ein beträchtlicher Fortschritt – denn nur wer nach dem Theater-, Kneipen- oder Clubabend mit öffentlichen Verkehrsmitteln wieder nach Hause kommt, wird sie auch für den Hinweg nehmen.“

Tageskarten über RMV-App für Nachtschwärmer günstiger

Im Rahmen der Veranstaltung wurde auch eine Rabattaktion für Nachtschwärmer vorgestellt. „Viele Fahrgäste wissen noch gar nicht, dass nachts S-Bahnen fahren, oder sind vielleicht skeptisch, ob das für sie eine Alternative zum Autofahren ist. Zum Start des durchgängigen Nachtverkehrs gibt es daher einen portemonnaiefreundlichen Nachtschwärmer-Rabatt“, erläutert RMV-Aufsichtsratsvorsitzender Peter Feldmann: „Bei einer Tageskarte für fünf Personen in Frankfurt zahlt jeder nur 1,34 Euro pro Person statt 2,26 Euro normal“, freut sich der Oberbürgermeister.

Auch Landrat Ulrich Krebs betonte die Bedeutung des Nachtverkehrs: „Die Leistung des öffentlichen Nahverkehrs in Frankfurt und der Region ist schon beeindruckend. Mit dem S-Bahn-Nachtverkehr werden Region und Metropolen aber noch besser vernetzt. Ob Heusenstamm oder Kronberg – die S-Bahn bringt die Menschen von Veranstaltungen verlässlich zurück und Frühaufsteher zur Arbeit.“

„An den nächsten sechs Wochenenden“, so RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat, „erhalten Nachtschwärmer zur Einführung der zweiten Stufe des Nachtverkehrs einen 40-Prozent-Rabatt auf Tages- und Gruppentageskarten beim Kauf über die RMV-App.“

Erhältlich ist der Rabatt erstmals in der Nacht von Freitag, 17. auf Samstag, 18. August, letztmalig von Samstag, 22. auf Sonntag, 23. September. Im Gültigkeitsbereich der gekauften Tageskarte zwischen sieben Uhr abends und fünf Uhr morgens sind beliebig viele Fahrten möglich, nur der Kauf muss vor Mitternacht erfolgen. Das Rabattangebot erscheint automatisch beim Kauf von Tages- und Gruppentageskarten als RMV-HandyTicket freitags und samstags zwischen 19 und 23.59 Uhr.

Pro Person kostet so die Fahrt von Oberursel zum Feiern in Frankfurt und zurück beispielsweise nur 5,73 Euro. Innerhalb Frankfurts ist eine Fünfergruppe für 6,78 Euro, also 1,34 Euro pro Nachtschwärmer, unterwegs.

Viele Fahrgäste haben Ticket schon in der Tasche

Für die Fahrt in den S-Bahn-Nachtzügen gelten natürlich auch alle anderen RMV-Fahrkarten ohne Aufpreis. Viele Fahrgäste wie Pendler, Seniorinnen und Senioren mit der 65plus-Karte, Studierende sowie Schülerinnen und Schüler können die Nacht-S-Bahnen mit ihren vorhandenen Fahrkarten aufpreisfrei nutzen. Hierzu gehören auch Besucherinnen und Besucher von Veranstaltungen wie den städtischen Bühnen in Frankfurt oder der Commerzbank-Arena, bei denen mit RMV-KombiTicket die Eintrittskarte zugleich RMV-Fahrkarte ist.


Ausstellung im Römer: IG BCE Bezirk Rhein-Main zeigt Geschichte der Berufstätigkeit von Frauen in der chemischen Industrie am Beispiel Evonik

Am 1. August 1907 wurde mit Fräulein Mathilde Schlichting bei der Degussa AG in Frankfurt, einer der Vorgängergesellschaften von Evonik, erstmals eine Frau angestellt. Sie gehörte damit zu den Pionierinnen der Frauenbeschäftigung in der deutschen chemischen Industrie – und blieb lange eine Ausnahme.

Wie Frauen bei Evonik und den Vorgängergesellschaften Karriere gemacht haben, welche Hürden sie dazu überwinden mussten, das zeigt die Ausstellung „VerSIErt“, die vom 20. bis 30. August (jeweils Montag bis Samstag) zwischen 12 und 20 Uhr kostenlos in den Römerhallen zu sehen ist. Oberbürgermeister Peter Feldmann hat die Ausstellung am Samstag, 18. August, gemeinsam mit Ralf Erkens, Bezirksleiter der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) Bezirk Rhein-Main, Marianne Maehl, Mitglied im Landesbezirksvorstand der IG BCE Frankfurt, Thomas Wessel, Personalvorstand der Evonik Industries AG, Essen sowie der Kuratorin Andrea Hohmeyer, Leiterin des Konzernarchivs, eröffnet.

„Das Unternehmen Evonik hat sich auf den Weg gemacht, die Geschichte von Frauen im Unternehmen historisch aufzuarbeiten. Die Ausstellung ‚VerSIErt – Frauen machen Geschichte bei Evonik‘ zeigt an lebhaften Beispielen den Weg der Frau durch das Unternehmen. 1906 wurde erstmals eine Frau angestellt und 107 Jahre später hat es die erste Frau in den Vorstand geschafft. Sie sehen: Der Weg ist lang und mühsam, aber erfolgreich. Ich freue mich sehr über die Initiative von Ralf Erkens und der IB BCE, die diese Ausstellung erst möglich machte“, sagte Feldmann bei der Eröffnung.

