Karlsruhe – Informationen und Neuigkeiten aus der Stadt und den Stadt-/Ortsteilen.


„Herzstück“ gemeinsamer Arbeit – Migrationsbeirat befürwortet erste Fortschreibung des Integrationsplans

Integration setzt Strukturen voraus, die es neu Zugewanderten von Beginn an erleichtern, sich zugehörig und wertgeschätzt zu fühlen und ihnen gleichberechtigte Teilhabe am kommunalen Leben ermöglichen. Seit 2012 hat Karlsruhe einen Integrationsplan, der als Grundlage ganzheitlicher kommunaler Integrationspolitik und Instrument der Steuerung dient. Nach sechs Jahren liegt als weitere Etappe strategischer und nachhaltiger Arbeit dessen Fortschreibung vor – einstimmig befürwortet vom Migrationsbeirat, der den aktuellen Plan unter Vorsitz von Bürgermeister Martin Lenz kürzlich in nichtöffentlicher Sitzung beriet und ihn zur Umsetzung empfahl. Als Rahmen für die kommenden Jahre verankert das „Herzstück unserer gemeinsamen Arbeit“ Integration als kommunales Querschnittsthema, legt als weitere Ziele den Abbau struktureller Defizite und die Entwicklung von Standards in der Projektförderung fest.

Umfassendes Projektmanagement nötig

Alles dies trägt nicht nur die Handschrift von Integrationsbeauftragter Meri Uhlig und ihrer Mitarbeiterin Claudia Schäfer vom Büro für Integration, sondern vieler weiterer am Prozess Beteiligter wie dem Arbeitskreis Migrationsbeirat, Stadtgesellschaft und Verwaltung. Ende letzten Jahres war der Entwurf und seine sieben Handlungsfelder, darunter „Sprache und Bildung“, „Interkulturelle Begegnung“, „Gesundheit, Sport und Senioren“ oder „Rechtliche Integration und Wohnen“ öffentlich vorgestellt und diskutiert worden. Anregungen aus der Veranstaltung flossen in den Plan ein, der Soll- und Ist-Analyse gegenüberstellt, aktuelle Themen gesellschaftlichen Diskurses aufgreift und darauf reagiert. Bespiele sind die systematische Fortentwicklung der Sprachförderung in Kindertagesstätten und Schulen oder der Flüchtlingsfonds. Die Arbeit des Büros für Integration erfordere künftig umfassendes Projektmanagement, so Meri Uhlig in ihren Ausführungen vor dem Migrationsbeirat. Dazu gehörten die verstärkte Evaluation der derzeit 45 Integrationsmaßnahmen, die mit einem Budget von 1,25 Millionen Euro gefördert werden und der Ausbau des Monitorings.


Rahmenpläne bilden Basis für zwei Campus-Bebauungspläne – KIT Campus-Ost und Sport- und Freizeitcampus Durlach „Untere Hub“ im Planungsausschuss / Informationen zu Sophien-Carée

Für den KIT Campus Ost und auch für den Sport- und Freizeitcampus „Untere Hub“ weisen Rahmenpläne in die planerische Zukunft. In nichtöffentlicher Sitzung stimmte der Planungsausschuss letzte Woche unter Vorsitz von Bürgermeister Michael Obert zu, auf Basis dieser städtebaulichen und landschaftsplanerischen Entwürfe nun in das jeweilige Bebauungsplanverfahren zu gehen. Für den KIT Campus Ost auf dem Areal der ehemaligen Mackensen-Kaserne wird das Stadtplanungsamt im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit die Ziele der Planung im Amtsblatt der Stadt Karlsruhe (StadtZeitung) darlegen. Für den Durlacher Sport- und Freizeitcampus ist eine Bürgerversammlung für die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit an der Bauleitplanung vorgesehen, um dem hohen öffentlichen Interesse an diesem Projekt zu entsprechen.

Geordnete und qualitätsvolle Entwicklung für KIT Campus-Ost

Der Rahmenplan für den KIT Campus Ost steht für eine geordnete, tragfähige und qualitätsvolle Entwicklung. Das Räumliche Leitbild weist dem Bereich um den Hauptfriedhof und entlang der Freihaltetrasse Nord ein hohes Entwicklungspotenzial zu.

