Mannheim: Roman Herzog Institut zeichnet Wissenschaftlerin der Universität Mannheim mit Forschungspreis Soziale Marktwirtschaft aus

Für Ihre Habilitationsschrift zu Fragen der Unternehmensverantwortung erhält die Mannheimer Wissenschaftlerin Prof. Dr. Laura Marie Edinger-Schons den dritten Preis

Roman Herzog Forschungs­preisträgerin: Prof. Dr. Laura Marie Edinger-Schons (Foto: Felix Zeiffer)
Roman Herzog Forschungs­preisträgerin: Prof. Dr. Laura Marie Edinger-Schons (Foto: Felix Zeiffer)

Mannheim – Das Roman Herzog Institut (RHI) hat heute in München vier jungen Wissenschaftlern den Roman Herzog Forschungspreis Soziale Marktwirtschaft 2018 verliehen. Unter den Preisträgern ist auch die Betriebswirtin Prof. Dr. Laura Marie Edinger-Schons, Inhaberin des Lehrstuhls für Corporate Social Responsibility an der Universität Mannheim.

Bei dem Roman Herzog Forschungspreis handelt es sich um eine der höchstdotierten Auszeichnungen auf dem Gebiet der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. fördert und unterstützt den Roman Herzog Forschungspreis Soziale Marktwirtschaft, der zum fünften Mal verliehen wird. Die feierliche Preisverleihung gestalteten neben dem Vorstandsvorsitzenden des RHI, Prof. Randolf Rodenstock, unter anderem vbw Präsident Alfred Gaffal, sowie Prof. Dr. Christoph M. Schmidt, Präsident des RWI, Professor für Wirtschaftspolitik und angewandte Ökonometrie an der Ruhr-Universität Bochum und Vorsitzender der fünf Wirtschaftsweisen.

Prof. Dr. Laura Marie Edinger-Schons, die ihre Arbeit an der Ruhr-Universität Bochum vorgelegt hat, erhält für Ihre Arbeit einen von zwei dritten Preisen. Sie diskutiert in ihrer Habilitationsschrift „Essays on Corporate Social Responsibility (CSR) and Marketing“ Fragen der Unternehmensverantwortung und untersucht, wie Unternehmen den Erwartungen ihrer Anspruchsgruppen gerecht werden können. Ihre weitere Forschung fördert das RHI mit einem Preisgeld von 5.000 Euro.

Die weiteren Preisträger 2018 und ihre Arbeiten:

  • Preis (Preisgeld 20.000 Euro): Dr. Heiko Burret für seine Dissertation „Fiscal Rules and Fiscal Sustainability“. Darin macht er deutlich, dass die Sicherung der Tragfähigkeit der öffentlichen Finanzen für die Funktions- und Leistungsfähigkeit der marktwirtschaftlichen Ordnung unverzichtbar ist. Außerdem widmet er sich in seiner Arbeit einer „Aktualisierung“ der wissenschaftlichen Grundlage der Sozialen Marktwirtschaft.
  • Preis (Preisgeld 10.000 Euro): Prof. Dr. Korbinian von Blanckenburg für seine Habilitation „Entwicklung von wettbewerbsökonomischen Methoden zur Aufdeckung und Minderung von Marktmachtmissbrauch“. Darin zeigt er Wege auf, um Wettbewerbsdefekte zu identifizieren und analysiert einschlägige empirische Fallbeispiele. Dabei geht es vor allem um Wettbewerbspolitik und Kartellbildung.
  • Weiterer dritter Preis (Preisgeld 5.000 Euro): Dr. Marta Castelon LL.M. untersucht in ihrer am Max-Planck-Institut für Steuerrecht und Öffentliche Finanzen verfassten Dissertation „International Taxation of Income from Services under Double Taxation Conventions – Development, Practice and Policy“ die Herausforderungen der Digitalisierung für das Steuerrecht – eine zentrale Fragestellung für die Soziale Marktwirtschaft in den kommenden Jahren.

Weil beide drittplatzierte Arbeiten ein hohes, gleichrangiges wissenschaftliches Niveau zeigen, hat sich die Jury entschieden, sie jeweils mit einem dritten Platz auszuzeichnen und das Preisgeld in diesem Jahr entsprechend aufzustocken.

„Die Soziale Marktwirtschaft wird in Deutschland – dem Land, in dem sie entstanden ist – immer wieder kontrovers diskutiert. Sie wird einerseits als überholt und andererseits als reformfähig porträtiert. Fest steht: Die Soziale Marktwirtschaft ist Grundlage für Wohlstand und Beschäftigung sowie für Wettbewerb, Verantwortung und soziale Teilhabe“, erklärte Prof. Randolf Rodenstock. „Aber die Soziale Marktwirtschaft steht auch vor großen Herausforderungen. Um die komplexen Aufgaben zu lösen, die vor uns liegen, braucht es den Mut zum Umdenken. Die diesjährigen prämierten Arbeiten zeigen genau diese vielfältigen Herausforderungen auf, vor denen unser Wirtschaftssystem steht – und sie skizzieren konkrete Lösungsansätze.“

Ausschreibung für 2019 gestartet

Im Rahmen der diesjährigen Preisverleihung schrieb das RHI zudem offiziell den Forschungspreis 2019 aus. Von heute an können bis zum 31. Dezember 2018 Dissertationen und Habilitationen für den Forschungspreis Soziale Marktwirtschaft 2019 eingereicht werden. Selbstbewerbungen sind ebenso möglich wie Vorschläge von Fakultäten und Instituten. Rodenstock betonte die Interdisziplinarität des Preises: „Unsere Auszeichnung ist bewusst kein eng abgegrenzter Fachpreis, sondern er richtet sich an Wissenschaftler aller Disziplinen, die sich mit der Weiterentwicklung der Sozialen Marktwirtschaft beschäftigen. Wichtig ist, dass sich die Forschungsarbeiten intensiv mit dem Themenkomplex Soziale Marktwirtschaft auseinandersetzen. Außerdem spielt für die Jury die Umsetzbarkeit und Praxisnähe der Forschungsergebnisse eine große Rolle.“ Weiterführende Informationen stehen unter www.romanherzoginstitut.de/forschungspreis bereit.