Der Oberbürgermeister betonte zudem, dass Frauen in der Arbeitswelt zum einen Engagement und Durchhaltevermögen brauchen – aber auch Förderung. „Denn es sind immer noch Frauen, die sich hauptsächlich um die Betreuung von Kindern und älteren Angehörigen kümmern. Auch in Frankfurt, wo viele Paare Vollzeitjobs haben, lastet gerade auf Frauen ein hoher Druck, Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen. Hier ist die Politik gefragt, Abhilfe zu schaffen und flexible Betreuungsangebote vorzuhalten“, sagte Feldmann. Doch auch Arbeitgeber seien in der Pflicht, Frauen zu fördern und somit einen wichtigen Beitrag zur Gleichstellung zu leisten.

Das Stadtoberhaupt freut sich, dass die Ausstellung zu Gast in Frankfurt ist. „In diesem Jahr feiern wir 100 Jahre Frauenwahlrecht. Das Historische Museum zeigt ab Ende August hierzu eine Ausstellung. Denn die Frauenbewegung hat eine lange Tradition in unserer Stadt. Zum Frauentag im März waren die 52 Kaiser im Kaisersaal mit Frauenporträts verhüllt.“ Frankfurter Frauen seien stark am Erwerbsleben beteiligt und für Frankfurt wichtig: „Sie sind selbstständig, sehr gut ausgebildet und möchten am Arbeits- und Wirtschaftsleben teilhaben.“

Die Ausstellung der IG BCE Bezirk Rhein-Main passe auch deshalb gut zu Frankfurt, weil die chemische Industrie in der Stadt eine bedeutende Rolle spiele. „Frankfurt ist ein starker Standort der chemischen Industrie mit dem Chemiepark im Westen Frankfurts und ein wichtiger Teil des wirtschaftlichen Erfolgs unserer Stadt. Mit der Öffnung des Rathauses für die Ausstellung bekennen wir uns zum Chemiestandort.“

Ermöglicht wird die Schau durch die IG BCE Bezirk Rhein-Main. Bezirksleiter Ralf Erkens betont: „Als Mathilde Schlichting vor 111 Jahren in das Unternehmen eintrat, war dies keinesfalls eine Selbstverständlichkeit, sondern der erfreuliche Start weiblicher Karrieren in der Arbeitswelt der chemischen Industrie. Heute sind Frauen dort auf allen Ebenen beschäftigt. Auch in Berufen, die noch vor wenigen Jahrzehnten reine ‚Männersache‘ waren, wie der Chemikant oder der Anlagenmechaniker.“

Eine erste regelrechte Beschäftigungswelle von Frauen erlebte die Degussa nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges, als viele an der Front stehenden Männer hauptsächlich durch ihre Ehefrauen, Schwestern oder Töchter ersetzt werden mussten. Den hohen Anforderungen des Unternehmens entsprach auch Irene Görtz, die im April 1916 ihre Arbeit als Direktionssekretärin aufnahm. Sie gehörte zu den wenigen Frauen, die nach Kriegsende nicht entlassen wurden und trug entscheidend zum Aufbau der Patentabteilung der Degussa bei, in der sie mehr als 40 Jahre tätig war.

Evonik ist das erste Chemieunternehmen im deutschsprachigen Raum, das sich in einer Ausstellung intensiv mit der Entwicklung der Beschäftigung von Frauen im eigenen Unternehmen beschäftigt und die historischen Hintergründe aufzeigt. Die Ausstellung gastierte bereits in zahlreichen deutschen Städten und im Europäischen Parlament in Brüssel.

„Die Berufstätigkeit von Frauen ist immer auch ein Abbild der jeweils gültigen gesellschaftlichen Konventionen. Sie ist geprägt von Brüchen und Kämpfen“, sagt Kuratorin Andrea Hohmeyer, die Leiterin des Konzernarchivs von Evonik. „Unsere Ausstellung macht dies deutlich. Sie zeigt, welche Tätigkeiten Frauen ausübten, welche Karrieren ihnen möglich waren und welche Schwierigkeiten sie meistern mussten.“

Zahlreiche Fotos, Dokumente und Ausstellungsstücke belegen dies. So lernen die Besucher unter anderem Thekla Gross kennen, die Anfang der 1940er Jahre die einzige Betriebssanitäterin für über 1.900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Röhm & Haas in Darmstadt war. Oder Helene Dittmer, die zahlreiche Generationen von Laborantinnen und Laboranten am Degussa-Standort Hanau-Wolfgang ausgebildet hat. Vorgestellt wird schließlich auch Ute Wolf, die 2013 als erste Frau in den Konzernvorstand einzog.

Die Ausstellung ist vom 20. bis 30. August, jeweils Montag bis Samstag, zwischen 12 und 20 Uhr in der Römerhalle in Frankfurt zu sehen. Der Eintritt ist frei. Kostenlose Führungen können gebucht werden unter: www.eventbrite.de und dem Suchwort „VerSIErt“.