Darmstadt: Dr. Thomas Foerster übernimmt die Abteilung Mittelalter im Hessischen Landesmuseum Darmstadt

Darmstadt – Dr. Thomas Foerster ist neuer wissenschaftlicher Mitarbeiter für Malerei, Skulptur, Glasmalerei vom 13. bis zum 17. Jahrhundert und Kunsthandwerk bis 1500 im Hessischen Landesmuseum Darmstadt. Mit Dr. Thomas Foerster wird das Team des HLMD mit einem renommierten Kunsthistoriker und Experten für das Mittelalter verstärkt.

Stellvertretende Direktorin Dr. Gabriele Gruber: „Mit Dr. Thomas Foerster gewinnt unser Haus einen ausgewiesenen Fachmann für das Mittelalter. Mit seiner Expertise und seinen kreativen Ideen bin ich überzeugt, dass er die Arbeit von Dr. Theo Jülich fortsetzen, aber auch neue, eigene Akzente im Museum setzen wird. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit.“

Dr. Thomas Foerster: „Das Besondere am HLMD ist, dass es sich im Grunde um eine begehbare Enzyklopädie handelt. Man muss es sich auf der Zunge zergehen lassen, dass hier an diesem Ort unsere Vergangenheit aus Natur- und Kulturgeschichte auf vielfältigste Art und Weise in die Gegenwart wirkt. Mich begeistert außerdem die reizvolle Kombination von Alfred Messels genialer Musemsarchitektur mit diesen unvergleichlichen und staunenswerten Beständen. Die Darmstädter Sammlungen weisen in allen Bereichen hochkarätige Werke auf.

Mir ist wichtig, dass die Mittelalterbestände im HLMD als Teil des faszinierenden großen Ganzen hier im Haus begriffen werden können. Gerne würde ich interdisziplinäre Sonderausstellungen oder kleinere Mischpräsentationen mit den Kolleginnen und Kollegen entwickeln; gut denkbar auch gemeinsam mit der Universität. Wertvoll erscheint mir dabei eine deutliche mediale Ausrichtung, unserem 21. Jahrhundert gebührend.“

Dr. Thomas Foerster wurde 1976 in Jena geboren. Zwischen 1995 und 2002 absolvierte er sein Studium der Kunstgeschichte, Neueren Geschichte und Klassischen Archäologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Von 2004 bis 2008 promovierte er in Jena gefördert durch das Cusanuswerk zu den hochmittelalterlichen Wandmalereien im Hildesheimer Mariendom, in der Quedlinburger Stiftskirche St. Servatius und im Benediktinerkloster St. Vitus in Kloster Gröningen.

Seit 2008 arbeitet Dr. Thomas Foerster mit zwei kurzen Unterbrechungen im Hessischen Landesmuseum Darmstadt. Nach seiner Zeit als wissenschaftlicher Volontär in der Abteilung Kunst und Kulturgeschichte bei Dr. Theo Jülich war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter angestellt. Mit der Unterstützung von Jülich realisierte er während der Sanierung des HLMD unter anderem zwei Sonderausstellungen im Städelmuseum in Frankfurt am Main zur mittelalterlichen Tafelmalerei: „Das Heilige Köln“ und „Mord im Mittelalter“ (2009/10).

Ab Mai 2013 leitete er als Postdoktorand der VolkswagenStiftung das im Rahmen der Programminitiative „Forschung in Museen“ durchgeführte Forschungsprojekt „Studien zum Kunst- und Technologietransfer in Hessen und am Mittelrhein in Spätmittelalter und Früher Neuzeit auf der Grundlage des Gemäldebestandes des Hessischen Landesmuseums Darmstadt“. Bei diesem Projekt, das in enger Zusammenarbeit mit der Restaurierungsabteilung des HLMD sowie der Städel-Kooperationsprofessur der Goethe-Universität Frankfurt am Main und der Hochschule für Bildende Künste in Dresden durchgeführt wurde, konnte der Bestand altdeutscher Tafelmalerei in Darmstadt erstmals umfassend systematisch kunsthistorisch und kunsttechnologisch untersucht werden. In der zweiten Jahreshälfte 2018 erscheint der Bestandskatalog zur altdeutschen Tafelmalerei in Darmstadt in dem die Ergebnisse zu insgesamt 79 Werken mit circa 177 bemalten Flächen veröffentlicht werden.

Die breite Öffentlichkeit erlebt die „Früchte“ des Forschungsprojektes noch bis zum 22. Juli 2018 in der Sonderausstellung zur „Beschaffenheit des Himmels. Altarmalerei am Mittelrhein vom 13. bis 16. Jahrhundert“.