Theorie muss sein
Theorie muss sein

Friedberg (ots) – Blick nach links, Blick nach rechts, Blick nach links – alles frei – dann zügig und auf direktem Weg über die Straße gehen. Wie man eine Straße richtig überquert, das wissen die Schulanfänger des Kindergartens in Bleichenbach und des Waldkindergartens in Büdingen nun ganz genau. Am Dienstag haben sie nämlich gemeinsam mit der Polizei geübt.

Schulwegtraining
Schulwegtraining

Im besten Fall gibt es eine Ampel, vielleicht hilft wenigstens ein Zebrastreifen, oft aber ist gar nichts vorhanden, was den kleinen Verkehrsteilnehmern bei der Überquerung einer Straße hilft. Wenn es für die “Großen” der Kindergärten nach den Sommerferien in die Schule geht, dann werden sie ihren Schulweg zu Recht allein zurücklegen wollen. Damit sie dabei die wichtigsten Verkehrsregeln als Fußgänger kennen, haben die Vorschulkinder der zwei Kindergärten am Dienstag mit Jürgen Sill vom Verkehrsdienst der Wetterauer Polizei geübt. Am Ende bekamen sie alle den “Fußgänger-Führerschein” überreicht, denn sie haben das richtig gut gemacht.

Schulwegtraining
Schulwegtraining

Eigentlich ist es ganz einfach eine Straße zu überqueren, schnell haben sich die 15 Vorschulkinder aus Bleichenbach und dem Waldkindergarten aus Büdingen, die zu Besuch waren, die Regeln dafür erarbeitet. Das eigentliche Problem sind eher die anderen Verkehrsteilnehmer. Viele gehen mit schlechtem Beispiel voran, überqueren Straßen neben vorhandenen Querungshilfen oder gehen bei Rot über die Ampel. Manche sind im Straßenverkehr so abgelenkt, dass sie die querenden Fußgänger zu spät sehen oder müssen unbedingt noch schnell bei “dunkelgelb” über die Ampel fahren. Jürgen Sill machte daher den Kindern klar, dass sie lieber einmal mehr schauen bevor sie eine Straße überqueren, um wirklich sicher zu sein.

Schulwegtraining
Schulwegtraining

Da alle Theorie recht grau ist, übten die Kinder gemeinsam mit dem Polizeihauptkommissar und ihren Erzieherinnen dann ganz praktisch im echten Straßenverkehr. Mit Warnwesten ausgestattet – über das Thema Sichtbarkeit hatten sie zuvor auch gesprochen – querten sie Straßen mit und ohne Ampeln und lernten auch, dass an Hofeinfahrten und hinter geparkten Autos Gefahr besteht übersehen zu werden. Schnell gewannen die Kinder Sicherheit beim Anwenden des Gelernten und werden ganz sicher auch zu Hause Eltern und Verwandte mit ihrem neuen Wissen “erziehen”, wenn diese sich nicht an die Fußgänger-Regeln halten. Denn das wichtigste für Große und Kleine ist immer: Unversehrt nach Hause kommen.

Beim Schulwegtraining mit der Polizei lernen die Kleinen übrigens noch eine ganz wichtige Sache: Die Polizei ist ihr Freund und Helfer, an den sie sich in der Not immer wenden können. In der Uniform stecken nämlich ganz normale Menschen, die ihnen gerne mit Rat und Tat zur Seite stehen. Eine Lektion, die auch Erwachsene den Kindern mit auf den Weg geben sollten. Mit der Polizei zu drohen, wenn die Kindern einmal Schabernack machen oder nicht wie gewünscht hören, kann langfristig das Verhältnis zu den Schutzleuten stören und im echten Notfall zu falschen Reaktionen führen.