Bad Dürkheim: Zukunft des Pfalzmuseums gesichert

Vor 20 Jahren Zweckverband gegründet

Pfalzmuseum Bad Dürkheim
Anbau erweitert historische Herzogmühle: Pfalzmuseum für Naturkunde in Bad Dürkheim (Foto: Bezirksverband Pfalz)

Bad Dürkheim – Der Bezirkstag Pfalz sprach sich am 12. März 1998 einmütig dafür aus, für das Pfalzmuseum für Naturkunde in Bad Dürkheim und seine Zweigstelle auf Burg Lichtenberg bei Kusel einen Zweckverband zu gründen, um die Arbeit des Museums in Bad Dürkheim, seiner Zweigstelle auf Burg Lichtenberg bei Kusel und des im Bau befindlichen Urweltmuseums Geoskop für die Zukunft zu sichern.

Die Mitglieder des Zweckverbands – der Bezirksverband Pfalz, die Stadt und der Landkreis Bad Dürkheim, der Landkreis Kusel und der Pollichia-Verein für Naturforschung und Landespflege – steckten mit der Verbandsordnung den Rahmen für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit ab. Nicht mehr der Pollichia-Verein, der seine Sammlungen – Exponate und Bücher – für Ausstellungen und zu wissenschaftlichen Zwecken zur Verfügung stellte, sondern der Zweckverband sollte die Museen betreiben. Die jeweiligen Museumsgebäude blieben im Besitz der Stadt Bad Dürkheim beziehungsweise des Landkreises Kusel. An den Kosten für den laufenden Betrieb ist seitdem die Pollichia bei beiden Museen mit jeweils drei Prozent beteiligt; vom übrigen Betrag übernimmt der Bezirksverband Pfalz jeweils rund 70 Prozent, beim Dürkheimer Museum außerdem die Stadt Bad Dürkheim rund 15 Prozent und der Landkreis Bad Dürkheim rund zehn Prozent, bei den Kuseler Museen der Landkreis Kusel rund 25 Prozent.

Die Verbandsversammlung, die die Angelegenheiten der Museen steuert, setzt sich aus insgesamt 22 Mitgliedern zusammen, wobei der Bezirksverband Pfalz elf, die Stadt Bad Dürkheim drei, der Landkreis Bad Dürkheim zwei, der Landkreis Kusel drei und die Pollichia drei Vertreterinnen beziehungsweise Vertreter entsendet. Die Verbandsversammlung, die mindestens einmal jährlich zusammentritt, wählt beispielsweise den Vorsteher beziehungsweise die Vorsteherin, beschließt den Haushalts- und Stellenplan, stimmt wichtigen Personalentscheidungen zu und verabschiedet jährlich das Arbeitsprogramm für die Museen. Der Verbandsvorsteher vertritt den Zweckverband nach außen und steht dem Personal vor. Die Verwaltung des Bezirksverbands Pfalz führt die Geschäfte des Zweckverbands. Zur fachlichen Beratung wurde außerdem ein wissenschaftlicher Beirat eingerichtet, der sich aus sechs Mitgliedern zusammensetzt, wovon zwei von der Verbandsversammlung und vier von der Pollichia benannt werden.

Im gleichen Jahr, am 28. August wurde auf Burg Lichtenberg das Urweltmuseum Geoskop eröffnet, das Einblicke in die Pfälzer Urzeit vor rund 300 Millionen Jahren gewährt. Der Raum Kusel gilt als eine Hauptfundstätte fossiler Zeugnisse aus dieser Epoche, die auch als „Zeitalter der pfälzischen Dinosaurier“ bezeichnet wird, obwohl die Kuseler Saurier gut 50 Millionen Jahre vor den eigentlichen Dinosauriern gelebt haben. Es gab weder Vögel noch Säugetiere, aber spannend ist die damalige Tier- und Pflanzenwelt allemal. Denn es war die Zeit, als der Ur-Kontinent Pangaea auseinanderbrach und das Leben vom Wasser aus das Land eroberte. Die Pfalz lag damals knapp nördlich des Äquators, es herrschte ein tropisch bis subtropisch warm-feuchtes Klima, und die Landschaft war von starkem Vulkanismus geprägt.

In den Gewässern dieser Zeit tummelten sich Süßwasser-Haie, und an den Seeufern und in den Flussniederungen wuchsen riesige Schachtelhalme und 20 bis 25 Meter hohe Farnbäume. Das Geoskop erweiterte nicht nur das touristische Angebot im Landkreis, sondern dient auch der wissenschaftlichen Forschung. Insgesamt kostete der Glas-Stahl-Beton-Neubau 3,2 Millionen Euro; finanziert wurde er von der EU (1,4 Millionen Euro), dem Landkreis Kusel (knapp 645.000 Euro), dem Bezirksverband Pfalz (gut 600.000 Euro), dem Land Rheinland-Pfalz (gut 320.000 Euro) und über Spenden in Höhe von rund 185.000 Euro. Verwirklicht wurde der Entwurf einer Mainzer Bürogemeinschaft, die den 1993 ausgeschriebenen Architektenwettbewerb gewann. Wichtig war, den flachen Neubau in die vorhandene Topographie einzupassen, damit die Silhouette der Burg optisch nicht verändert wird.