Seit der Jahrtausendwende wurden hier vom KIT erste universitäre Nutzungen angesiedelt. Heute ist der KIT Campus Ost vor allem Sitz des KIT-Zentrums Mobilitätssysteme und soll als Forschungscampus mit den Schwerpunkten Mobilität, Materialforschung und Industrie 4.0 aufgewertet und gestärkt werden. Auf dem stadtnah gelegenen Areal gibt es unter anderem Überlegungen für ein Motorenlabor und eine Forschungsfabrik. Aber nicht alle künftigen Entwicklungen des gesamten Campusbereichs sind schon abschließend definiert.

Der vom Stadtplanungsbüro MESS im Auftrag des KIT erarbeitete Rahmenplan definiert die mögliche städtebauliche Struktur einschließlich baulicher Dichte und Höhenentwicklung, die Erschließung – inklusive Mobilitätszentrum im südlichen Eingangsbereich – sowie das Freiraumsystem. Im südlichen, von Bestandsbauten mit Denkmalschutzeigenschaft geprägten Bereich sind vor allem Büros und Verwaltungsnutzungen vorgesehen, ergänzt um zentrale Nutzungen wie Veranstaltungs- und Seminarräume. Das Studierendenwerk möchte das ehemalige „Stabsgebäude“ für studentisches Wohnen nutzen. Zusammen mit einem östlich angrenzenden Neubau sollen so bis zu 240 Appartements entstehen. Die Durchführung eines Wettbewerbsverfahrens ist zeitnah vorgesehen.

Im nördlichen Teil wird an variabel entwickelbare Baufelder für großmaßstäbliche Forschungseinrichtungen gedacht. Für die geordnete und zugleich flexible Bebauung auf den nördlichen Baufeldern gibt – ausgehend von den Bestandsstrukturen – ein „Bebauungsraster“ die Richtung vor. Eingebettet ist der Campus in einen Grünsaum. In Ost-West-Richtung bietet ein Grünzug im Areal Aufenthaltsmöglichkeiten. Im Campus selbst soll der „Appellplatz“ zentraler Mittelpunkt werden. Standort-Identität schaffen soll zudem eine differenzierte Abfolge von Plätzen und Freiräumen bis zum Übergang zum Technologiepark.

„Plaza“ als städtebauliche Mitte des Sport- und Freizeitcampus Untere Hub

Für die „Untere Hub“ hat das Planungsbüro HDK DUTT & KIST GmbH Landschaftsarchitekten und Stadtplaner einen städtebaulich-landschaftsplanerischen Entwurf entwickelt. In einem iterativen halbjährigen Prozess bis Frühjahr 2018 waren die betroffenen Vereine, der Ortschaftsrat, das Stadtamt Durlach und städtische Gremien unter Federführung des Stadtplanungsamts beteiligt. Auch die Bürgerschaft wurde durch öffentliche Präsentationen der Entwurfsplanung einbezogen.

Ziel ist, aus der „Unteren Hub“ einen attraktiven Ort mit hoher Aufenthaltsqualität zu entwickeln. Er soll Treffpunkt und Ort für Spiel, Sport und Austausch sein und als Naherholungsgebiet allen offen stehen. Eingeflossen ist das mit den Vereinen abgestimmte Raum- und Flächenprogramm. Idee ist, das neue Sportgelände auf Basis der bestehenden Grabenstruktur mit einer „Campusallee“, einer zentralen „Plaza“, einem „Topos“ und einem umlaufenden „Parcours“ zu entwickeln. Die „Campusallee“ dient der Erschließung, definiert aber auch den soziokulturellen Raum mit Aufenthaltsqualität und öffentlichen Sportangeboten. Die zentral um eine „Plaza“ angeordneten Vereinsheime von ASV, DJK, TC Durlach und Turnerschaft Durlach bilden zusammen mit der Dreifeldsporthalle und Tennishalle die städtebauliche Mitte.

