Heidelberg: Shumpei Nemoto – „It captures me, it moves me and it’s gone“

Celebration No1 - 30 Jahre UnterwegsTheater

Shumpei Nemoto (Foto: UnterwegsTheater Heidelberg)
Shumpei Nemoto (Foto: UnterwegsTheater Heidelberg)

Heidelberg. Shumpei Nemoto begann mit seiner Ausbildung zum Tänzer am Nemoto Ballet Studio in Japan und ging dann an die English National Ballet School in London, bis er vom Royal Ballet als Tänzer aufgenommen wurde. Weitere Stationen waren die Deutsche Oper am Rhein in Düsseldorf und das Cullberg Ballet in Stockholm.

Im Jahr 1999 wurde er mit dem Espoir prize beim Prix de Lausanne ausgezeichnet. Zudem erhielt er 2011 den 2. Preis bei der No Ballet International Choreographic Competition und 2014 den 3. Preis bei der gleichen Competition sowie den Production Prize. Seit 2010 unterrichtet und choreographiert er und produziert Videos in Europa und Asien. In Heidelberg war er 2015 und 2017 zu Gast als Residenzkünstler im Choreographischen Centrum.

Shumpei Nemoto zeigt in der HebelHalle das Ergebnis seiner Recherche „It moves me, it captures me and it´s gone“, einer raffinierten Arbeit mit Videokameras und Tanz, die den Protagonisten bis in die Unendlichkeit zu vervielfältigen scheint.

Shumpei Nemoto: „It captures me, it moves me and it’s gone“ ist ein Projekt, das verschiedene Wege untersucht, in denen Videoprojektionen und live-video-Material die live-Aktionen auf der Bühne aufnehmen und transformieren können. Dabei wird eine Videokamera benutzt, die die live Performance aufnimmt und sogleich auf eine Leinwand projeziert. Die von der Kamera aufgenommenen Bilder können durch Computerprogrammierung so verändert werden, eine Verzögerung zu erzeugen, die eine Zeitverschiebung zwischen der Live Performance und den live Videobildern kreiert. Als Resultat kann dies die Wahrnehmung des Zuschauers von Zeit und Raum strapazieren.
Was mich bei dieser Arbeit interessiert ist die Frage, “ist was wir sehen, was es ist?” oder “was wir denken, dass es ist, ist, was es ist?“ Ich glaube fest daran, dass Sinn und Zweck von Tanz mehr sein kann als nur der Ausdruck von Schönheit und ich würde gern den Fokus auf das Thema der Uneindeutigkeit lenken und in die weiten Möglichkeiten tauchen, die zwischen den Dingen stehen.“