Ein rund 1,6 Kilometer langer Rundweg fasst das Areal. Dieser einseitig von Bäumen gesäumte „Parcours“ ist zugleich Jogging- und Reiterpfad und Spazierstrecke und verknüpft sich im Nordosten und Südwesten mit bestehenden Rad- und Fußwegen. Westlich der Dreifeldsporthalle sind zentral und zugleich kompakt die Parkflächen vorgesehen. Die Haupterschließung für den Kfz-Verkehr erfolgt über die ehemalige B 10. Die Hubstraße soll mit breiterem Gehweg vor allem der fußläufigen Verbindung zur S-Bahnstation „Hubstraße“ und nach Durlach dienen. Das Vegetationskonzept zielt auf eine möglichst große ökologische Vielfalt mit einheimischen und gebietstypischen Pflanzen.

Drei Vorhabensträger planen Wohnen im Sophien-Carrée

Für das Sophien-Carrée zeichnen sich Änderungen ab. Über die intensiven Gespräche in den letzten zweieinhalb Jahren mit und zwischen den Eigentümern des Grundstücks Autohaus Eberhardt Audi Zentrum, der katholischen Kirchengemeinde St. Bonifatius und der evangelischen Stiftung Schönau hatte die Verwaltung den Ausschuss informiert. Letztlich mündete die Kooperation der drei Vorhabensträger in einem gemeinsamen städtebaulichen Rahmenkonzept zur Bebauung und zu den Freiflächen sowie in drei eigenständigen Bauvoranfragen, die Ende Dezember 2017 eingereicht wurden.

Anlass des gemeinsamen Vorgehens: Alle drei sind Eigentümer größerer Grundstücksflächen im Baublock Sophien-, Schiller-, Weinbrenner- und Körnerstraße und tragen sich mit Neubauwünschen bei Abbruch ihrer vorhandenen Bebauung im Inneren. Gemeinsam mit der Stadt einigten sich die Bauherren auf ein gemeinsames Vorgehen, um Bebauung und Freiflächen zugunsten eines Gesamtkonzepts abzustimmen.

In enger Rückkoppelung mit der Stadt wurden von gemeinsam beauftragten Büros das Rahmenkonzept und die Bauvoranfragen erarbeitet. Diese reagieren auf die Bebaubarkeit des Areals, die sich nach alten Baufluchtenplänen sowie den Regeln des Baugesetzbuches für unbeplante Innenbereiche richtet.

Auf dem Audi-Areal sind Wohnungen vorgesehen. Die katholische Kirchengemeinde möchte Gemeindehaus mit Pfarrbüro und Kita präsenter im vorderen Bereich an der Schillerstraße anordnen und über zwei Neubauten im Inneren ebenfalls innerstädtisches Wohnen anbieten. Die evangelische Stiftung möchte ihre Wohnnutzung in der Weinbrennerstraße erneuern und mit zwei Wohngebäuden ergänzen. Die Höhen der Gebäude liegen jeweils unter der Traufe der Nachbarbebauung.

Die Verwaltung prüft nun aufgrund der Bauvoranfragen, ob die Projekte genehmigungsfähig sind. Stand heute würde der Klima- und Artenschutz mit der Umsetzung des Rahmenkonzepts unterm Strich profitieren. Dabei haben die Vorhabenträger signalisiert, dass sie weitere gutachterliche Empfehlungen zur Klimaökologie übernehmen werden. Aufgrund des derzeit hohen Versiegelungsgrades insbesondere auf dem Autohaus-Grundstück gäbe es im Block auch eine deutliche Verbesserung des Grünhaushalts.


Durlach flimmert. Kino, Film, Vergnügen 1945-1980 – Führung durch die Sonderausstellung des Pfinzgaumuseums

Der Kino- und Filmkultur in Durlach widmet sich Eva Unterburg am Sonntag, 15 Juli, um 11.15 Uhr bei einer Führung durch die Sonderausstellung „Durlach flimmert. Kino, Film, Vergnügen 1945-1980“ im Pfinzgaumuseum.

Beleuchtet werden Akteure und Geschich­ten der Durlacher Kinoszene vom Neuanfang nach dem Zweiten Welt­krieg über die Zeit des „Kino­booms“ bis zur Schließung der letz­ten Durlacher Spiel­stätte im Jahr 1980.

Der Eintrittspreis für die Ausstellung beträgt zwei Euro, ermäßigte Tickets kosten nur einen Euro. Die Führung selbst ist kostenfrei.